Derzeit erfolgt nur ein Drittel der Transportleistung auf der Schiene. Im Transport innerhalb Österreichs sind aber 60 Prozent möglich und im grenzüberschreitenden Güterverkehr gar 85 Prozent. Ein klares Zeichen, dass die Entwicklung der Schieneninfrastruktur darauf ausgelegt werden muss. Neben einer sozial-ökologischen Steuerreform ist eine umfassende Mobilitätswende ein entscheidender Hebel im Kampf gegen die Klimakrise. Dabei spielt der Güterverkehr eine wesentliche Rolle. Wer die Schiene verschläft, kommt unter die fossilen Räder!
CO2-Ausstoß im Überblick
Die Verlagerung des Gütertransports weg von der Straße und auf die Schiene bringt Vorteile für Mensch und Umwelt. Die Schiene ist die umweltfreundlichste Variante, um Waren, Personen und vor allem Güter von A nach B zu bringen. Die stetig ansteigende Anzahl von LKW-Transporten und deren massiver CO2-Ausstoß befeuert die Klimakrise und schadet unserer Gesundheit und unsere Umwelt. Vor allem entlang der Haupt-Transit-Routen von Osten nach Westen und entlang der Alpen-Querungen ist die immense Belastung durch den LKW-Verkehr seit langem ein Problem.
Eine nachhaltige Lösung bietet hier der Schienenverkehr: Jede in Österreich auf der Schiene transportierte Tonne verursacht im Durchschnitt 15mal weniger CO2-Emissionen als der Transport mit dem LKW. Das wirkt sich in weiterer Folge direkt auf die österreichische Treibhausgasbilanz aus. Für das Erreichen der Pariser Klimaziele ist ein größerer Anteil der Schiene am Güterverkehr unbedingt notwendig. Schaffen wir das Erreichen der Ziele nicht, drohen uns Milliarden an Kompensationszahlungen aus den Steuertöpfen die für Investitionen in anderen Bereichen fehlen.
Straße vs. Schiene: die Bahn hat die Nase vorn
Ein weiterer Vorteil vom Bahngüterverkehr sind die niedrigeren externen Kosten: durchschnittlich sind die externen Kosten, die zum Beispiel durch Unfälle, Lärm oder ausgestoßene Luftschadstoffe entstehen, pro Tonnenkilometer beim LKW-Verkehr sieben Mal so hoch wie beim Güterverkehr auf der Schiene. Auch beim Ausstieg aus fossiler Energie hat in Österreich die Bahn die Nase vorne: mehr als 90 Prozent der benötigten Energie im Schienengüterverkehr stammen aus erneuerbaren Energiequellen.
Allerdings gibt es noch viel zu tun, um den Güterverkehr auf der Schiene (international) wettbewerbsfähig zu gestalten. Neben einer Abschaffung des Dieselprivilegs und der Ausarbeitung einen Aktionsplan zum Güterverkehr braucht es dringend EU-weite einheitlichen Regelungen: ca. 80 Prozent des Schienen-Güterverkehrs in Österreich ist grenzüberschreitend. Ein weiterer Ansatz ist die Einführung einer LKW-Maut auf allen Straßen, also auch auf Bundes-, Landes- und Gemeindestraßen, wie sie die Schweiz bereits seit 2001 hat. Derzeit gibt es in Österreich die LKW-Maut nur auf Autobahnen und Schnellstraßen, was insgesamt nur zwei Prozent des gesamten Straßennetzes ausmacht.
Eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene – und das im großen Stil – hat also Vorteile für die Umwelt, die Gesundheit und die Gesellschaft. Sie schafft Spielraum für weitere Investitionen in den Ausbau weiterer nachhaltiger Mobilitätslösungen.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.