Erste Asset Management Investment Blog

So überwinden Sie die ZIRP – Schritt 3

So überwinden Sie die ZIRP – Schritt 3
So überwinden Sie die ZIRP – Schritt 3
© Erste Asset Management
Beitrag teilen:

In diesem Blog-Beitrag möchten wir Ihnen einen praktikablen und einfachen Weg vorstellen, wie Sie in risikoreichere Veranlagungen investieren können. Insbesondere geht es darum, dass Sie nicht dem Problem ausgesetzt werden, gerade zum ungünstigsten Zeitpunkt (höchster Kurs) zu veranlagen.

Im „Schritt 1 – So überwinden Sie die ZIRP“ haben wir erläutert, was Nullzinspolitik (ZIRP) und Negativzinspolitik (NIRP) bedeuten. Im „Schritt 2 – So überwinden Sie die ZIRP“ wurden mögliche Alternativen bei der Veranlagung aufgezeigt.

ZIRP – erkennen, Alternativen suchen, veranlagen

Anlegerinnen und Anleger sollten nun den nächsten Schritt machen: Den Weg aus der Nullzins-Falle wagen und zwar aktiv mit einem oder mehreren Investments. Doch das bedeutet, dass nur Veranlagungen mit höherem Risiko in Frage kommen.

TINA, die wohl wichtigste Erkenntnis für Anlegerinnen und Anleger

TINA („There Is No Alternative“) – oder auf Deutsch: Es gibt keine Alternative zu höheren Risiko-Klassen, wenn man die Chance sucht, einen positiven Ertrag zu erzielen bzw. einen Mehrertrag gegenüber dem Kaufkraftverlust aus der Inflation zu erreichen.

Welche risikoreicheren Anlageklassen kommen aus unserer Sicht in Frage?

  • Unternehmensanleihen im Hochzins-Segment
  • Anleihen aus Wachstumsmärkten
  • Aktien

Allen gemeinsam ist die erhöhte Kursschwankung und damit verbunden das Risiko des ungünstigen Einstiegszeitpunkts, also wenn man zu einem sehr hohen Kurs kauft. Unser Lösungs-Vorschlag: Nicht das gesamte Kapital auf einmal investieren!

Investieren in Tranchen

Investieren in Tranchen bedeutet, das zu veranlagende Kapital aufzuteilen und Schritt für Schritt zu investieren. Bei entsprechenden Schwankungen des Investments wird sowohl zu höheren als auch zu tieferen Kursen veranlagt. Die Anlegerin bzw. der Anleger erzielt somit einen günstigeren Mischkurs. Man investiert regelmäßig immer den gleichen Betrag. So werden bei tieferen Kursen mehr Anteile an der gewünschten Veranlagung und bei höheren Kursen weniger erworben. Das bedeutet eine weitere (leichte) Optimierung im Vergleich zum durchschnittlichen Kurs des Investments.

Das Ziel ist klar: Einen ungünstigen (hohen) Kurs zu vermeiden – und gleichzeitig die höheren Schwankungen für den Einstieg zu nutzen.

Anhand eines Beispiels möchten wir Ihnen zeigen, wie ein Einstieg in einen risikoreichen Markt aussehen kann.

Wir haben dazu die Kursentwicklung des globalen Aktienmarktes von 2008 bis 2009 herangezogen. In diese Periode fällt die große Finanzkrise von 2008, verbunden mit einem extremen Kursrückgang des Aktienmarktes. An diesen Rückgang können sich viele Investoren noch erinnern. Geblieben ist die Angst vieler Anlegerinnen und Anleger vor der Veranlagung in Aktien und andere risikoreiche Anlageformen.

Die Grafik zeigt im oberen Teil die Kursentwicklung des globalen Aktienmarktes über 2 Jahre (zum leichteren Verständnis: Startwert normiert auf 100 %). Der untere Teil zeigt die Anzahl der erworbenen Anteile, wenn monatlich EUR 100,- investiert worden wären (Darstellung nur exemplarisch, da in diesen Index des globalen Aktienmarktes keine direkten Investments möglich sind):

Grafik (oberer Teil): MSCI World in EUR (inkl. Netto Dividenden) 2008-2009 Grafik (unterer Teil): erworbene Anteile an obigem Investment bei monatlicher Einzahlung von EUR 100,- Quellen: Datastream, ERSTE-SPARINVEST KAG Hinweise: Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu. Darstellung eines Index, kein direktes Investment möglich

Grafik (oberer Teil): MSCI World in EUR (inkl. Netto Dividenden) 2008-2009
Grafik (unterer Teil): erworbene Anteile an obigem Investment bei monatlicher Einzahlung von EUR 100,-
Quellen: Datastream, ERSTE-SPARINVEST KAG
Hinweise: Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu. Darstellung eines Index, kein direktes Investment möglich

Während der Krise hat der Markt um ca. 40 % verloren. Die Kursverluste konnten bis zum Ende des Beobachtungszeitraumes nicht vollständig aufgeholt werden. Anleger, die ihr gesamtes Kapital zu Beginn investiert hätten, wären also auch nach 2 Jahren noch in der Verlustzone.

Ein anderes Bild zeigt sich beim Investieren in Tranchen: Der durchschnittliche Kurs (grau gestrichelt dargestellt) wäre in dieser Zeit bei ca. 80 % gelegen. Gegenüber diesem Kurs wäre ein Plus am Ende des Beobachtungszeitraums zu erzielen gewesen.

Die folgenden Überlegungen unterliegen der Annahme, dass in den oben dargestellten Index investiert werden könnte:
Die 2 Jahre wurden in 24 Monate (= Tranchen) aufgeteilt. In jedem Monat wird immer der gleiche Betrag investiert. Die grünen Balken im unteren Teil der Grafik zeigen die erworbenen Anteile. Im ersten Monat wäre 1 Anteil erworben worden – bei einem Kurs von 100 %. Bei den niedrigen Kursen (Mitte des Beobachtungszeitraums) wären mehr Anteile (in obigem Beispiel bis zu 1,5 Anteile/Monat) erworben worden.

Das bedeutet für die Anlegerin und den Anleger: Fallende Kurse in der Kapitalaufbauphase wirken sich längerfristig sehr positiv aus – wenn man sie gezielt zum Aufbau von Positionen nützt!

Für ein erfolgreiches Investment müssen die Kurse natürlich später wieder steigen. Daher ist es notwendig für seine Veranlagung auch eine entsprechend langfristige Anlagedauer einzuplanen.

TINA als Chance für den langfristigen Kapitalaufbau

Anlegerinnen und Anleger haben in der Vergangenheit vielfach die Chancen von Anlagen mit einem höheren Ertrags/Risiko-Profil nicht genutzt. Dies geschah häufig aus Furcht vor Kursverlusten – und weil die Möglichkeiten des systematischen Einstiegs in Tranchen nicht bekannt waren.

In der Vergangenheit gab es immer wieder Alternativen in Form von Anlagemöglichkeiten, die auch bei „gefühltem“ niedrigem Risiko einen positiven Ertrag abgeworfen haben. Heute ist dies anders. In Zeiten von ZIRP und NIRP scheiden diese Anlagen weitgehend aus. Was bleibt ist TINA.

Mit den zur Verfügung stehenden Anlage-Alternativen sind höhere Kursschwankungen und auch deutliche Verlust-Risiken verbunden. Anlegerinnen und Anleger, die eine Strategie verfolgen (vor allem beim Einstieg, aber auch beim Ausstieg) können in dieser schwierigen Zeit bisher eher vernachlässigte Chancen nutzen.

Strategien im Umgang mit TINA

  • Nicht das gesamte Kapital in ein einzelnes Investment veranlagen (Streuung über mehrere Anlagen oder Anlageklassen)
  • Jedes einzelne Investment sollte in sich eine breite Streuung (Diversifikation) aufweisen
  • Kapital-Aufbauphase: Einstieg Schritt für Schritt. Verteilung des Startkapitals auf 12 – 24 Tranchen. Je höher die Kursschwankungen desto mehr Tranchen
  • Folgephase: Weiterveranlagen nach dem Ende der Kapital-Aufbauphase mittels regelmäßigen kleineren Einzahlungen

Wie mache ich das in der Praxis?

Die bereits genannten Voraussetzungen, wie z.B. breite Streuung und die Möglichkeit mit kleineren Beträgen in Tranchen einzusteigen, werden von Investmentfonds erfüllt. Es gibt eine breite Palette von Fonds, darunter auch solche, die in risikoreichere Anlageklassen (wie z.B. Aktien oder Hochzins-Anleihen veranlagen).

Ein konkretes Beispiel:

Eine Anlegerin möchte einen Teil ihres Vermögens in den Aktienmarkt investieren. Als Investment hat sie sich für einen globalen Aktienfonds entschieden. Die Veranlagung soll EUR 12.000,- betragen.

Vorschlag:
Teil 1: Kapital-Aufbauphase
Sukzessiver Einstieg in 24 monatlichen Tranchen zu je EUR 600,-
Teil 2: Folgephase
Monatliche Tranchen von je EUR 100,- über weitere 120 Monate (= 10 Jahre)

Begründung:
Da der Aktienmarkt sehr hohen Kursschwankungen unterliegt, erscheint aktuell eine längere Kapital-Aufbauphase sinnvoll
Je risikoreicher eine Veranlagung desto länger sollte der Anlagehorizont gewählt werden, daher Anlagedauer = langfristig

Fazit:

ZIRP und NIRP haben dazu geführt, dass nicht mehr alle Anlageklassen sinnvolle (Erwartung positiver Erträge) Investitionsmöglichkeiten darstellen. Jene Investments, bei denen noch Chancen auf (langfristig) positive Erträge bestehen, sind solche mit höheren Risiken (⇨TINA).

Höhere Risiken in Form von höheren Kursschwankungen müssen aber nicht unbedingt als negativ betrachtet werden. Der richtige – geplante – Einstieg kann den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg eines Investments ausmachen.

REAGIEREN SIE AUF DEN ARTIKEL

WICHTIGE RECHTLICHE HINWEISE

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sofern nicht anders angegeben, Datenquelle Erste Asset Management GmbH. Die Kommunikationssprache der Vertriebsstellen ist Deutsch und jene der Verwaltungsgesellschaft zusätzlich auch Englisch.

Der Prospekt für OGAW-Fonds (sowie dessen allfällige Änderungen) wird entsprechend den Bestimmungen des InvFG 2011 idgF erstellt und veröffentlicht. Für die von der Erste Asset Management GmbH verwalteten Alternative Investment Fonds (AIF) werden entsprechend den Bestimmungen des AIFMG iVm InvFG 2011 „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ erstellt.

Der Prospekt, die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ sowie das Basisinformationsblatt sind in der jeweils aktuell gültigen Fassung auf der Homepage www.erste-am.com jeweils in der Rubrik Pflichtveröffentlichungen abrufbar und stehen dem/der interessierten Anleger:in kostenlos am Sitz der jeweiligen Verwaltungsgesellschaft sowie am Sitz der jeweiligen Depotbank zur Verfügung. Das genaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung des Prospekts, die Sprachen, in denen das Basisinformationsblatt erhältlich ist, sowie allfällige weitere Abholstellen der Dokumente, sind auf der Homepage www.erste-am.com ersichtlich. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte ist in deutscher und englischer Sprache auf der Homepage www.erste-am.com/investor-rights abrufbar sowie bei der Verwaltungsgesellschaft erhältlich.

Die Verwaltungsgesellschaft kann beschließen, die Vorkehrungen, die sie für den Vertrieb von Anteilscheinen im Ausland getroffen hat, unter Berücksichtigung der regulatorischen Vorgaben wieder aufzuheben.

Hinweis: Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das schwer zu verstehen sein kann. Bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, empfehlen wir Ihnen, die erwähnten Fondsdokumente zu lesen. Diese Unterlagen erhalten Sie zusätzlich zu den oben angeführten Stellen kostenlos am jeweiligen Sitz der vermittelnden Sparkasse und der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG. Sie können die Unterlagen auch elektronisch abrufen unter www.erste-am.com.

Wichtig: Die im Basisinformationsblatt angeführten Performance-Szenarien beruhen auf einer Berechnungsmethodik, die in einer EU-Verordnung vorgegeben ist. Die künftige Marktentwicklung lässt sich nicht genau vorhersagen. Die dargestellten Performance-Szenarien zeigen nur mögliche Erträge auf, basieren dabei aber auf den Erträgen in der jüngeren Vergangenheit. Die tatsächlichen Erträge könnten niedriger ausfallen als angegeben.

Unsere Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und berücksichtigen nicht die individuellen Merkmale unserer Anleger:innen hinsichtlich des Ertrags, der steuerlicher Situation, Erfahrungen und Kenntnisse, des Anlageziels, der finanziellen Verhältnisse, der Verlustfähigkeit oder Risikotoleranz.

Bitte beachten Sie: Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu. Eine Veranlagung in Wertpapieren birgt neben den geschilderten Chancen auch Risiken. Der Wert von Anteilen und deren Ertrag können sowohl steigen als auch fallen. Auch Wechselkursänderungen können den Wert einer Anlage sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Es besteht daher die Möglichkeit, dass Sie bei der Rückgabe Ihrer Anteile weniger als den ursprünglich angelegten Betrag zurückerhalten. Personen, die am Erwerb von Investmentfondsanteilen interessiert sind, sollten vor einer etwaigen Investition den/die aktuelle(n) Prospekt(e) bzw. die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“, insbesondere die darin enthaltenen Risikohinweise, lesen. Ist die Fondswährung eine andere Währung als die Heimatwährung des/der Anleger:in, so können Änderungen des entsprechenden Wechselkurses den Wert der Anlage sowie die Höhe der im Fonds anfallenden Kosten - umgerechnet in die Heimatwährung - positiv oder negativ beeinflussen.

Wir dürfen dieses Finanzprodukt weder direkt noch indirekt natürlichen bzw. juristischen Personen anbieten, verkaufen, weiterverkaufen oder liefern, die ihren Wohnsitz bzw. Unternehmenssitz in einem Land haben, in dem dies gesetzlich verboten ist. Wir dürfen in diesem Fall auch keine Produktinformationen anbieten.

Zu den Beschränkungen des Vertriebs des Fonds an amerikanische oder russische Staatsbürger entnehmen Sie die entsprechenden Hinweise dem Prospekt bzw. den „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“.

In dieser Mitteilung wird ausdrücklich keine Anlageempfehlung erteilt, sondern lediglich die aktuelle Marktmeinung wiedergegeben. Diese Mitteilung ersetzt somit keine Anlageberatung und berücksichtigt weder die Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen, noch unterliegt sie dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.

Die Unterlage stellt keine Vertriebsaktivität der Verwaltungsgesellschaft dar und darf somit nicht als Angebot zum Erwerb oder Verkauf von Finanz- oder Anlageinstrumenten verstanden werden.

Die Erste Asset Management GmbH ist mit den vermittelnden Sparkassen und der Erste Bank verbunden.

Beachten Sie auch die „Informationen über uns und unsere Wertpapierdienstleistungen“ Ihres Bankinstituts.

Druckfehler und Irrtümer vorbehalten.