Weltwassertag: Mehr als ein lebensnotwendiges Gut

Schon seit sechs Jahren nimmt die Erste Asset Management den Weltwassertag zum Anlass, auf die weltweiten Wasserrisiken hinzuweisen. Bereits zum siebten Mal veröffentlichen wir heuer den Wasserfußabdruck unserer nachhaltigen Aktienfonds. Vor zwei Jahren kamen auch die nachhaltigen Anleihefonds dazu.

Seit 2017 hat sich viel getan: Haben damals noch nicht mal die Hälfte der Unternehmen in unseren nachhaltigen Fonds ihren Wasserverbrauch veröffentlicht, sind es heute fast drei Viertel. Trotzdem braucht es ein noch stärkeres Bewusstsein für die Dringlichkeit der weltweiten Wasserrisiken. Schließlich gehen damit auch ökonomische Risiken einher, wie die Dürreperioden und der Wassermangel in Europa im Vorjahr schonungslos zeigten.

Wassermangel wird in Europa zunehmend zum Problem

Probleme die wir vor wenigen Jahren nur aus Berichten über ferne Länder kannten sind mittlerweile auch bei uns, mitten in Europa, angekommen. Den Wassermangel und die fortschreitende Absenkung des Grundwasserspiegels bekommen auch wir immer stärker zu spüren. So versiegen in ländlichen Regionen die seit Generationen bestehenden Hausbrunnen zunehmend. Nur ein Beispiel für die Folgen der Klimakrise die uns immer drastischer vor Augen geführt werden.

*^{Im Sommer 2022 erreichte der Rhein (im Bild bei Düsseldorf) einen extrem niedrigen Wasserstand. (c) Thomas Pflaum / Visum / picturedesk.com}*

Dabei ist Wasser noch weitaus mehr als „nur“ ein lebensnotwendiges Gut. Auch aus wirtschaftlicher Sicht hat die wertvolle Ressource enorme Bedeutung. Die weitreichenden Auswirkungen des Wassermangels wurden im Vorjahr einmal mehr deutlich. Führen die Flüsse in Europa nicht ausreichend Wasser bleiben Frachtschiffe hängen. Auch Atomreaktoren lassen sich nicht weiter betreiben, weil sie nicht ausreichend gekühlt werden können.

Wasserrisiken sind auch ökonomische Risiken

Für Unternehmen kann eine Wasserverknappung verschiedenste Folgen haben, wie etwa eine strengere Regulierung des Wasserverbrauchs, massive Preisanstiege oder Verzögerungen im Produktionsablauf. Umso wichtiger ist daher der verantwortungsvolle Umgang mit unseren Wasserressourcen und das nachhaltige Managen der Wasserrisiken durch die Unternehmen.

Entscheidend ist hier nicht nur der reine Wasserverbrauch eines Unternehmens. Anders als beim CO2-Fußabdruck spielt die regionale Komponente eine wichtige Rolle. Wasserverbrauch in Regionen mit hohem Wasservorkommen wie im Bereich der Alpen ist anders einzuordnen als Wasserverbrauch und damit verbundene Managementpraktiken in wasserarmen Regionen wie beispielsweise in Kapstadt in Südafrika.

Wir orientieren uns dabei an der Risikoeinstufung des World Resources Institute. Demzufolge wird zwischen low, medium und high stress regions unterschieden. Auf Länderebene gesehen befindet sich Österreich in der glücklichen Lage zumindest im Bereich der Alpen zu den low stress regions zu zählen. Weite Teile Deutschlands werden hingegen bereits als medium und high stress regions eingestuft. Italien, Spanien und Griechenland zählen Großteils zu den high bis very high stress regions. Gerade diese Länder hatten in der Vergangenheit häufig mit extremen Dürreperioden, Wassermangel und Waldbränden zu kämpfen.

^{Übersicht Water Stress Regions
Quelle: World Resources Institute, Aqueduct Water Risk Atlas; wri.org/aqueduct}

Wie berücksichtigen wir Wasserrisiken?

Bei der Nachhaltigkeitsanalyse wird von uns zunächst erhoben, ob ein Unternehmen in einem wasserarmen Risikogebiet tätig ist und ob es dort von hohen Wasserentnahmen abhängig ist. Außerdem beurteilen unsere Nachhaltigkeitsexpert:innen, welche Maßnahmen Unternehmen zur Verbesserung der Wassernutzung treffen. Diese Aspekte fließen in die Berechnung des ESG-Ratings der Unternehmen mit ein, welches unter anderem entscheidend dafür ist, ob ein Unternehmen in den Fonds aufgenommen wird oder nicht.

Wie die Auswertung des Wasserfußabdrucks unserer nachhaltigen Fonds zeigt, zahlt sich die Berücksichtigung von Wasserrisiken in der Analyse aus. Auch im heurigen Jahr schneiden beim Wasserfußabdruck sowohl die Aktien- als auch die Rentenfonds im Vergleich zum globalen Markt besser ab.

AUSWERTUNG WASSERFUSSABDRUCK
Globaler Aktienmarkt vs. Nachhaltige Aktienfonds

*^{Quelle: Bloomberg, MSCI-ESG, Berechnungen Erste Asset Management Wasser- und Umsatzdaten Geschäftsjahre 2015-2022; Indexdaten per Jahresende 2022}*

AUSWERTUNG WASSERFUSSABDRUCK
Globaler Rentenmarkt vs. Nachhaltige Rentenfonds

Bei der Ermittlung der durchschnittlichen Wasserintensität der in den Fonds gehaltenen Unternehmen wird als zentrale Kennzahl die von den Unternehmen veröffentlichte Wasserentnahme herangezogen. Die Wasserintensität misst den Wasserverbrauch in Kubikmeter pro einer Million US-Dollar Umsatzerlöse.

Risikohinweise

ERSTE RESPONSIBLE STOCK EUROPE

Weitere Ausführungen zur nachhaltigen Ausrichtung des ERSTE RESPONSIBLE STOCK EUROPE sowie zu den Angaben gemäß Offenlegungs-Verordnung (Verordnung (EU) 2019/2088) und Taxonomie-Verordnung (Verordnung (EU) 2020/852) sind dem aktuellen Prospekt, Punkt 12 und Anhang „Nachhaltigkeitsgrundsätze“ zu entnehmen. Bei der Entscheidung, in den ERSTE RESPONSIBLE STOCK EUROPE zu investieren, sollten alle Eigenschaften oder Ziele des ERSTE RESPONSIBLE STOCK EUROPE berücksichtigt werden, wie sie in den Fondsdokumenten beschrieben sind.