Was ist seit gestern passiert?
Märkte
Aktienmärkte haben sich gestern weiter erholt. Europa war mit +0,65% leicht im Plus. Amerika mit ca. +3% deutlich im positiven Bereich. Asien liegt heute Früh leicht im negativen Bereich. Der Ölpreis fiel wieder auf 20,3 USD (WTI) zurück. Gold war weiter stark bei 1720 USD je Feinunze. EUR-USD weiter bei 1,09. Die Risikoaufschläge bei Anleihen haben sich tendenziell weiter gesenkt.
Stress Test
Nach den Osterferien beginnt wie in vielen Ländern heute auch in Österreich wieder die Schulzeit. Home-Schooling 2.0. Das bedeutet in vielen „privaten“ vollbesetzten Home-Schooling-Offices, zahlreiche Schüler per Zoom ihre eigenen Videokonferenzen mit jeweils ihren Schulklassen veranstalten.
Damit werden auch bei uns zu Hause bis zu vier Konferenzen gleichzeitig laufen. Ein Stresstest zumindest für unser WLAN. Neben den damit einhergehenden Herausforderungen, werden die Lehrerinnen auch die Vorteile der neuen Methodik bald erkennen – einer davon, man kann gezielt einzelne oder auch alle Teilnehmer stummschalten…
Ausblick
Der Internationale Währungsfonds hat gestern seine Halbjahresberichte zum wirtschaftlichen Umfeld (World Economic Outlook) und zur Finanzstabilität (Global Financial Stability Report) veröffentlicht. Eine der Kernaussagen ist, dass infolge des „Great Lockdown“ die größte globale Rezession seit der Großen Depression, den 1930ern ausgelöst worden ist.
Die People’s Bank of China (POC) hat den Einjahres-Zinssatz ihrer Medium-Term-Lending-Facility um 20BP auf 2,95% gesenkt. Kling unspektakulär, ist es aber unter Umständen nicht. Es bedeutet einen weiteren von mehreren Zinssenkungsschritten. Unser Chefvolkswirt Gerhard Winzer hält dies für ein Indiz, dass China einen weiteren starken Stimulus vorbereitet. Positiv für China, Emerging Markets und die Weltwirtschaft.
Vorsorge
Wie im gestrigen Update angekündigt hat die Berichtssaison der US Unternehmen für das erste Quartal begonnen. Mit Spannung wurden gestern die Ergebnisse der beiden Großbanken JPMorgan und Wells Fargo erwartet. Beide Banken haben Milliardenbeträge zu Vorsorge vor drohenden Kreditausfällen in die Bücher genommen (JPMorgan über 8 Milliarden USD, Wells Fargo 4 Milliarden USD).
Dies bedeutet jedoch, dass diese Beträge auf der Gewinnseite fehlen. Somit sind die Gewinne bei beiden Häusern deutlich (je nach Vergleichszeitraum um bis zu 90%) zurückgegangen. Die Aktien beider Häuser gaben im Handelsverlauf auch deutlich nach (JPM -2,7%, WF -4%). Die Berichtssaison wird unseren Erwartungen nach nicht nur Aufschlüsse über das wirtschaftliche Ausmaß liefern, sondern auch die Spreu vom Weizen trennen. Amazon schloss gestern auf einem neuen Allzeithoch.
Unser Dossier zum Thema Coronavirus mit Analysen: https://blog.de.erste-am.com/dossier/coronavirus/
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.