Der Klimawandel ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen und stellt die Menschheit vor große Herausforderungen. Dabei wird unser zukünftiger Umgang mit Energie und aus welchen Ressourcen wir diese beziehen, eine zentrale Rolle spielen. Mit den aufgrund des Ukraine-Kriegs stark angestiegenen Energiepreisen wächst zwar der politische Druck zum Ausbau erneuerbarer Energien. Trotzdem bleibt noch einiges zu tun auf dem Weg zur globalen Energiewende.
Mit der Energiewende und der notwendigen Ökologisierung der Wirtschaft dürften „grüne Technologien“ einer der Megatrends der kommenden Jahre bleiben. Der Impact-Fonds ERSTE GREEN INVEST* veranlagt in genau diese Unternehmen, die mit ihrem Geschäftsmodell von diesem Megatrend profitieren könnten. (Hinweis: Beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapieren neben den geschilderten Chancen auch Risiken birgt.)
Was ist ein Impact-Fonds?
Unter Impact Investing (dt. Wirkungsorientiertes Investieren) versteht man Investitionen in Unternehmen, Organisationen und Fonds mit der Absicht, neben einer finanziellen Rendite messbare, positive Auswirkungen auf die Umwelt oder die Gesellschaft zu erzielen. Impact-Investmentfonds entsprechen Artikel 9 Offenlegungsverordnung der Europäischen Union.
Das Portfolio umfasst Firmen aus den verschiedensten Bereichen der Umweltwirtschaft. Mit den großen Veränderungen, die das heurige Jahr mit sich brachte, rückte vor allem das Thema Energie in den Fokus. Was das bedeutet und was den ERSTE GREEN INVEST sonst noch auszeichnet, behandeln wir im folgenden Blogbeitrag.
Die großen Umweltthemen für eine ökologische Zukunft
„Grüne Technologien“ umfassen mehrere Wirtschaftsbereiche. Im Kampf gegen den Klimawandel werden neben erneuerbaren Energien beispielsweise auch Technologien aus den Bereichen Wasserwirtschaft und Recycling wichtig sein. Im Fonds wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der Investments in sämtliche Handlungsfelder für eine lebenswerte Zukunft abdecken soll. Grob gesagt, geht es in der Investmentphilosophie des ERSTE GREEN INVEST um fünf große Umweltthemen:
Energie
Für das Erreichen der Pariser Klimaziele stehen Energieeffizienz und der Ausbau erneuerbarer Energie im Mittelpunkt. Neben einer modernen Energie-Infrastruktur benötigt es auch innovative Lösungen im Bereich der Mobilität.
Wasser
Rund jeder 4. Mensch hat heutzutage keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Der Schutz von Wasser für eine sichere Versorgung und funktionierende Öko-Systeme ist daher essenziell. Eine weltweit wachsende Bevölkerung benötigt auch Lösungen in Bereichen der Bewässerung und Wassertechnik.
Abfall & Recycling
Um möglichst schonend mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen umzugehen, braucht es Technologien zur Rückgewinnung von Ressourcen durch Recycling. Auch die Vermeidung von CO2 und anderen Umweltschäden spielt dabei eine Rolle. Neben Recycling, stehen auch Abfallentsorgung, -sammlung und -wiederverwertung im Mittelpunkt.
Transformation
Um die Wirtschaft nachhaltig zu gestalten, ist es essenziell traditionell energie- und umweltintensiven Branchen zu verändern. Daher braucht es Investitionen in Vorreiter-Unternehmen der Transformation, die umweltbelastende Prozesse der „Old Economy“ nachhaltiger gestalten.
Adaption
Auch die Anpassung an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels zum Schutz von Mensch und Wirtschaft ist ein zentrales Thema. Dazu zählen Unternehmen der Biotechnologie, des Hochwasserschutzes oder der Klimatechnik.
Schwerpunkt Energiewende
2022 rückte eines der fünf Umweltthemen besonders in den Mittelpunkt. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine brachte eine Trendwende in der Energiepolitik. Vor allem in Europa wurden „Energie-Autonomie“ und die „Energiewende“ zu Themen höchster Priorität.
Politischer Rückenwind gibt Auftrieb
Mit RePower EU stellte die Europäische Union heuer ein umfassendes Paket zur Diversifizierung der Energie-Quellen vor. Dieses umfasst Maßnahmen zur Steigerung der Energie-Effizienz, zur Beschleunigung der Energiewende, zum schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien und zur Diversifizierung der Gasversorgung Europas. Mehr zum Umfang und den Zielen des Pakets lesen Sie in diesem Beitrag unseres ESG-Letter.
Auch in den USA wurde im Sommer ein Milliardenpaket verabschiedet. Das Kernthema des Inflation Reduction Act 2022 ist der Ausbau und die Förderung von Erneuerbaren Energien. Bis 2030 sollen über diverse Kanäle 369 Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien fließen. Mehr zum IRA 2022 und dessen Auswirkungen erfahren Sie im Beitrag von Senior Research Analystin Stefanie Schock.
Hohe Energie-Gewichtung
Der zunehmende politische Rückenwind begünstigt einige Unternehmen im ERSTE GREEN INVEST. Viele der Firmen profitieren direkt von den milliardenschweren Investitionen durch die beiden Pakete in den USA und in Europa. Außerdem sind Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien von dem schwächeren makroökonomischen Umfeld bisher weniger betroffen.
Investitionen in erneuerbare Energien, wie etwa Dach-Photovoltaikanlagen oder Batterie-Speicher, wirken für Kund:innen inflationär da sie die Energiekosten unmittelbar senken. Zudem haben etwa Dach-Photovoltaikanlagen in manchen Teilen Europas derzeit eine Amortisationszeit von unter 3 Jahren, sind also so wirtschaftlich wie noch nie.
Auch ein Blick auf die derzeitige Gewichtung der einzelnen Umweltthemen im Fonds, zeigt wie wichtig das Thema Energie derzeit ist. Mehr als die Hälfte des Fondsvolumens ist in Unternehmen investiert, die diesem Sektor zugeordnet werden können. „Aufgrund des positiven Umfelds und der diversen Förderpakete, haben wir im vergangenen Jahr die Gewichtung im Energie-Bereich deutlich erhöht“, betont Alexander Weiss, Co-Fondsmanager des ERSTE GREEN INVEST. Im Energie-Bereich beobachte man weiterhin eine positive Dynamik bei den Umsätzen und Gewinnen.
Nachhaltige Vorzeige-Unternehmen im Fonds
Derzeit umfasst das Portfolio des Fonds 77 Titel. Dabei handelt es sich einerseits um etablierte Unternehmen aus der Umwelt-Branche. Rund drei Viertel aller Unternehmen im Fonds erzielen bereits Gewinne und sind somit profitabel. Andererseits werden zusätzlich auch stark wachsende kleinere Titel aufgenommen. Hierbei handelt es sich oftmals um Unternehmen aus Bereichen wie der Wasserstoff- oder Solartechnologie, welche stark in den Ausbau von Kapazitäten investieren, um die hohe Nachfrage zu erfüllen.
Doch worin genau investiert man als Anleger:in im ERSTE GREEN INVEST? In welchen Bereichen sind die Unternehmen tätig, welche Technologien entwickeln sie und warum leisten sie einen Beitrag zu einer ökologischeren Zukunft? Folgende Unternehmen aus dem Portfolio stehen beispielhaft für je eines der fünf Umweltthemen:
- Sunrun (Solarenergiesysteme; USA)
Sunrun stammt aus den USA und bietet Privathaushalten innovative Nutzungsmodelle, um von Solarstromanlagen auf ihren Häusern zu profitieren, ohne diese vorfinanzieren zu müssen. Durch die Kombination von Solaranlagen mit Batterietechnologie bieten die Systeme von Sunrun Schutz vor Stromausfällen, zum Beispiel nach extremen Wetterereignissen.
- Xylem (Wasseraufbereitung; USA)
Das US-Unternehmen Xylem ist eines der führenden Wassertechnologieunternehmen. Die Technologien des Unternehmens reichen von der Aufbereitung frischen Rein- und Trinkwassers über wassersparende landwirtschaftliche Bewässerungslösungen und industrielle Pumpen bis hin zu Kläranlagen, in denen Xylem das Abwasser nicht nur klärt, sondern innovativ zur Biogasgewinnung einsetzt. Das Unternehmen baut auch klassische Wasserkraftturbinen und Wärmetauscher, um die in Abwässern enthaltene Wärme rückzugewinnen.
- Tomra Systems (Recyclingtechnik; Norwegen)
Die norwegische Firma Tomra Systems hat als Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft, die effiziente Nutzung von Rohstoffen zu seinem Geschäftsmodell gemacht. Das Herzstück des Konzerns sind optische Sensoren zur Erkennung von Materialeigenschaften zur sauberen Trennung verschiedener Ressourcen. Damit bietet das Unternehmen ein entscheidendes Glied in der Rohstoffkette, um genutzte Verpackungen oder Materialien wieder in den Ressourcenkreislauf rückzuführen.
- Orsted (Windkraftanalgen; Dänemark)
Der dänische Konzern Orsted war ursprünglich ein klassischer Energiekonzern und somit im Erdöl- und Erdgasgeschäft tätig. Im Jahr 2009 verkündete das Unternehmen jedoch einen umfassenden Strategiewechsel. Ziel war es den Energiemix, der damals zu 85% aus fossilen Brennstoffen gewonnen wurde, radikal zu verändern. Bis 2040 sollten 85% der Energieerzeugung aus nachhaltigen Quellen und die restlichen 15% aus Erdgas gewonnen werden. Mittlerweile wurde auch diese Strategie aufgrund der bereits fortgeschrittenen Umsetzung angepasst. So soll bereits 2025 die gesamte Energie aus nachhaltigen Quellen kommen. Orsted nimmt mit seiner vorbildlichen Transformation eine Vorreiterrolle im Bereich der Energieerzeugung ein.
- Trane Technologies (Kühlungsanlagen; Irland)
Das Industrieunternehmen Trane Technologies ist in Irland ansässig und in einigen Branchen tätig, die für Maßnahmen gegen die Auswirkungen des Klimawandels relevant sind. So bieten die verschiedenen Töchterunternehmen von Trane Lösungen im Bereich Kühlung an. Die Produktlinie reicht dabei von Klimaanlagen, Kühlschränken, kommerziellen Kühleinheiten bis zu Smart Home Kühlungsapplikationen. Im Rahmen eines gestarteten Nachhaltigkeitsprogramms soll die gesamte Produktion bis 2030 klimaneutral und der Energieverbrauch des Konzerns nachhaltig gesenkt werden.
Fazit: Die Energiewende bietet viel Potenzial
Auch wenn noch einiges zu tun ist auf dem Weg zu einer ökologischen Zukunft – die Energiewende ist angekommen und bietet viel Wachstumspotenzial. Mit einem Investment in Umwelttechnologien, wie es der ERSTE GREEN INVEST bietet, kann man direkt von diesem Megatrend profitieren.
„Wir blicken positiv auf das Jahr 2023 und auch auf die Jahre danach.“
Alexander Weiss,
Fondsmanagement
ERSTE GREEN INVEST
Fondsmanager Alexander Weiss ist jedenfalls sehr optimistisch gestimmt: „Das politische Umfeld und die gestiegene Dringlichkeit im Bereich Energie-Autonomie geben starke Planungssicherheit für die nächsten Jahre. Wir blicken daher positiv auf das Jahr 2023 und auch auf die Jahre danach.“
Dieser Beitrag ist Teil des ESGenius Letter zum Thema Die Energie der Zukunft. Die weiteren Artikel mit Informationen und Insights rund um nachhaltige Energienutzung finden Sie hier.
Warnhinweise*
Der Fonds verfolgt eine aktive Veranlagungspolitik und orientiert sich nicht an einem Vergleichsindex. Die Vermögenswerte werden diskretionär ausgewählt und der Ermessensspielraum der Verwaltungsgesellschaft ist nicht eingeschränkt.
Weitere Ausführungen zur nachhaltigen Ausrichtung des ERSTE GREEN INVEST sowie zu den Angaben gemäß Offenlegungs-Verordnung (Verordnung (EU) 2019/2088) und Taxonomie-Verordnung (Verordnung (EU) 2020/852) sind dem aktuellen Prospekt, Punkt 12 und Anhang „Nachhaltigkeitsgrundsätze“ zu entnehmen. Bei der Entscheidung, in den ERSTE GREEN INVEST zu investieren, sollten alle Eigenschaften oder Ziele des ERSTE GREEN INVEST berücksichtigt werden, wie sie in den Fondsdokumenten beschrieben sind.
Erläuterungen zu Fachausdrücken finden Sie in unserem Fonds-ABC.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.