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EZB bekämpft Deflationsrisiken

EZB bekämpft Deflationsrisiken
EZB bekämpft Deflationsrisiken
ECB European Central Bank, Präsident Mario Draghi
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Die Europäische Zentralbank hat am 3. Dezember die geldpolitische Haltung ausgeweitet. Die Märkte reagierten enttäuscht. In den Marktpreisen waren umfangreichere Maßnahmen eingepreist als sie letztendlich angekündigt wurden.

Zinssenkung
Im Detail: Der Zinssatz, zu dem Geschäftsbanken bei der Europäischen Zentralbank überschüssige Liquidität parken können, wurde von -0,2% auf -0,3% gesenkt. Die Rendite der zweijährigen deutschen Staatsanleihe lag aber bereits bei -0,45%. Da nicht klar ist, ob noch weitere Zinssenkungen folgen, sind die Renditen angestiegen. Das bedeutet leichte Kursverluste bei den ausstehenden Anleihen, da die neu zu begebenden Anleihen nun eine höhere Rendite aufweisen.

Wertpapier-Ankaufsprogramm verlängert
Die Dauer des Wertpapierankaufsprogramms wurde von mindestens September 2016 auf mindestens März 2017 verlängert, wie Präsident Mario Draghi (Foto) verkündete. Bei einem unveränderten monatlichen Kaufvolumen von 60 Milliarden Euro entspricht das einer Ausweitung der Zentralbankbilanz von 360 Milliarden Euro. Einige Marktteilnehmer hatten allerdings eine Ausweitung des monatlichen Ankaufsvolumens diskutiert. Das umfangreiche Anleiheankaufsprogramm der Zentralbank bedeutet, dass das für den privaten Sektor für Käufe zur Verfügung stehende Anleihevolumen sinken und die Anleiherenditen auf einem niedrigen Niveau halten wird.

Als Motivation für diese Maßnehmen kann die zu niedrige Inflation bzw. die zu langsame Rückkehr der niedrigen Inflation in Richtung des Zentralbankziels von knapp unter 2% angeführt werden. Kurz: Die EZB bekämpft Deflationsrisiken. Diese stammen von überschüssigen Kapazitäten, sowohl in der Eurozone als auch auf globaler Ebene, insbesondere in den Schwellenländern.

Schwäche der Schwellenländer
Das Ausmaß und die Dauer der Schwäche in den Schwellenländern und die damit einhergehenden negativen Überwälzungen auf die entwickelten Volkswirtschaften beeinflussen die Wirtschaft, die Finanzmärkte und die Wirtschaftspolitik. Die Schwäche in den Schwellenländern bedeutet, dass das Investitionswachstum beziehungsweise die Investitionsquote (Investitionen in Relation zur Wirtschaftsleistung) fallen. Der vermehrte Spardruck in den Schwellenländern sorgt dafür, dass sowohl der Inflationsdruck als auch die Renditen auf globaler Ebene niedrig bleiben.

Erwartungen wurden enttäuscht
Als Reaktion auf die Ankündigungen sind der Euro und die Renditen von Staatsanleihen angestiegen, die Aktienkurse gefallen. Der gleichzeitige Kursrückgang der Aktien und der Anleihen deutet darauf hin, dass die Kursbewegung nichts mit zukünftigen Wirtschaftsdaten sondern mit dem technischen Umfeld des Marktes zu tun hat. In den Marktpreisen war eine noch größere Liquiditätszufuhr seitens der Zentralbank eingepreist. Die Begründungskette weniger Zinssenkungen = höhere Renditen = festerer Euro = schwächere Aktien ist naiv. Wenn sie von Computerprogrammen umgesetzt wird, wird sie allerdings Realität.

Weitere Lockerungsschritte denkbar
Die Europäische Zentralbank veranschlagt für die Konsumentenpreisinflation im Jahr 2017 einen Wert von 1,6%. Das liegt unter dem Zentralbankziel von knapp unter 2%. Zudem sind die Risiken für eine niedrigere Inflation größer sind als für eine höhere. Weitere Lockerungsschritte werden also dann stattfinden, wenn die Inflation weiterhin hartnäckig zu tief bleibt.

Fazit
Die lockere geldpolitische Haltung der Europäischen Zentralbank unterstützt die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone, indem sie die Zinsen und Anleiherenditen niedrig und den Euro schwach hält. Das ist positiv für Aktien.

 

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