Hinter uns liegt ein Jahr voller Anspannungen. Einerseits für die Menschen, durch die Belastungen aus den Preissteigerungen, der Energiekrise und den Nachrichten vom Angriffskrieg in der Ukraine – aber auch an den Börsen. Das zeigt das folgende Diagramm eindringlich:
Erträge Aktien und Anleihen, 1977-2022
Ein Ergebnis, wie es für 2022 vorliegt, mit 2-stelligen Kursrückgängen für Aktien und Anleihen zugleich, steht seit fast 50 Jahren tatsächlich alleine. Die Finanzkrise 2008/09 beispielsweise ging mit einem positiven Anleihenergebnis einher.
Als Ursache gilt in erster Linie die sehr bestimmte Vorgangsweise der internationalen Notenbanken mit raschen Leitzins-Erhöhungen. Diese waren und sind notwendig, um die explodierende Inflation einzudämmen und zurückzuführen.
Positionierung von alternativen Investments
Wie haben alternative Investments im Vorjahr abgeschnitten? Werfen wir einen Blick auf „liquide“ alternative Investments, also Strategien mit täglicher oder wöchentlicher Handelbarkeit. Das unterscheidet sie von „Private Markets“ mit längerer Fristigkeit. Zuerst blicken wir auf die hauptsächlich verfügbaren Strategien:
Übersicht liquide Alternative Strategien
Alternative Strategie | Wie funktioniert es? |
Managed Futures (CTA): „Multi Asset mit short“ | Ein sogenannter Multi-Asset-Fonds sieht sich alle Anlageklassen an. Der Fonds kann entweder investiert sein („long“) oder in Bargeld wechseln. Managed Futures Fonds machen genau das – und sie können zusätzlich noch „short“ investiert sein, damit von fallenden Kursen in einer Anlageklasse profitieren. Das wird systematisch gemacht: Rechnerische Modelle verarbeiten laufend die Kurse aller Anlageklassen. Die Kriterien stehen einmal fest und werden nicht mehr geändert. |
Global Macro: „Multi Asset mit short“ | Ein sogenannter Multi-Asset-Fonds sieht sich alle Anlageklassen an. Der Fonds kann entweder investiert sein („long“) oder in Bargeld wechseln. Global Macro Fonds können außerdem „short“ investiert sein, und von fallenden Kursen einer Anlageklasse profitieren. Das wird fundamental bewerkstelligt: Fondsmanager bewerten und treffen die Entscheidungen. |
Long/Short-Equity: Aktienfonds mit Asymmetrie | Diese Strategie umfasst Aktienfonds, die anstreben, an einem steigenden Aktienmarkt stärker zu partizipieren, als an einem fallenden Aktienmarkt. Das war übrigens namensgebend für Hedgefonds: „to hedge“ = absichern. |
Long/Short-Equity Marktneutral: Alpha durch Aktienauswahl | Aktienfonds-Manager streben an, durch die fachkundige Auswahl von Aktien ein „Alpha“, also einen Mehrwert, zu erwirtschaften. Das steht immer im Zusammenhang mit dem allgemeinen Marktrisiko von Aktien. Diese Strategie ist ebenso aufgestellt, neutralisiert aber das Marktrisiko, d.h. sichert es ständig ab. So wird ein Aktienauswahl-Knowhow vom Marktrisiko getrennt angeboten. |
Wie ist 2022 für die einzelnen Strategien verlaufen?
- Managed Futures: Sehr erfolgreich. Die Trumpfkarte: es wurde auf fallende Anleihenkurse (Staatsanleihen und Unternehmensanleihen, auf fast allen Finanzplätzen) gesetzt, die monatelang nur eine Richtung kannten. Weiters waren die Fonds für einen gestärkten US-Dollar aufgestellt (die Stärke des US-Dollars gegen den Euro ergab sich aus dem erwarteten Energieengpass in Europa, der letztlich nicht eingetreten ist). Bei Aktien gab es für Managed Futures kein eindeutiges Einstiegssignal. Dadurch war man im Guten wie im Schlechten nicht dabei.
- Global Macro: Die Fondsmanager sind auf den Trend fallender Anleihenkurse nicht mit Überzeugung aufgesprungen. Sie erwarteten, dass die Inflation vorübergehend bleiben würde. Für Aktien wiederum war die Situation im Jahresverlauf sehr uneinheitlich: auf schwache Monate folgten starke. Die Entwicklung war schwer einzuschätzen.
- Long/Short-Equity: Die angestrebte Asymmetrie ist tatsächlich eingetreten, wenn man die Jahre 2020 und 2021 (mit einem starken Plus) und 2022 (ein moderates Minus) miteinander vergleicht. In einem dramatischen Aktienjahr war es nicht möglich ein positives Ergebnis zu erwirtschaften.
- Long/Short-Equity Marktneutral: Das 1. Quartal war für die Aktienselektion ungünstig. 2021 war ein „Growth“-Jahr mit einer besseren Entwicklung für „Wachstumsaktien“. Dieses Sentiment drehte Anfang Jänner 2022 plötzlich auf „Value“. Die Folge: „Substanz-Aktien“ entwickelten sich besser als Growth-Aktien. Value und Growth sind nicht die alleinigen Stellschrauben, wirken sich aber vielfältig aus. Viele Fondsmanager konnten das 1. Quartal bis zum Jahresende nicht wieder aufholen, sodass ein leicht negatives Resultat eintrat.
In Summe stehen ein sehr gutes Ergebnis für Managed Futures zu Buche, ein ausgeglichenes oder gering negatives Ergebnis für Global Macro und Long/Short-Equity Marktneutral, und ein moderat negatives Ergebnis für Long/Short-Equity. Damit liegen Alternative Investments substantiell vor den Anlageklassen Aktien und Anleihen.
Fazit
Diversifikation für ein Portfolio war 2022 schwer zu finden. Alternative Investments haben sich vom angespannten Umfeld abgehoben, und stehen im Ranking substantiell vor Aktien und Anleihen.
Alternative Strategien erweitern den Investment-„Werkzeugkasten“ um zusätzliche Freiheitsgrade. Der Multistrategie-Fonds Alpha Diversified 3 stellt unser Angebot in diesem Bereich dar.
Vorteile für Anlegerinnen und Anleger
- Richtlinen-konformer Absolute Return Fonds.
- Breite Streuung über eine Vielzahl von Investmentstrategien und Asset Manager.
- Das Fremdwährungsrisiko ist permanent abgesichert.
Zu beachtende Risiken
- Anlageklasse ist nicht mit traditionellen Anlageklassen vergleichbar.
- Der Fondspreis kann starken Schwankungen unterliegen.
- Eingeschränkte (wöchentliche) Handelbarkeit / Rücknahme der Anteilsscheine.
- Eingeschränkte Transparenz der Subfonds.
- Totalverlust ist möglich.
- Risiken, die für den Fonds von Bedeutung sein können, sind insb.: Kredit- und Kontrahenten-, Liquiditäts-, Verwahr-, Derivatrisiko sowie operationelle Risiken. Umfassende Informationen zu den Risiken des Fonds sind dem Prospekt bzw. den Informationen für Anleger gem. § 21 AIFMG, Abschnitt II, Kapitel „Risikohinweise“ zu entnehmen.
Erläuterungen zu Fachausdrücken finden Sie in unserem Fonds-ABC.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.