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Social Impact durch Engagements

Social Impact durch Engagements
Social Impact durch Engagements
(c) unsplash
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Immer mehr Anleger haben das Bedürfnis ihr Geld verantwortungsvoll und nachhaltig anzulegen – nicht nur um zusätzliche Zuflüsse zu generieren, sondern auch um etwas „bewirken“ zu können. Die Nachfrage nach Fonds mit „Impact“ ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Eine Möglichkeit als Asset Manager „Impact“ auszuüben, ist mit Unternehmen in Kontakt zu treten, in die man investiert und den Dialog zu suchen, damit Problemstellungen direkt angesprochen werden können.

Ein Thema, das in jüngster Zeit häufig in den Medien thematisiert wurde, sind die angeblichen Menschenrechtsverletzungen Chinas an der muslimischen Minderheit der Uiguren. Um die Lage in China beobachten zu können und sicher zu stellen, dass die Sorgfaltspflichten im Bereich der Menschenrechte gewährleistet werden, hat sich Erste Asset Management auf der Kollaborationsplattform PRI (Principles of Responsible Investment) an dem Engagement „Human Rights Risks in Xinjiang Uyghur Autonomous Region“ beteiligt. PRI ist eine von der UNO und der OECD im Jahr 2011 gegründet Kollaborationsplattform mit dem Ziel Investoren aus aller Welt zusammen zu bringen, um gemeinsam Unternehmen, die in der Region tätig sind und gegen ESG ( Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung) Prinzipien verstoßen mit den Anschuldigungen zu konfrontieren.  

Verdacht der Zwangsarbeit

Uiguren sind eine muslimische Minderheit, die Großteils in der autonomen Region Xinjiang im Nordwesten Chinas lebt. Xinjiang war in den 1940er Jahren kurzfristig unabhängig und befindet sich seit 1949 unter der Kontrolle Chinas. Wiederholt ist in den Nachrichten zu lesen, dass die Volksrepublik China angeblich Völkermord an den Uiguren betreibt (Kurier, 26.02.21). So sei zum Beispiel das Tragen von Bärten und Gesichtsschleiern verboten worden. Des Weiteren gibt es die Vermutung, dass in gewissen Teilen Xinjiangs die uigurische Sprache verbannt, Moscheen geschlossen und Halal-Produkte verboten wurden (The Guardian, 2020). Laut einer Studie von BBC hat dies dazu geführt, dass das Bevölkerungswachstum der Uiguren zwischen 2015 und 2018 um 84% zurückgegangen ist.

Es wird vermutet, dass Uiguren bereits aufgrund kleinster Delikte inhaftiert und in sogenannte Arbeitslager geschickt werden. Laut The Guardian werden momentan ca. 1 Millionen Uiguren unter sehr schlechten Bedingungen in Arbeitslager gefangen gehalten. Es besteht der Verdacht der Folter, der politischen Indoktrination und Uiguren sollen dazu gezwungen werden die eigene Religion zu denunzieren. Außerdem wird vermutet, dass Uiguren in weiterer Folge als Zwangsarbeiter in Fabriken eingesetzt werden, welche für große globale Unternehmen produzieren. Billige Arbeitskräfte sind mittlerweile ein wichtiger Motor für die Wirtschaft Xinjiangs. So hat das Entsenden von Uiguren in andere Teile Chinas von 2017 bis 2020 besonders stark zugenommen (ASPI, 2020).

Die Volksrepublik China dementiert sämtliche Vorwürfe und lehnt es ab das Vorgehen der Regierung als Genozid zu bezeichnen. Arbeitslager dienen der Umerziehung von Extremisten und der Bekämpfung des Terrorismus, so die Volksrepublik China. In der Vergangenheit gab es vereinzelt Terroranschläge in China, zu denen sich Uiguren bekennt haben. Das Misstrauen gegenüber der muslimischen Minderheit der Uiguren nahm nach dem 11. September nochmals stark zu, wodurch die ohnehin schon stark angespannte Lage in Xinjiang schließlich 2009 in mehreren Gewaltausbrüchen ausuferte. 2014 tötete schließlich eine Gruppe uigurischer Terroristen 31 Menschen. Diese und andere Gründe benutzt China, um jenes harte Durchgreifen zu rechtfertigen, das Uiguren bei bereits kleinsten Vergehen in Arbeitslager verbannt, die dort ausgebeutet und in weiterer Folge an Fabriken als billige Arbeitskraft „verkauft“ werden (ASPI, 2020).

Ein weiterer Grund für das rigorose Durchgreifen der Volksrepublik China ist das Projekt „One Belt, One Road“. Basierend auf der Idee der Seidenstraße, soll damit die Ausweitung des Handels mit Europa, Asien und Afrika gelingen. Hierbei nimmt Xinjiang im Nordwesten Chinas eine wichtige Rolle ein, weshalb mit allen Mitteln versucht wird sämtliche Wiederstände Vorort still zu legen.

Social Impact

Asset Manager haben sich aus diesen Gründen entschlossen in einer Allianz zusammen zu arbeiten, um diesen Vorwürfen auf den Grund zu gehen. Einen großen Beitrag zu unserem Engagement leistet die „Investor Alliance for Human Rights”, die regelmäßig Meetings mit allen teilnehmenden Investoren organisiert. Das erste Meeting fand Anfang November via Zoom Call statt, in der sich alle teilnehmenden Investoren vorstellen und anbringen konnten was ihnen besonders wichtig im Rahmen dieses Engagements sei. Ein weiteres Meeting fand kurz vor Weihnachten statt, mit dem Ziel sogenannte „Engagement Letter“ vorzubereiten, um diese in weiterer Folge an Unternehmen zu versenden, die im Verdacht stehen uigurische Zwangsarbeiter in ihrer Lieferkette zu beschäftigen. Im Engagement Letter werden die betroffenen Unternehmen mit den Behauptungen und Vermutungen konfrontiert, es wird nachgefragt ob die Anschuldigungen dem Unternehmen bewusst sind und ob etwas dagegen unternommen wird.

Anfang des Jahres wurden bereits die ersten „Engagement Letter“ an Unternehmen versendet, an denen sich Erste Asset Management beteiligt hat. Das Engagement ist sehr langfristig aufgestellt, mit dem Ziel pro Quartal mindestens ein Meeting abzuhalten. Das nächste Meeting findet Ende März statt, in dem Antworten und Rückmeldungen der beschuldigten Unternehmen besprochen und diskutiert werden.

Mittlerweile nehmen ca. 20 Investoren aus dem Bereich Asset Management an dem Engagement teil – davon Erste Asset Management als einziger österreichischer Investor. Dieser Zusammenschluss ermöglicht es einen großen Einfluss und vor allem Druck auf die Unternehmen ausüben zu können und leistet einen positiven Beitrag zur Gewährleistung der Menschenrechte. Da wir im Namen der Erste Asset Management agieren, profitieren alle Fonds der EAM davon und der Anleger kann durch Investitionen in unsere Fonds indirekt dazu beitragen, dass die Sorgfaltspflichten im Bereich der Menschenrechte sichergestellt werden. Diese Form des „Impact Investments“ lässt sich nicht in Geld messen und ist daher schwer messbar, führt jedoch mit Sicherheit zu einem positiven „Social Impact“.

Links:

https://kurier.at/politik/ausland/niederlaendisches-parlament-wirft-china-voelkermord-an-uiguren-vor/401201227

https://www.theguardian.com/global-development/2020/jul/23/virtually-entire-fashion-industry-complicit-in-uighur-forced-labour-say-rights-groups-china

https://www.theguardian.com/world/2020/jul/21/the-perfect-uighur-outgoing-and-hard-working-but-still-not-safe-from-chinas-camps

https://www.bbc.com/news/world-asia-china-53220713

https://www.aspi.org.au/report/uyghurs-sale

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