Asset Allocation wird auch als Anlagemix bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Anlagestrategie, die darauf abzielt, Risiko und Ertrag auszugleichen, indem sie die Vermögenswerte eines Portfolios nach den Zielen, der Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont einer Person aufteilt.
Wofür braucht man Asset Allocation?
Der Grund für die Verwendung verschiedener Anlageklassen (wie z.B. eine Aktie oder eine Anleihe) bei der Veranlagung liegt in deren unterschiedlichen Eigenschaften.
Stellen Sie sich einen Obstkorb mit unterschiedlichen Früchten vor. Jede einzelne bietet unterschiedliche Qualitäten, zusammen ergeben sie eine ausgewogene und gesunde Mischung.
Eine einzelne Anlageklasse kann dazu führen, dass eine gemischte (diversifiziertes) Veranlagung bessere Eigenschaften hinsichtlich Risiko und Ertrag hat, als eine Veranlagung mit einer einzigen oder wenigen sich ähnelnden Anlageklassen.
Gut ersichtlich ist der Effekt in diesem Chart, welcher die unterschiedlichen Wertentwicklungen verschiedener Anlageklassen im Zeitverlauf zeigt.
Anlageklassen im Zeitverlauf
Hätte man in der Finanzkrise 2008 z.B. ausschließlich in Aktien investiert, hätte die Veranlagung ca. 50% an Wert verloren. Durch die Mischung (Diversifikation) mit Anleihen und Gold konnte eine deutlich stabilere Wertentwicklung bei deutlich geringeren Schwankungen (Volatilität) erreicht werden.
Wodurch unterscheidet sich Diversifikation von Asset Allocation?
Beides bezeichnet die Mischung von verschiedenen Anlageklassen im Portfolio. Asset Allocation zeichnet aus, dass es aber konkret auf ein Ziel ausgerichtet ist.
Dieses Ziel kann ein gewünschter Mindestertrag oder ein maximales Risiko sein. Zudem spielt der Zeithorizont eine sehr wichtige Rolle.
Strategische Asset Allocation
Unter strategischer Asset Allocation verstehen wir die langfristige Ausrichtung der Veranlagung – diese muss so gestaltet sein, dass es die langfristigen Ziele des Investors erreichen kann.
Aus der Vielzahl an möglichen Anlageklassen stellt der Portfolio Manager daher jene Allocation zusammen, die aufgrund der resultierenden erwarteten Erträge und des erwarteten Risikos am geeignetsten erscheint.
Die strategische Asset Allocation ist der wichtigste Teil der Veranlagung. Nur wenn diese entsprechend richtig festgelegt wurde sind die langfristigen Ziele des Kunden realisierbar.
Taktische Asset Allocation
Aufbauend auf der strategischen Asset Allocation werden vom Portfolio Manager taktische (kurzfristige) Änderungen der Asset Allocation vorgenommen, welche von der langfristigen Ausrichtung in einem definierten Rahmen abweichen dürfen, um noch bessere Erträge, weniger Risiko oder im Idealfall ein besseres Risiko-Ertrags-Verhältnis zu erreichen.
Taktische Asset Allocation ist der aufwendigste Teil der Veranlagung, da aktuelle politische, volkswirtschaftliche und geldpolitische Faktoren ins Kalkül gezogen werden müssen. Dementsprechend hoch ist der Analyseaufwand, um die richtige Positionierung zu finden. Und selbst dann, wenn man alles dafür getan hat, um die richtige Entscheidung zu treffen, gibt es Unsicherheiten (z.B. Donald Trump, Boris Johnson, etc.), welche jegliche Prognose über den Haufen werfen. Spätestens dann weiß man eine gute strategische Asset Allocation mit einer breiten Streuung zu schätzen.
FAZIT:
Bei all dem Hype um diverse einzelne Blue-Chip Aktien, Anlagetrends und sogenannten Investmentgurus, gibt es keinen wichtigeren Faktor für den Anlageerfolg als eine gute strategische Asset Allocation.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.