US-Berichtssaison: Vor allem Banken liefern starke Zahlen
Die US-Berichtssaison ist wieder in vollem Gange. Diesmal werden Zahlen für das dritte Quartal 2018 vorgelegt. Dabei fielen die ersten Ergebnisse vielversprechend aus. Insbesondere in der Bankenbranche läuft es dank höheren US-Leitzinsen, der US-Steuerreform und der brummenden Konjunktur derzeit rund. Die drei Großbanken JPMorgan, Citigroup und Wells Fargo konnten im dritten Quartal jeweils Gewinne in Milliardenhöhe einstreichen, die Zuwächse zum Vorjahresquartal beliefen sich auf 12 bis 33 Prozent. Auch Morgan Stanley und Goldman Sachs spielten Milliardengewinne ein und konnten damit die Erwartungen der Analysten übertreffen.
Unter den Technologiewerten zeigte sich bisher ein gemischtes Bild, allerding stehen die Ergebnisse einiger wichtiger Branchengrößen wie Apple, Amazon und der Google-Mutter Alphabet noch aus. Während Netflix im vergangenen Jahresviertel allein knapp sieben Millionen neue Nutzer an Land ziehen und seinen Umsatz damit um rund ein Drittel steigern konnte, enttäuschten die Ergebnisse des Computer-Urgesteins IBM. Sowohl Umsatz als auch Gewinn waren rückläufig.
Im Gesundheitssektor konnten vor allem die Gesamtjahresprognosen überzeugen. So hat der US-Krankenversicherer UnitedHealth seine Gewinnprognose bereits zum vierten Mal in diesem Jahr erhöht. Auch der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson (J&J) hat nach einem unerwartet kräftigen Ergebnisanstieg im dritten Quartal seine Jahresziele angehoben.
Robuste Konjunktur sorgt für Gewinne
Ein Grund für die weitgehend erfreulichen Zahlen sowie den anhaltenden Optimismus ist die starke US-Konjunktur. So ist die US-Wirtschaft im zweiten Quartal erneut kräftig gewachsen. Laut Daten des Handelsministeriums in Washington wuchs die größte Volkswirtschaft der Welt von April bis Juni um auf das Jahr hochgerechnete 4,2 Prozent. Das ist das stärkste Wachstum seit dem dritten Quartal 2014, also seit fast vier Jahren.
Auch die Stimmung in der US-Wirtschaft bleibt freundlich. In der US-Industrie lag der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) im September bei 59,8 Zählern und damit weiterhin klar über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Allerdings kam der Index damit im Vergleich zum Vormonat merklich zurück, im August stand das Barometer bei 61,3 Einheiten. Der ISM-Index ist ein wichtiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA und wird mittels Umfrage unter US-Unternehmensmanagern erhoben.
Derzeit liefern die Daten noch ein robustes Bild, aber die Sorgen der Konzerne vor einem Konjunktureinbruch nehmen weiter zu. Risikofaktoren sind dabei vor allem geopolitischer Natur, aber auch die internationalen Handelskriege bleiben in aller Munde. Der JPMorgan-Chef Jamie Dimon sorgt sich außerdem um die Inflation. Diese hat sich im September auf 2,4 Prozent im Jahresabstand zwar abgeschwächt, liegt aber weiterhin klar über der von der US-Notenbank definierten Zielmarke von rund zwei Prozent. Im August lag die Teuerungsrate noch bei 2,7 Prozent.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.