Was ist seit dem Wochenende passiert?
Für die Aktienmärkte verlief die vergangene Woche gut, der US-amerikanische Leitindex S&P 500 verzeichnete einen Anstieg von +10.3%. Auch die europäischen Börsen lagen vergangene Woche deutlich im Plus. Der EuroStoxx 50 legte um 7.5% zu. Etwas getrübt wurde diese Woche durch neuerliche Verluste am Freitag (S&P 500 -3.4%, EuroStoxx 50, -4.2%).
Die Volatilität an den Märkten blieb zwar erhöht, doch die Liquidität hat sich verbessert. Zu Letzterem tragen vor allem die Impulse der Zentralbanken bei. Dies führte letzte Woche zu einer Verringerung der Kreditrisikomargen sowohl bei Unternehmensanleihen als auch bei italienischen Staatsanleihen.
Die Renditen von US-amerikanischen und deutschen Staatsanleihen verringerten sich letzte Woche ebenfalls, wobei die Schwankungsbreite im Vergleich zu den Wochen davor geringer war. 10-jährige deutsche Staatsanleihen weisen derzeit eine Rendite von -0.484% auf.
Zusätzlich werden weitere fiskalpolitische Maßnahmen vorbereitet. In den USA wird an einem weiteren Programm für Kleinstunternehmen gearbeitet und der US Präsident unterzeichnete das USD 2.000 Mrd große Stimuluspaket am Freitag. In Japan kündigte der Premierminister Shinzo Abe an, an einem weiteren Konjunkturpaket zu arbeiten.
Dies soll Direktzahlungen an Privatpersonen beinhalten und die Gesamtheit der bisherigen und zukünftigen Maßnahmen soll jene während der Finanzkrise 2008/2009 übersteigen.
In den USA vollzog der Präsident gestern eine Kehrtwende. Nachdem er bisher die Schritte zur Eindämmung des Virus vor Ostern lockern wollte, verlängerte er nun alle Auflagen, die soziale Kontakte minimieren sollen, um einen Monat.
Diese gelten nun bis Ende April. Eine leichte Entspannung bei der Ausbreitung des Virus scheint es in Italien zu geben, während Spanien der neue Krisenherd in Europa ist. Auch Moskau und mehrere Städte in Nigeria haben eine Ausgangssperre verhängt.
Rund um das Virus gibt es aber auch positive Meldungen: die Behörde für Lebens- und Arzneimittel in den USA hat einen Schnelltest des Herstellers Abbott Labs freigegeben, mit dem innerhalb von wenigen Minuten ein Test durchgeführt werden kann.
Was werden wir diese Woche beobachten?
Neben dem Zusammenspiel der beiden Pole (Eindämmungsmaßnahmen und Unterstützungspakete), die wir natürlich weiter beobachten werden, stehen diese Woche einige wichtige Datenveröffentlichungen an.
Dazu zählen die globalen Einkaufsmanagerindizes, die einen Anhaltspunkt für das Ausmaß des Rückgangs des Wirtschaftsleistung geben werden. In China wird bei diesen Indikatoren ein Anstieg erwartet. Auch die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in den USA, die wiederum am Donnerstag veröffentlicht werden, ist von großem Interesse für die Marktteilnehmer.
Unser Dossier zum Thema Coronavirus mit Analysen: https://blog.de.erste-am.com/dossier/coronavirus/
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.