Die Hoffnung auf eine Wirtschaftserholung, aber auch die jüngsten Inflationsängste haben die Kursrally an den Rohstoffmärkten zuletzt weiter angeheizt. Die Preise für Rohöl und Industriemetalle sind weiter im Höhenflug. Mehrere Metallpreise stiegen zuletzt auf Mehrjahreshochs. Lediglich die Goldpreise haben ihre Korrektur fortgesetzt.
Die Ölpreise profitierten im Februar von der Aussicht auf eine steigende Ölnachfrage im Fall einer Konjunkturerholung. So sollte etwa die Nachfrage deutlich von einer Normalisierung der Reisetätigkeit nach einer Aufhebung der Lockdowns profitieren. Die OPEC erwartet laut ihrem vergangenen Monatsbericht für 2021 einen Anstieg der weltweiten Ölnachfrage.
Positiv wirkte die von US-Notenbankchef Powell zuletzt in Aussicht gestellte Weiterführung der expansiven Geldpolitik. Der Preis für die als wichtige Referenzmarke geltende Nordsee-Ölsorte Brent stieg vor diesem Hintergrund zuletzt am Terminmarkt über 67 US-Dollar je Fass und erreichte damit ein 13-Monatshoch.
Kälteeinbruch in USA und Russland stützt Ölpreise zusätzlich
Neben der Erwartung einer anziehenden Konjunktur dürften einige Spezialfaktoren die Rohölpreise stützen. So hatte ein starker Wintereinbruch in den USA den Ölpreisen im Februar zusätzlichen Auftrieb gegeben. Durch frostige Temperaturen kam es in der amerikanischen Ölindustrie zu umfangreichen Produktionsausfällen und Lieferproblemen. So hat die Kältewelle praktisch den gesamten Raffineriebetrieb in Texas zum Erliegen gebracht. Auch in Russland ist die Produktion zuletzt wegen eines Frosteinbruchs zurückgegangen.
Stark anhängen dürfte die weitere Ölpreisentwicklung nun von der Förderdisziplin der OPEC-Staaten. Das Ölkartell und seine zehn Kooperationspartner (OPEC+) hatten sich zuletzt im Jänner auf ein weitgehend stabiles Förderniveau für Februar und März geeinigt.
Kupferpreis marschiert weiter in Richtung Allzeithoch
Die wichtigsten Industriemetalle hatten mit der Aussicht auf eine Konjunkturerholung und damit steigende Nachfrage zuletzt ihre Preisrally fortgesetzt. So war der Kupferpreis im Februar am Terminmarkt zuletzt zeitweise auf rund 9.500 US-Dollar je Tonne gestiegen und bewegt sich damit weiter in Richtung seiner 2011 erzielten Allzeithochs bei knapp 10.200 Dollar. Seit seinem Einbruch im März 2020 im Rahmen der Eskalation der Corona-Pandemie hat sich der Kupferpreis damit innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Allein im abgelaufenen Februar verzeichnete Kupfer den stärksten monatlichen Preisanstieg seit über vier Jahren.
Gestützt werden dürften die Kupferpreise derzeit von einem Nachfrageüberhang. Laut jüngsten Daten der International Copper Study Group (ICSG) gab es in den ersten elf Monaten 2020 ein Angebotsdefizit von rund 590.000 Tonnen. Die Corona-bedingten Schließungen vieler Kupferminen haben sich merklich in der Kupferförderung niedergeschlagen. Vor allem im zweiten Quartal war der Rückgang mit 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich. Dem stand laut ICSG im Vorjahr eine stark gestiegene Kupfer-Nachfrage aus China gegenüber.
Profitieren dürfte der Kupferpreis von der Erwartung einer anlaufenden Konjunktur und einer Erholung der Nachfrage. Kupfer ist eines der mit Abstand wichtigsten Industriemetalle und wird in zahlreichen Gütern, von Haushaltswaren bis Industrieanlagen, für Leitungen, Rohre, Präzisionsteile und vieles mehr verwendet. Der Kupferpreis gilt daher als guter Konjunkturfrühindikator.
Andere Industriemetalle konnten mit der Aussicht auf eine Konjunktur ebenfalls stark zulegen. So stiegen die Nickelpreise erstmals seit fast sieben Jahren auf über 20.000 Dollar je Tonne und haben sich auf Fünfjahressicht damit verdoppelt.
Der Nickelmarkt hatte zwar laut der International Nickel Study Group (INSG) 2020 den höchsten Angebotsüberschuss seit sieben Jahren verbucht, für heuer erwartet die INSG aber eine deutliche Nachfrageerholung. Die Nickel-Nachfrage wurde zuletzt vom starken Wachstum Chinas angetrieben. Laut INSG entfällt 54 Prozent der Welt-Nickel-Nachfrage allein auf China, im Jahr 2000 lag dieser Wert noch bei 5,5 Prozent.
Profitieren dürften die Rohstoffpreise von der Nachfrage von Finanzanlegern, die sich mit Rohstoffanlagen gegen eine drohende Inflation absichern wollen. Hintergrund sind die zuletzt starken Anstiege der US-Anleihen-Renditen, die weltweit Ängste vor steigenden Zinsen und Preisen bei einem erwarteten Konjunkturaufschwung geschürt hatten.
Goldpreise leiden unter steigenden Anleihen-Renditen
Die Goldpreise litten hingegen zuletzt unter den Renditeanstiegen und den Kursgewinnen an den Aktienbörsen. Beides macht eine Anlage in das krisensichere aber unverzinste Gold verhältnismäßig weniger attraktiv. Die Goldpreise kamen damit nach ihren starken Anstiegen heuer wieder deutlich zurück. Der Preis für eine Feinunze lag zuletzt Ende Februar bei 1.747 Dollar und fuhr damit einen Monatsverlust von über sechs Prozent ein, das ist der stärkste monatliche Verlust seit 2016.
Investieren in Rohstoffunternehmen mit dem ERSTE STOCK COMMODITIES
Der Aktienfonds ERSTE STOCK COMMODITIES bietet die Möglichkeit von einer Fortsetzung der Erholung des Rohstoffsektors zu profitieren. Unternehmen aus dem Erdöl- und Erdgassektor und damit verbundene Ausrüstungs-, Raffinerie- und Transportunternehmen repräsentieren derzeit mehr als die Hälfte des Fondsvermögens. Neben Öl-Titeln sind im Fonds auch Unternehmen aus dem Metall- und Bergbau-Bereich, der Stahlindustrie, der Papier- und Baustoffindustrie sowie Goldminen vertreten. Somit ist eine Streuung über eine große Anzahl von Aktien und Sektoren gewährleistet, was auch unter dem Aspekt der grundsätzlich höheren Preisschwankungen solcher Aktien von Vorteil ist.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.