Erste Asset Management Blog

Kurven-Diskussion Teil 2 – das Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Kurven-Diskussion Teil 2 – das Land der unbegrenzten Möglichkeiten
Kurven-Diskussion Teil 2 – das Land der unbegrenzten Möglichkeiten
(c) iStock
Beitrag teilen:

USA, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, das Land mit dem Grand Canyon und dem Big Mac. Hier ist alles größer, schöner und höher. Doch trifft das auch für die Zinsen zu?

Anhand der Zinskurve für US Staatsanleihen möchten wir diese Frage diskutieren und auf einige interessante Aspekte hinweisen.

Die Zinskurve für US-Staatsanleihen (Treasuries)

Die Zinskurve (genauer gesagt: Renditestruktur-Kurve) zeigt die Rendite bezogen auf die Restlaufzeit. Üblicherweise ist bei längerer Bindung ein höherer Zinssatz zu erzielen (längere Laufzeit = höheres Risiko = höhere Rendite). Werfen wir daher einen Blick auf die aktuelle Zinskurve für US Staatsanleihen (engl.: Treasuries).

Die Grafik zeigt die US Zinskurve per 06.04.2017 (2 bis 10 Jahre Restlaufzeit):

Grafik: Renditestruktur-Kurve US Staatsanleihen (rot) vs. deutsche Staatsanleihen (blau), 2 bis 10 Jahre Restlaufzeit
Quelle: Datastream, per 06.04.2017

Im ersten Schritt analysieren wir die objektiv erkennbaren Aspekte der US Zinskurve:

  • Für eine Restlaufzeit (RLZ) von 2 Jahren beträgt die Rendite aktuell ca. 1,3 %, bei einer RLZ von 10 Jahren liegt sie bei ca. 2,3 %. Das bedeutet, dass die Höhe der Zinsen für alle Laufzeiten positiv ist.
  • Für längere Laufzeiten sind höhere Renditen zu erzielen als für kürzere. Somit handelt es sich um eine steile (normale) Zinskurve.

Der Vergleich der US Renditen mit jenen deutscher Staatstitel zeigt sich:

  • In den USA werden für alle Laufzeiten höhere Zinsen bezahlt als für deutsche Staatsanleihen. Diese Zinsdifferenz nennt man „Spread“.
  • Interessant ist, dass die US Zinskurve über alle Laufzeiten ziemlich exakt um 2 % (= 200 Basispunkte) über der deutschen liegt.

Doch warum liegen die Zinsen in den USA über jenen von Deutschland?

Dafür gibt es unterschiedliche Erklärungsansätze. Die häufigsten sind wie folgt:

  • Volkswirtschaftlich gesehen könnte man argumentieren, dass die USA ein höheres Wachstum (und Inflation) aufweisen und höhere Zinsen damit plausibel und gerechtfertigt sind.
  • Seitens der Notenbankpolitik kann man sagen, dass die US Notenbank (FED) bereits einen Zyklus steigender Zinsen begonnen hat. Der Leitzins liegt bei 0,75 % – 1 %, während der Leitzins in der Eurozone (EZB) bei 0,00 % liegt.
  • Oder könnte es sein, dass die Marktteilnehmer einfach nur dann bereit sind, US Staatstitel gegenüber deutschen Bundesanleihen zu bevorzugen, wenn entsprechend höhere Renditen zu erzielen sind?

Wo liegt das Risiko von US Staatsanleihen im Vergleich zu jenen aus Deutschland?

Wir sprechen hier von unterschiedlichen Währungsräumen. Anlegerinnen und Anleger, die US Staatsanleihen kaufen, haben ein Investment in USD. Und dieser schwankt im Vergleich zum Euro doch beträchtlich – Währungsrisiko!

Der folgende Chart zeigt die Entwicklung des USD zum Euro seit Einführung des Euro.

Grafik: Entwicklung EUR/USD langfristig. Vor Einführung des EUR Entwicklung in ECU.
Quelle: Datastream, per 06.04.2017

Gut erkennen kann man die hohen Schwankungen des USD zum Euro. Im oberen Teil des Charts ist die absolute Entwicklung dargestellt. Eine steigende Kurve zeigt, dass der Euro fester gehandelt hat, der USD also im Wert verloren hat.

Der untere Teil der Grafik zeigt die prozentuelle Entwicklung jeweils in 12-Monats-Perioden (rollierend). Eine Änderung des Wechselkurses von +/- 20 % in einem Jahr war – aus Sicht des Euro-Investors – in der Vergangenheit keine Seltenheit.

Die Schwankungen des EUR/USD Wechselkurses überwiegen für den Euro-Investor bei weitem gegenüber den Kursschwankungen der Anleihekurse.

Kann man die Fremdwährung auch absichern?

Bei größeren Volumina (eigentlich nur für institutionelle Anleger wie z.B. Kapitalanlagegesellschaften) und entsprechendem Know-How besteht die Möglichkeit der Absicherung der Kursschwankungen des USD gegenüber dem EUR. Die Kosten dafür liegen erfahrungsgemäß ungefähr im Bereich der Zinsdifferenz.

Daraus folgt: Für Euro-Anlegerinnen und Anleger, die kein Währungsrisiko eingehen möchten, sind US Staatsanleihen im Vergleich zu den deutschen Staatsanleihen doch „kein Schnäppchen“.

Die Bedeutung für unsere Anlegerinnen und Anleger

Die Frage, ob in den USA – neben anderen Dingen – auch die Zinsen höher sind als in der Eurozone, kann mit einem „Ja – Aber“ beantwortet werden. Neben dem Zinsniveau muss auch immer die Währungskomponente berücksichtigt werden. Bedenken Sie dabei immer: In der Finanzwelt gibt es keinen „Free Lunch“ – höhere Chancen müssen mit höheren Risiken (z.B. Währungsrisiko) „erkauft“ werden!

Fazit:

Die US Zinskurve bietet über alle Laufzeiten eine positive Rendite. Auf den ersten Blick scheint eine Veranlagung in US Staatsanleihen gegenüber deutschen Staatstiteln deutlich attraktiver. Anlegerinnen und Anleger sollten immer bedenken, dass einzelne Volkswirtschaften sich natürlich unterschiedlich entwickeln und damit unterschiedliche Zinsniveaus haben. Für die Anlageentscheidung ist immer auch die Entwicklung der Währung entscheidend.

Aber: Die Finanzmärkte sind global – und wenn es Schnäppchen gäbe (ohne entsprechende Risiken), dann würden diese Anlagen sofort gekauft und im Preis steigen – und das Schnäppchen wäre keines mehr!

Mehr Informationen zur Produktpalette der Erste Asset Management finden Sie der auf unserer Homepage www.erste-am.at

Hinweis: Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.

REAGIEREN SIE AUF DEN ARTIKEL

WICHTIGE RECHTLICHE HINWEISE

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sofern nicht anders angegeben, Datenquelle Erste Asset Management GmbH. Die Kommunikationssprache der Vertriebsstellen ist Deutsch und jene der Verwaltungsgesellschaft zusätzlich auch Englisch.

Der Prospekt für OGAW-Fonds (sowie dessen allfällige Änderungen) wird entsprechend den Bestimmungen des InvFG 2011 idgF erstellt und veröffentlicht. Für die von der Erste Asset Management GmbH verwalteten Alternative Investment Fonds (AIF) werden entsprechend den Bestimmungen des AIFMG iVm InvFG 2011 „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ erstellt.

Der Prospekt, die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ sowie das Basisinformationsblatt sind in der jeweils aktuell gültigen Fassung auf der Homepage www.erste-am.com jeweils in der Rubrik Pflichtveröffentlichungen abrufbar und stehen dem/der interessierten Anleger:in kostenlos am Sitz der jeweiligen Verwaltungsgesellschaft sowie am Sitz der jeweiligen Depotbank zur Verfügung. Das genaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung des Prospekts, die Sprachen, in denen das Basisinformationsblatt erhältlich ist, sowie allfällige weitere Abholstellen der Dokumente, sind auf der Homepage www.erste-am.com ersichtlich. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte ist in deutscher und englischer Sprache auf der Homepage www.erste-am.com/investor-rights abrufbar sowie bei der Verwaltungsgesellschaft erhältlich.

Die Verwaltungsgesellschaft kann beschließen, die Vorkehrungen, die sie für den Vertrieb von Anteilscheinen im Ausland getroffen hat, unter Berücksichtigung der regulatorischen Vorgaben wieder aufzuheben.

Hinweis: Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das schwer zu verstehen sein kann. Bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, empfehlen wir Ihnen, die erwähnten Fondsdokumente zu lesen. Diese Unterlagen erhalten Sie zusätzlich zu den oben angeführten Stellen kostenlos am jeweiligen Sitz der vermittelnden Sparkasse und der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG. Sie können die Unterlagen auch elektronisch abrufen unter www.erste-am.com.

Wichtig: Die im Basisinformationsblatt angeführten Performance-Szenarien beruhen auf einer Berechnungsmethodik, die in einer EU-Verordnung vorgegeben ist. Die künftige Marktentwicklung lässt sich nicht genau vorhersagen. Die dargestellten Performance-Szenarien zeigen nur mögliche Erträge auf, basieren dabei aber auf den Erträgen in der jüngeren Vergangenheit. Die tatsächlichen Erträge könnten niedriger ausfallen als angegeben.

Unsere Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und berücksichtigen nicht die individuellen Merkmale unserer Anleger:innen hinsichtlich des Ertrags, der steuerlicher Situation, Erfahrungen und Kenntnisse, des Anlageziels, der finanziellen Verhältnisse, der Verlustfähigkeit oder Risikotoleranz.

Bitte beachten Sie: Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu. Eine Veranlagung in Wertpapieren birgt neben den geschilderten Chancen auch Risiken. Der Wert von Anteilen und deren Ertrag können sowohl steigen als auch fallen. Auch Wechselkursänderungen können den Wert einer Anlage sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Es besteht daher die Möglichkeit, dass Sie bei der Rückgabe Ihrer Anteile weniger als den ursprünglich angelegten Betrag zurückerhalten. Personen, die am Erwerb von Investmentfondsanteilen interessiert sind, sollten vor einer etwaigen Investition den/die aktuelle(n) Prospekt(e) bzw. die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“, insbesondere die darin enthaltenen Risikohinweise, lesen. Ist die Fondswährung eine andere Währung als die Heimatwährung des/der Anleger:in, so können Änderungen des entsprechenden Wechselkurses den Wert der Anlage sowie die Höhe der im Fonds anfallenden Kosten - umgerechnet in die Heimatwährung - positiv oder negativ beeinflussen.

Wir dürfen dieses Finanzprodukt weder direkt noch indirekt natürlichen bzw. juristischen Personen anbieten, verkaufen, weiterverkaufen oder liefern, die ihren Wohnsitz bzw. Unternehmenssitz in einem Land haben, in dem dies gesetzlich verboten ist. Wir dürfen in diesem Fall auch keine Produktinformationen anbieten.

Zu den Beschränkungen des Vertriebs des Fonds an amerikanische oder russische Staatsbürger entnehmen Sie die entsprechenden Hinweise dem Prospekt bzw. den „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“.

In dieser Mitteilung wird ausdrücklich keine Anlageempfehlung erteilt, sondern lediglich die aktuelle Marktmeinung wiedergegeben. Diese Mitteilung ersetzt somit keine Anlageberatung und berücksichtigt weder die Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen, noch unterliegt sie dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.

Die Unterlage stellt keine Vertriebsaktivität der Verwaltungsgesellschaft dar und darf somit nicht als Angebot zum Erwerb oder Verkauf von Finanz- oder Anlageinstrumenten verstanden werden.

Die Erste Asset Management GmbH ist mit den vermittelnden Sparkassen und der Erste Bank verbunden.

Beachten Sie auch die „Informationen über uns und unsere Wertpapierdienstleistungen“ Ihres Bankinstituts.

Druckfehler und Irrtümer vorbehalten.