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Weltwirtschaftsforum in Davos sieht nach Corona-Pause die Welt am Wendepunkt

Weltwirtschaftsforum in Davos sieht nach Corona-Pause die Welt am Wendepunkt
Weltwirtschaftsforum in Davos sieht nach Corona-Pause die Welt am Wendepunkt
(c) GIAN EHRENZELLER / Keystone / picturedesk.com
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In der abgelaufenen Woche haben sich im schweizerischen Davos beim Weltwirtschaftsforum wieder führende Spitzenpolitiker:innen und Wirtschaftsexpert:innen aus aller Welt getroffen, um Lösungsstrategien globaler Probleme zu diskutieren. Nach einer zweijährigen pandemiebedingten Zwangspause fand sich die geladene Politik- und Wirtschaftselite diesmal aber unter völlig geänderten Vorzeichen bei der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforum (WEF) in dem Alpendorf ein. Die Welt ist nicht mehr die gleiche seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs. „Geschichte am Wendepunkt“ lautete entsprechend das übergreifende Thema, zu dem sich rund 50 Staatschefs und über 2.000 Delegierte aus Wirtschaft und Wissenschaft austauschten.

Das Weltwirtschaftsforum wurde 1971 vom Wirtschaftswissenschaftler Klaus Schwab gegründet. Einmal im Jahr lädt das Forum führende Politiker:innen, Manager:innen, Wissenschaftler:innen und Medienvertreter:innen aus aller Welt zu seiner Jahrestagung in Davos, um über wichtige globale Fragen zu diskutieren. Schwab hat die Tagung aber in den vergangenen Jahren auch immer stärker für Globalisierungsgegner:innen sowie soziale und Umweltorganisationen geöffnet. Die Auftaktrede der Tagung hielt heuer der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. In einer Videoansprache rief er die Staatengemeinschaft zu „maximalen“ Sanktionen gegen Russland auf. Es dürfe „keinen Handel mit Russland“ mehr geben.

Pandemie und Ukraine-Krieg haben globale Probleme verschärft

Die Pandemie und in Folge der Krieg in der Ukraine haben viele neue Probleme geschaffen und bestehende weiter verschärft, lautete der Grundtenor der Expert:innen beim Forum. So hat sich der Druck auf die Klimapolitik, aber auch die Schuldenkrise armer Länder weiter verschärft. Mehr als eine Viertelmilliarde Menschen sind gefährdet, 2022 in extreme Armut abzurutschen, heißt es in einem in Davos veröffentlichten Bericht der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam.

Vor der Pandemie habe die Ungleichheit zwischen den Ländern abgenommen, derzeit steige sie wieder. Erschwert wird die Erholung von der hohen Auslandsverschuldung vieler Staaten. 60 Prozent der einkommensschwachen Länder stehen laut Oxfam am Rande der Zahlungsunfähigkeit. Eine Umfrage des Weltwirtschaftsforums unter führenden Ökonom:innen zeigt ein ähnliches Bild: 81 Prozent der befragten Volkswirt:innen erwarten, dass sich seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs das Risiko von Zahlungsausfällen einkommensschwacher Länder erhöht hat. Nur 37 Prozent erwarten für die Industrienationen ein höheres Risiko.

Lieferkettenprobleme, Nahrungsmittelknappheit und Klimawandel im Fokus

Ein zunehmendes Problem für die Weltkonjunktur sind auch die anhaltenden Lieferkettenprobleme und die Risiken großer Abhängigkeit von bestimmten Lieferant:innen und Ländern. Zuletzt haben die drakonischen Lockdowns in China die Lieferprobleme wieder verschärft. Spitzenpolitiker:innen wie der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck ließen in Davos zwar keinen Zweifel daran, dass eine Abkehr von der Globalisierung keine Lösung der Probleme ist. Doch die Regeln müssten sich schon ändern, um widerstandsfähiger zu werden, sagte der Grünen-Politiker.

„Um ehrlich zu sein, ist die Situation in China mit den Lockdowns derzeit die größte Herausforderung, weil sie eine riesige Auswirkung auf den Transport hat“, sagte die Volvo-Einkaufschefin Andrea Fuder. Die Managerin sprach in Davos von einer historische Lieferkrise. Die Lieferprobleme könnten den Trend zu Globalisierung und internationaler Integration der Fertigungsketten umkehren. So erwarten 79 Prozent der vom WEF befragten Ökonom:innen eine höhere Fragmentierung der Gütermärkte.

Die von der Klimakrise mitausgelöste Nahrungsmittelknapp wurde mit dem Ukraine-Krieg auch weiter verschärft. David Beasley, der Chef des UN-Welternährungsprogramms, sprach von der größten humanitären Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Denn mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine fällt die Kornkammer der Welt aus. Expert:innen und Politiker:innen warnen vor einer globalen Nahrungsmittelkrise, vor Hunger in vielen Teilen der Welt.

Seit Beginn des Krieges sind die Weltmarktpreise etwa für Weizen stark gestiegen. Das an sich wäre schon Problem genug, doch Lebensmittel würden auch knapp, sagt Beasley voraus. Schon vor dem Krieg standen Schätzungen zufolge 44 Millionen Menschen in 38 Ländern am Rand einer Hungersnot. Jetzt könnten bis Jahresende weitere 40 Millionen dazukommen.

Ein bestimmendes Thema war auch weiter die Klimapolitik. Im Kampf gegen den Klimawandel ist die Gesellschaft stark zurückgefallen, sagte der US-Investor George Soros. Möglicherweise sei der Klimawandel bereits unumkehrbar, so Soros. Der Ukraine-Krieg und die Sanktionen des Westens gegen Russland haben in vielen Ländern aber auch den Umstieg auf nachhaltige Energiequellen forciert. Europa dürfte laut der WEF-Umfrage stärker als die USA auf Grün setzen. 43 Prozent der Ökonom:innen erwarten in Europa eine stärkere Forcierung grüner Energiequellen, für die USA liegt dieser Anteil nur bei 9 Prozent.

Energie- und Nahrungsmittelpreise heizen Inflation an, Rezession aber nicht in Sicht

Die Nahrungsmittel- und Energieknappheit dürfte auch die Preissteigerungen weiter antreiben. Entsprechend war auch das Problem hoher Inflationsraten ein Thema in Davos. Die US-Notenbank hat ihre Zinswende im Kampf gegen die Inflation bereits eingeleitet, die EZB hat zuletzt erst für Juli eine Zinserhöhung signalisiert. In Davos bekräftigte die EZB-Chefin Christine Lagarde, dass die Leitzinsen Ende des dritten Quartals wieder im grünen Bereich liegen könnten.

Lagarde nannte einige Kräfte, die als Gegengewicht zu den Belastungen durch den Ukraine-Krieg fungierten. Sie verwies unter anderem auf die niedrige Arbeitslosigkeit und die hohen Ersparnisse der privaten Haushalte. Von einer Rezession geht Lagarde trotz des Krieges in der Ukraine nicht aus. „Im Moment sehen wir keine Rezession in der Eurozone“, so die EZB-Präsidentin. Ein wirtschaftlicher Abschwung sei derzeit nicht das Basisszenario der Notenbank.

Auch nach Ansicht von IWF-Chefin Kristalina Georgiewa ist eine weltweite Rezession nicht in Sicht. Das vom Internationalen Währungsfonds prognostizierte globale Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent sei weit von einer Rezession entfernt, sagte Georgiewa bei der WEF-Jahrestagung. Generell sind die in Davos versammelten Wirtschaftsexpert:innen bei ihrem Weltkonjunkturausblick vorsichtiger geworden. 58 Prozent der vom WEF befragte Ökonom:innen erwarten ein schwächeres Wirtschaftswachstum für Europa. Für die USA erwarten 62 Prozent der Expert:innen ein moderates Wachstum.

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