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ERSTE FAIR INVEST – Das „S“ rückt in den Vordergrund

ERSTE FAIR INVEST – Das „S“ rückt in den Vordergrund
ERSTE FAIR INVEST – Das „S“ rückt in den Vordergrund
(c) unsplash
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Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapieren neben den geschilderten Chancen auch Risiken birgt.

Vor rund einem Jahr ging der Social-Impact-Fonds ERSTE FAIR INVEST an den Start. Grund genug um sich den Fonds, der das „S“ in ESG in den Mittepunkt stellt, genauer anzusehen. Außerdem erklärt Fondsmanager Bernhard Selinger im Interview was hinter dem Begriff „Fair“ eigentlich steckt und zeigt anhand zweier Beispiele wie Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung nachkommen können.

Impact Investments mit sattem Zuwachs

Nachhaltige Geldanlage steht bei Anleger:innen in Österreich weiterhin hoch im Kurs. Im Jahr 2021 stiegen nachhaltige Geldanlagen und verantwortliche Investments in Österreich auf historische Höchstwerte, wie aus dem aktuellen Marktbericht des Forums für nachhaltige Geldanlage (FNG) hervorgeht.

Besonders deutlich zulegen konnten sogenannte Impact Investments. Mit diesen wird neben einer finanziellen Rendite auch eine positive soziale und ökologische Auswirkung angestrebt. Gegenüber dem Vorjahr gab es 2021 laut FNG in diesem Bereich einen satten Zuwachs von über 200%.

Soziale Faktoren spielen eine wichtige Rolle

Nachhaltigkeit und nachhaltige Geldanlage werden oftmals nur mit Umweltkriterien und ökologischen Aspekten in Verbindung gebracht. Jedoch spielen auch soziale Faktoren eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Gelder verantwortungsvoll zu veranlagen. Der ERSTE FAIR INVEST fokussiert sich daher auf genau diese sozialen Aspekte und investiert weltweit in Unternehmen, die einen besonderen gesellschaftlichen und sozialen Nutzen schaffen.

Auch die Vereinten Nationen sprechen sozialen Belangen im Rahmen ihrer Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung eine hohe Bedeutung zu. So umfassen die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) eine Reihe von sozialen Aspekten ins Auge, die auch mit dem ERSTE FAIR INVEST aktiv unterstützt werden sollen:

Arbeit, Gesellschaft, Gesundheit & Wohlbefinden

Mit dem ERSTE FAIR INVEST wird eine breite Palette an Aspekten und Themen abgebildet, die für die Gesellschaft von großer Relevanz sind. Grundlegend lassen sich die thematischen Schwerpunkte des Fonds anhand dreier zentraler Säulen beschreiben.

Einerseits steht das Thema „Arbeit“ im Fokus. Dabei geht es um Aspekte wie faire Arbeitsbedingungen und Entlohnung oder Diversität & Inklusion. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Thema „Gesundheit & Wohlbefinden“. Die dritte Säule bildet das Thema „Gesellschaft“. Das umfasst verschiedenste Dinge wie Zugang zu Bildung, Inklusion im Finanzbereich oder soziale Infrastruktur in Städten.

Wie erfolgt die Titelselektion im ERSTE FAIR INVEST?

Die Zusammensetzung des Fonds basiert auf aktiver Titelselektion – er orientiert sich also nicht an einem Vergleichsindex. Dinge die in der Erste Asset Management ohnehin als generelle Ausschlusskriterien gelten, sind selbstverständlich auch im ERSTE FAIR INVEST ein No-Go. Dazu zählen beispielsweise Kinderarbeit, geächtete Waffen oder der Kohleabbau.

Im nächsten Schritt werden die Unternehmen, die diese Mindestkriterien erfüllen nach allen drei ESG-Faktoren (also environment, social und governance) gescreent. In das Investmentuniversum des ERSTE FAIR INVEST kommen nur Unternehmen, die ein ESGenius Rating von 50 oder mehr Punkten erreichen. Dieses Universum wird laufend beobachtet und aktualisiert, um aktuelle Entwicklungen zu berücksichtigen.

Aus diesem definierten Investmentuniversum soll letztendlich in solide und gut geführte Unternehmen investiert werden, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen eine messbar positive Auswirkung auf die Gesellschaft haben. Um dieses Ziel zu erreichen, ist die aktive Beobachtung und Selektion der Unternehmen besonders wichtig.

Interview mit Fondsmanager Bernhard Selinger

Im Interview geht Fondsmanager Bernhard Selinger der Frage nach, was mit dem Begriff „Fair“ überhaupt gemeint sein kann. Zudem erklärt er warum das Wahrnehmen der sozialen Verantwortung für Unternehmen kein Widerspruch zu wirtschaftlichen Zielen sein muss. Zwei Unternehmen zeigen dabei besonders gut, wie man einen positiven gesellschaftlichen Nutzen schaffen kann.

  • Was steckt eigentlich hinter dem Begriff „Fair“?

„Fair“ ist ein sehr vielschichtiger Begriff, der unterschiedlichste Assoziationen hervorruft. Für den Fonds haben wir einen bewusst ganzheitlichen Ansatz gewählt und beschäftigen uns mit allen Aspekten rund um das Thema Wohlbefinden.

Das kann auf der persönlichen Ebene sein, wo jeder von uns unterschiedliche Dinge für sein persönliches Wohlbefinden benötigt. Von Sport, über gesunde Ernährung, hin zu Haustieren als Beitrag zum seelischen Gleichgewicht, investieren wir im Fonds in Unternehmen, die unser Leben nachhaltig bereichern.

Auch der Bereich Arbeit ist von sehr großer Bedeutung. Wir glauben, dass Unternehmen mit einer diversen Gruppe an zufriedenen Mitarbeiter:innen und einem ausgeglichenen Verhältnis von weiblichen und männlichen Führungskräften langfristig erfolgreicher sind.

Auf der gesellschaftlichen Ebene geht es um faire Chancen, breiten Zugang zu Bildung, finanzieller Inklusion und Finanzbildung, sowie soziale Infrastruktur als Bausteine für eine faire Gesellschaft mit hohem Lebensstandard.

  • Soziale Themen gerieten nicht zuletzt durch die Covid-Pandemie stärker in den Fokus. Denken Sie, dass dieser Trend auch in Zukunft anhalten wird?

Absolut, während wir uns in den letzten Jahren im Nachhaltigkeitsbereich vor allem mit Umweltthemen beschäftigt haben, merken wir jetzt, dass für immer mehr Menschen soziale Themen in den Fokus rücken – also das „S“ in ESG.

Der Zeitpunkt ist kein Zufall: die Pandemie hat viele soziale Probleme aufgezeigt z.B. hinsichtlich der Arbeitsbedingungen in globalen Zulieferketten. Die Covid-Pandemie hat aber eben auch neue Solidarität innerhalb der Gesellschaft bewirkt und gezeigt wie wichtig soziale Themen auch bei der Veranlagung sind.

Es gibt ebenso sehr starken politischen Rückenwind. So hat beispielsweise Deutschland im Herbst 2021 ein Gesetz verabschiedet („Lieferkettengesetz“), welches Unternehmen vorschreibt, Verantwortung in ihrer Lieferkette zu übernehmen und sicherzustellen, dass es zu keinen Menschenrechtsverstößen kommt. Ein noch viel weiterreichender, sowie EU-weit einheitlicher Standard, wird aktuell mit der „Sozial-Taxonomie“ der EU verfolgt.

Dass durch stärkeres Bewusstsein bei Konsument:innen, politischem Rückenwind und auch dem Kapitalmarkt eine Menge erreicht werden kann, haben wir bereits sehr eindrucksvoll beim Thema Klimaschutz gesehen – und jetzt geht es verstärkt um soziale Themen.

„Während wir uns in den letzten Jahren im Nachhaltigkeitsbereich vor allem mit Umweltthemen beschäftigt haben, merken wir jetzt, dass für immer mehr Menschen soziale Themen in den Fokus rücken – also das „S“ in ESG.“

Bernhard Selinger,
Fondsmanager ERSTE FAIR INVEST

  • Können Sie uns Beispiele für Unternehmen mit positivem Impact geben in die im ERSTE FAIR INVEST investiert wird?

Impact bedeutet für den Fonds, dass wir einen positiven gesellschaftlichen Beitrag erzielen wollen – also etwas im positiven Sinne verändern. Das kann im Bereich Gesundheit ein Pharmaunternehmen wie Gilead Sciences sein, welches z.B. HIV-Medikamente in Schwellenländern zum Selbstkostenpreis abgibt und daher Millionen von Menschen Zugang zu Therapiemöglichkeiten erhalten.

Im Bereich Gesellschaft denke ich an das Thema Inklusion im Finanzbereich und an Kreditinstitute, welche Menschen unabhängig vom Einkommen Zugang zu essenziellen Bankdienstleistungen ermöglichen, sowie auch Finanzbildung in der Gesellschaft fördern. Ein positives Beispiel hierfür ist die Bank Rakyat Indonesien, welche als Pionier im Bereich Mikrokredite gilt.

  • Sind die investierten Unternehmen auch profitabel und haben ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell?

Absolut, wir investieren in solide und erfolgreiche Unternehmen die auch soziale Verantwortung übernehmen. Diese Unternehmen tun also nicht nur das Richtige, sondern profitieren auch wirtschaftlich davon.

Das macht auch intuitiv Sinn: Wettbewerbsvorteile durch gut ausgebildete und zufriedene Mitarbeiter:innen als Schlüssel zum langfristigen Unternehmenserfolg – z.B. sind viele Branchen in hohem Maß von hochqualifizierten Fachkräften abhängig.

Ebenso steigt das Bewusstsein für soziale Themen bei den Konsument:innen, was wiederum stärkere Nachfrage für Unternehmen bedeutet, welche z.B. nachweisen können, dass es in ihrer globalen Lieferkette zu keinen Menschenrechts-Verstößen kommt.

Und nicht zuletzt, wenn durch verantwortungsvolles Handeln auch Unternehmens-Skandale vermieden werden können, welche nicht nur viel Geld kosten, sondern auch weitreichende Reputationsschäden mit sich bringen, schafft dies ebenso eine sehr gute Grundlage für langfristigen unternehmerischen Erfolg.

Erläuterungen zu Fachausdrücken finden Sie in unserem Fonds-ABC.

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