Am 2. Mai ist Tag der Lebensmittelverschwendung. Rechnerisch werden in Österreich von Jahresbeginn bis zum 2. Mai alle Lebensmittel für den Müll produziert.
In Österreich landen nach neuesten Schätzungen jährlich ca. 1 Million Tonnen an genießbaren Lebensmitteln im Müll. Eine enorme und unnötige Verschwendung von Ressourcen, die Klimakrise und Artensterben weiter anfeuert.
Unsere Ernährung ist eine Gefahr für die Natur
Denn bei der Produktion von Lebensmitteln werden viele kostbare Ressourcen wie Wasser und Energie verbraucht. Die Treibhausgase, die dabei entstehen, heizen die Klimakrise weiter an. In Österreich lassen sich etwa zirka 20 % der ausgestoßenen Treibhausgase direkt auf die Produktion und den Konsum von Lebensmitteln zurückführen.
Besonders tierische Produkte schlagen sich in der CO2 Bilanz nieder: Denn Fleisch, Milch, Käse & Co sind für etwa zwei Drittel der ernährungsbezogenen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich, obwohl sie nur 23% der verzehrten Ernährung ausmachen. Den größten Anteil daran hat Fleisch.
Zusätzlich benötigen die Nahrungsmittelproduktion aufgrund unserer Essgewohnheiten viel Platz und belasten dadurch unseren Planeten stark. Als Nutzfläche kann der Boden seine wichtigen Funktionen für die Umwelt und das Klima nicht mehr ausführen. Lebensraum für Pflanzen und Tiere wird zerstört.
Landen also Lebensmittel im Mist statt auf dem Teller, ist das gleich in mehrfacher Hinsicht eine unnötige Verschwendung. Im Kampf gegen die Klimakrise braucht es daher dringend Veränderungen: Auf unseren Straßen, in unseren Fabriken, in unseren Supermärkten und auch zuhause auf unseren Tellern!
Verschwendung entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Am Weg vom Feld bis zum Teller landen etwa ein Drittel an genießbaren Lebensmittel im Müll. In der Landwirtschaft werden Obst und Gemüse, die nicht dem Handelsstandard entsprechen, aussortiert. In der weiteren Produktion fallen Nebenprodukte an, die nicht weiter verwertet werden.
Im Handel werden z.B. Lebensmittel entsorgt, die nicht mehr ganz frisch sind. Und schließlich geht auch in der Außer-Haus-Verpflegung, wie Kantinen oder Restaurants, kostbares Essen verloren. Der größte Anteil am Müllberg entsteht jedoch in privaten Haushalten durch den sorglosen Umgang mit Lebensmittel.
Neue Daten zu Lebensmittelabfällen im Haushalt
Dreiviertel der Österreicher*innen finden, dass Lebensmittelverschwendung ein wichtiges Thema ist. Dennoch wachsen die Müllberge stetig weiter. Eine neue Studie des WWF und des Instituts für Abfallwirtschaft der BOKU liefert detaillierte Zahlen: In Österreich belaufen sich diese auf etwa 1 Million Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle pro Jahr. Das ist weit mehr als bisher angenommen.
Etwa die Hälfte davon entsteht direkt zu Hause: Bis zu 133 Kilogramm an genussfähigen Lebensmitteln und damit bis zu 800 Euro pro Haushalt landen dadurch jährlich im Müll. Jeder kann daher durch einen achtsamen Umgang mit Lebensmitteln viel bewirken.
Bewusst Einkaufen, richtiges Lagern, Haltbarkeit beachten und kreativ Reste verwerten. Auch im Restaurant kann man sich Essen einpacken lassen. Ausführlichere Tipps dazu gibt es hier: www.wwf.at/foodwaste-tipps
Geteilte Verantwortung
Neben den Konsument*innen tragen auch Landwirtschaft, Produktion, Handel und die Außer-Haus-Verpflegung Verantwortung für einen achtsamen Umgang mit Nahrungsmitteln. Zusätzlich ist die Politik am Zug. Geeignete Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden. Die Österreichische Regierung hat sich in einem ersten Schritt mit der Unterzeichnung der UN-Nachhaltigkeitsagenda dazu verpflichtet, vermeidbare Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Weitere müssen folgen.
Gemeinsam können wir die unnötige Verschwendung von Lebensmittel stoppen. Aus finanziellen und gesellschaftlichen Gründen – für unser Klima und zum Schutz unserer Umwelt.
Mehr Informationen unter: www.wwf.at/lebensmittelverschwendung
INFO:
WWF und Erste Asset Management kooperieren im Bereich nachhaltige Investments. Der ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT investiert weltweit vor allem in Unternehmen aus dem Bereich Umwelttechnologie.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.