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Transition: Nachhaltige Veränderung bringt finanziellen Erfolg

Transition: Nachhaltige Veränderung bringt finanziellen Erfolg
Transition: Nachhaltige Veränderung bringt finanziellen Erfolg
(c) unsplash
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Der Finanzsektor leistet mit der gezielten Steuerung von Investitionen einen wesentlichen Beitrag, um beim Klimawandel einen Umkehrtrend zu erreichen. In unserer neuen Serie blicken wir auf eines der Schwerpunktthemen des neuen Umweltfonds ERSTE GREEN INVEST.

 

Eines der Schulbeispiele nachhaltiger Investoren berichtet von der Transformation von Alcoa, der Aluminum Company of America. Paul O’Neill tritt 1987 als neuer CEO an, um das in finanzielle Schwierigkeiten geratene Unternehmen zu sanieren. Bei seiner ersten Investorenpräsentation erklärt er, dass der Erfolg des Unternehmens fortan an nur einer Zahl zu messen sei: der Rate an Arbeitsunfällen.

Investoren, die mit ihm stattdessen über seine Ziele zu klassischen finanziellen Kennzahlen sprechen wollen, schmettert er ab. Einer der anwesenden Investoren berichtete später, sofort zum Telefon gehechtet zu sein, um alle Anteile seines Investmenthauses an Alcoa zu verkaufen. Die Firma habe einen „wild gewordenen Hippie zum Chef gemacht, der die Firma zerstören werde“. Die anderen Teilnehmer sollen es ihm gleich getan haben. Ein schlechter Rat: wer bei O’Neills Amtsantritt 100 Dollar in Alcoa-Aktien investiert hat, hätte bis zu seinem Rücktritt 1999, 100 Dollar an Dividenden und 500 Dollar an Kursgewinnen lukriert.

Zufall?

Die akademischen Studien, die sich seither mit dem Fall auseinandergesetzt haben, sagen nein. Viel mehr habe O’Neill einen mit fast allen Unternehmensprozessen verwobenen Faktor identifiziert, die Arbeitssicherheit. Der Fokus darauf hat geholfen Prozesse zu optimieren und Effizienz zu steigern. Durch seine Ansage an alle Mitarbeiter ihn direkt zu kontaktieren, sollte das nötige Budget für Verbesserungen fehlen oder sich das lokale Management querstellen, wurden Blockaden im ganzen Unternehmen aufgebrochen.

Trotz der zusätzlichen Investitionen in Sicherheit, verdreifachte sich Alcoas Nettogewinn im ersten Jahr des Programms. Während O’Neills Amtszeit ist die Unfallrate des Unternehmens um knapp 90% gesunken, auf ein Zwanzigstel des US-Durchschnitts – trotz des scheinbar unumgänglichen, vielfach erhöhten Risikos in der Schwerindustrie.

Arbeitssicherheit schön und gut, aber der Klimawandel?

Natürlich ist Alcoa als immer noch extrem CO2-intensives Unternehmen kein Umwelttitel (und im ERSTE GREEN INVEST nicht investiert), selbst wenn die Firma das Ziel gesetzt hat die CO2-Intensität seiner Aluminiumproduktion bis 2030 zu halbieren. Doch auch hier werden Transformationsprozesse in Gang gesetzt die sowohl dem Kampf gegen den Klimawandel aber auch dem langfristigen finanziellen Erfolg des Unternehmens dienen werden.

Zusammen mit Apple und Rio Tinto hat das Unternehmen eine Technologie entwickelt Aluminium nur unter Ausstoß von Sauerstoff, statt der üblichen hohen prozessbedingten CO2-Emissionen, zu produzieren. Das erste kommerziell so produzierte Aluminium wurde Ende 2019 an Apple geliefert. Alcoa geht davon aus die Technologie ab 2024 vermarkten zu können.

Sollte diese Technik sich durchsetzen, wird sie langfristig dazu beitragen die gesamte Aluminiumindustrie aus Klimasicht vom Problem zur nachhaltigen Lösung umzuformen.

Wer sich nicht verändert…

Der Klimawandel verändert gerade die Spielregeln für viele Industrien der „Old Economy“, nicht zuletzt in Form des europäischen Green Deals, der vorsieht Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent umzubauen. Unternehmen, die diese Zeichen nicht sehen (wollen) riskieren langfristig die Licence to Operate, also die gesellschaftliche und regulatorische Berechtigung für ihr Geschäftsmodell. Ein Beispiel dafür sind fossile Energieträger, wie etwa Kohle.

Während das Geschäft mit letzterer durch keine Transformation zu retten ist – es ist schlicht inkompatibel mit dem 1,5°C-Ziel der Pariser Klimakonferenz, sind es Energieerzeuger sehr wohl.

Das nachhaltigste Unternehmen der Welt?

Orsted ist ein dänischer Energieversorger, der bis 2017 als DONG Energy, kurz für Dansk Olie og Naturgas A/S, firmierte. Der Name war Programm, und das Unternehmen vorallem der Energiegewinnung aus fossilen Energieträgern verschrieben. Vor zwanzig Jahren hatte DONG knapp einen doppelt so hohen CO2-Ausstoß pro produzierter kWh Strom als der Schnitt der großen europäischen Versorger – ein immenses Risiko aufgrund des beginnenden EU-Emissionshandels und den damit verbundenen. Nur die reinen Besitzer von Kohlekraftwerken standen noch schlechter da, illustriert durch den Niedergang der ehemals stolzen deutschen Betreibern von Stein- und Braunkohlekraftwerken.

Im Gegensatz zu diesen hat Orsted die Zeichen der Zeit erkannt, und über die letzten zehn Jahre sein Geschäftsmodell radikal umgebaut. Fossile Energieträger wurden durch erneuerbare ersetzt. Statt 85% fossiler Energie 2009, dem Jahr in dem die Transformation begann, produziert Orsted heute mehr als 85% des Stroms aus erneuerbaren Energieträgern. Bis 2025 soll die Stromproduktion gänzlich klimaneutral sein. Dabei ist das Unternehmen zum weltweiten Marktführer für Offshore-Windkraftwerke geworden und in der Entwicklung der Netze und Speicherlösungen für eine rein erneuerbares Elektrizitätssystem.

Zusätzlich tritt Orsted auch auf gesellschaftlicher und politischer Advokat für den Umbau unseres Energiesystems auf, da ohne diesen der Kampf gegen den Klimawandel praktisch vorab verloren wäre. All dies hat dem Unternehmen in Studien die Zuschreibung als möglicherweise nachhaltigstes Unternehmen der Welt eingebracht. Auch der ERSTE GREEN INVEST ist investiert.

Es besteht keine Nachfrage nach Kohle, Diesel und Konsorten.

Dieses Postulat mag absurd klingen, steht am im Herzen des Erfolgs von Transformationsprozessen im Angesicht des Klimawandels. Nachfrage besteht nach Energie um Haushalte, Wirtschaft oder Verkehr in Bewegung und warm zu halten. Nichts besagt, dass diese aus fossilen Quellen stammen muss, im Gegenteil.

Es besteht auch keine Nachfrage nach Dieselmotoren. Der Kunde kauft die Möglichkeit angenehm, in schöner Schale und mit gewisser Fahrfreude von A nach B zu kommen, wann immer er will. Kann diese Leistung etwa durch die Elektromobilität oder in weiterer Folge autonomes Fahren besser abgedeckt werden, so werden diese Lösungen den Markt übernehmen.

Gerade die Automobilindustrie ist massivem Transformationsbedarf unterworfen. Das Überleben der traditionellen Anbieter hängt davon ab, ob sie diese schaffen. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass bis 2050 40% der globalen Fahrzeugflotte autonome Fahrzeuge sein werden. Die Kosten pro gefahren Kilometer sollen dadurch zwischen 40 und 80% sinken, je nachdem wie diese eingesetzt werden. Davon können nicht nur die Konsumenten, sondern auch die Hersteller profitieren: es wird mehr Budget für margenstarke Premiumfahrzeuge frei. (Dass dabei auch klimaschonendes Aluminium für den Leichtbau nötig sein wird, erinnert an die Vernetzung all dieser Prozesse.)

Diese Liste ließe sich noch lange fortsetzen, etwa in der Bauwirtschaft oder der IT. Wir kaufen Lösungen für Simulationen, Datenverarbeitung, Vernetzung oder auch nur den Konsum von Katzenvideos, nicht aber ressourcenhungrige Computerchips.

Transition – ein Kernthema

Der erfolgreiche Kampf gegen den Klimawandel hängt unmittelbar davon ab, wie große Teile der „alten“ Wirtschaft diesen Schritt in die Zukunft schaffen. Nur die reinen Lösungsanbieter alleine, werden dies nicht schaffen. Aus diesem Grund ist Transformation bzw. Transition eines der wichtigsten Kernthemen des ERSTE GREEN INVEST. Aktuell ist rund ein Viertel des Fonds in diesem Bereich investiert, übertroffen nur von der Energie.

 

Wichtige rechtliche Hinweise:
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