Die Themen Umwelt und Technologie beschäftigen Börsianer schon seit Jahren. Nicht nur weil man als Investor damit gutes Geld verdienen kann, wovon die überdurchschnittlichen Wertzuwächse bei Aktien und Fonds zeugen. Die Folgen der Klima-Veränderung, die uns gerade dieser Tage in Form von verheerenden Überschwemmungen und zerstörerischen Tornados, selbst in unseren Breiten, drastisch vor Augen geführt wurden, zeigen einmal mehr, dass es höchste Zeit ist umzudenken. Grüne Technologien, die solchen Katastrophen entgegenwirken, werden auf viele Jahre hinaus dafür sorgen, dass in der Wirtschaft und Gesellschaft kein Stein auf dem anderen bleibt.
Wird Europa der erste klimaneutrale Kontinent?
Der Umdenkprozess bei Organisationen und Unternehmen hat längst begonnen. Einige nehmen eine Vorreiterrolle ein. Der regulatorische Druck durch die Vorgaben der Politik nimmt immer mehr zu. Durch den grünen Plan der EU (Green Deal) werden die globalen Finanzströme immer mehr in Richtung grüner und nachhaltiger Investitionen gelenkt. Bis zum Jahr 2050 soll Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent gemacht werden. Aber auch große Länder wie die USA, Japan und China haben sich bis 2030 ambitionierte Ziele zur Reduktion von Treihausgasemissionen gesetzt.
Unabhängig davon, ob es gelingt, diese ambitionierten Ziele zu erreichen – der Zug ist nicht mehr aufzuhalten. Dies impliziert, dass die Investitionen in den Umweltsektor in den nächsten Jahren deutlich steigen werden. Bereits 2019 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor, Anm.) zählte die Umweltwirtschaft allein in Österreich knapp 200.000 Beschäftigte, die einen Produktionswert von 42,7 Milliarden Euro erwirtschafteten (Statistik Austria, 27.5.2021). Allein beim Thema Abfallwirtschaft wächst ein Milliardenmarkt heran. Die sechs wichtigsten börsennotierten Unternehmen Entsorgungsunternehmen erzielten 2019 einen Umsatz von rund 90 Milliarden US-Dollar (siehe Grafik)
Umweltwirtschaft ein wichtiger Faktor
Der bedeutendste Bereich der Umweltwirtschaft ist das Management der Energieressourcen. Dazu zählen im Wesentlichen erneuerbare Energien sowie Wärme- bzw. Energieeinsparung und -management. Der Bereich erneuerbare Energie umfasst etwa die Erzeugung von Elektrizität und Wärme aus erneuerbaren Energieträgern sowie die Produktion und Installation von entsprechenden Energietechnologien.
Im Bereich Wärme-/Energieeinsparung und -management sind energiesparende Bauleistungen wie Thermosanierungen oder Niedrigenergie- und Passivhausbauten ebenso enthalten wie die Energieberatung als Dienstleistung oder die Produktion von Dämmstoffen. Weitere wichtige Umweltbereiche sind Luftreinhaltung und Klimaschutz, der Gewässerschutz, die Abfallwirtschaft sowie der Schutz und die Sanierung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser. Viele Unternehmen aus diesen Segmenten notieren an einer Börse und bieten damit auch für PrivatanlegerInnen eine Beteiligungsmöglichkeit.
Erneuerbare Energien mit riesigem Wachstumspotenzial
„Der Markt für erneuerbare Energie ist der größte Markt, den die Welt je gesehen hat“, wird John Kerry, Klima-Sonderbeauftragter des US-Präsidenten Joe Biden, im Wirtschaftsmagazin Gewinn zitiert (Ausgabe Juni 2021, Schwerpunkt Nachhaltige Geldanlage). Dem Kampf gegen den Klimawandel wird riesiges wirtschaftliches Potenzial eingeräumt.
So ist etwa laut den Experten der Erste Asset Management Solarstrom heute die billigste Form der Stromerzeugung. Vor ein paar Jahren hätte man noch diskutiert, ob Strom aus Solarenergie jemals ohne Förderungen wettbewerbsfähig sein könne. „Bei grünem Wasserstoff sehen wir in Zukunft ähnliches Entwicklungspotenzial“, skizziert Erste AM Fondsmanager Alexander Weiss die Chancen auch künftig mit Aktien Erneuerbarer Energien auf der Gewinner-Seite zu stehen.
„Bei Aktien Erneuerbarer Energien sehen wir in Zukunft weiter Entwicklungspotenzial.“
Alexander Weiss, Fondsmanagement
ERSTE GREEN INVEST
Man müsse allerdings genau hinsehen, welche Titel man ins Portfolio nehme. Weiss: „Die Hersteller von Solarmodulen sehen wir eher skeptisch. Die liefern sich einen erbitterten Preiskampf und haben hohen Kapitalbedarf“. Wesentlich interessanter erachten die Experten der Erste Asset Management Unternehmen, die Solaranlagen vertreiben und installieren, wie etwa die US-Firma Sunrun. In den USA würden erst 5% der potenziell nutzbaren Dachflächen für Solaranlagen genützt. Ein längerfristiges Wachstumspotenzial verspreche auch die E-Mobilität, wobei hier weniger Autohersteller wie Tesla und Co. im Fokus stehen sondern die Ladeinfrastruktur.
So sollen allein in Europa bis 2025 zwei Millionen Ladestationen installiert werden, um den Umstieg auf Elektroautos voran zu bringen. Darüber hinaus werden sowohl in den USA als auch in Europa aber vor allem in China in den kommenden Jahren hunderte Milliarden Euro in den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur investiert. Das Unternehmen Plug Power ist eines von mehreren viel versprechenden Unternehmen, musste allerdings seit Jahresbeginn einen deutlichen Rückschlag an der Börse einstecken, nachdem die Aktie zuvor extrem stark angezogen war.
Siehe dazu BLOG: Umweltfreundliche Technologien werden auf Jahre hinaus wachsen
ERSTE GREEN INVEST auf der Suche nach den „grünen Aktienperlen“
Der Finanzsektor leistet mit seinen Investitionen einen wesentlichen Beitrag um gegen den Klimawandel zu bestehen. Vor einem Jahr wurde der Aktienfonds ERSTE GREEN INVEST aus der Taufe gehoben. Der Fonds konzentriert sich auf Unternehmen, die einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben und Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels in Richtung einer nachhaltigen Wirtschaft unterstützen. Dabei stehen die Themen Erneuerbare Energie, Abfall & Recycling, Transformation und Adaption im Vordergrund. Wichtig bei der Auswahl der Aktien ist eine messbare positive Auswirkung auf die Umwelt (Impact).
Die Wertentwicklung seit Fondsbeginn war mit über 52% extrem stark. Auch heuer, wo es zwischenzeitlich zu deutlichem Abgabedruck bei einigen Solar- und Wasserstoff-Titeln kam, liegt der Fonds abermals zweistellig im Plus. Kursgewinne in diesem Ausmaß sind möglich aber passieren nicht alle Tage. AnlegerInnen in Umweltaktien sollten sich des grundsätzlich höheren Schwankungsrisikos solcher Aktien stets bewusst sein. Dafür genießen sie die Chance auf langfristig überproportional hohe Erträge.
FAZIT: Der Sektor der Umwelttechnologien lässt auf die nächsten Jahre großes Wachstumspotenzial erkennen. Viele Unternehmen in diesem Segment stehen erst am Beginn einer vielversprechenden Entwicklung. Der ERSTE GREEN INVEST, der dieser Tage seinen 1. Geburtstag feiert, bietet die Möglichkeit in interessante und zukunftsträchtige Aktien von Unternehmen aus dem Bereich Umwelttechnologie zu investieren.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.