- Rasche Erholung und Markttechnik unterstützen risikobehaftete Anlagen; Inflationsdruck nur vorübergehend, Geldpolitik bleibt expansiv
- Erste AM verwaltet per 30.6.2021 ein Vermögen von 72,8 Mrd. Euro und baut Marktanteil in Österreich aus (22%)
- Wir feiern 20 Jahre Nachhaltigkeit und stellen neuen Social-Impact Fonds ERSTE FAIR INVEST vor
Aktien und Hochzinsanleihen im Plus, Staatsanleihen im Minus
Die rasche Erholung der Wirtschaft, die noch nicht ganz abgeschlossen sei, unterstütze seit Jahresbeginn vor allem risikoreiche Anlageklassen, betont Alexander Lechner, Chef der Mischfonds bei Erste AM. Deutlich im Plus sind die Aktienmärkte, die auf globaler Ebene einen Zuwachs von fast 14% ohne Währungseffekte verbuchen konnten (Stand 30.6.2021, Quelle Bloomberg).
Im Segment der Anleihen hingegen zeige sich eine zweigeteilte Welt: Auf der einen Seite konnten die riskanten Veranlagungen, wie hoch verzinsliche Unternehmensanleihen in Europa und den USA eine gute Wertentwicklung von cirka 3% verbuchen. Dem gegenüber stehen die niedrig rentierenden Rentenklassen, also vor allem kreditsichere Staatsanleihen, die in der Regel auch über eine längere Kapitalbindungsdauer (Duration) verfügen. Diese mussten eine negative Entwicklung hinnehmen.
Die Öffnung der Wirtschaft nach dem Lockdown habe vor allem zyklischen Aktien Rückenwind beschert wie Energie- und Finanzwerten. Der Rentenmarkt in den USA und in Europa sei vom Anstieg des Zinsniveaus geprägt gewesen, der sich auf den Kursverlauf der 10-jährigen Staatsanleihen auswirkte. Der Anstieg der Renditen lasse sich mit der höheren Inflation erklären, die Lechner nur als „vorübergehend“ betrachtet. Der Preisdruck sei vor allem den höheren Energie-, Nahrungsmittel- und Rohstoffpreisen und einer geringeren Produktionslücke geschuldet und werde in den nächsten Jahren wieder zurück gehen.
Ausblick: Höhepunkt des Wachstums im 2. Quartal
„Aufgrund dieser positiven Impulse gehen wir davon aus, dass das globale Wirtschaftswachstum heuer und im nächsten Jahr weiter kräftig ausfallen wird“, so Lechner. Die Erholung sei sehr deutlich ausgefallen: „Wir erwarten den Höhepunkt des Wachstums in den USA für das 2. Quartal. Danach sollte die Wirtschaft weiter zulegen, aber nicht mehr ganz so stark.“ Unterstützende Faktoren für die Finanzmärkte seien die Geldpolitik der Notenbanken, die Fiskalpolitik und Konjunkturprogramme wie beispielsweise in den USA, die den Konsumenten direkt Geld in die Taschen spülte. Dazu kämen geplante Programme für die Infrastruktur. Diese Ausgaben würde die Budgetdefizite laut Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) deutlich erhöhen. Die Aktienmärkte, deren Bewertung sich absolut betrachtet mittlerweile „am oberen Ende der historischen Bandbreite bewege“, bekämen dadurch Rückenwind.
Relativ betrachtet, unter Berücksichtigung des niedrigen Zinsniveaus, sei die Bewertung attraktiv. Außerdem erwarten die Analysten für weltweite Aktien ein kräftiges Gewinnwachstum in den nächsten Jahren. Für 2021 liegt die Prognose bei 46%. Würde das Kursniveau unverändert bleiben, sänke das Kurs-Gewinn-Verhältnis bis 2023 auf cirka 17, argumentiert Mischfonds-Chef Lechner. Neben dem positiven Rückenwind vom Wirtschaftszyklus gebe die Markttechnik derzeit Kaufsignale für riskantere Veranlagungen. „Unsere hauseigenen Indikatoren sind derzeit für Aktien, Hochzinsanleihen und Schwellenländer-Anleihen positiv gestimmt. Dazu kommt, dass Geldmarktfonds in Europa in den letzten Jahren deutliche Zuflüsse gesehen haben. Diese bieten aber nur sehr niedrige oder negative Renditen. Ein Teil dieser Veranlagungen könnte in risikobehaftete Veranlagungen umgeschichtet werden.
Die Notenbanken bleiben expansiv
Was die Zinspolitik betrifft, werde der Geldhahn der Zentralbanken weit geöffnet bleiben. Lechner: „Die Zentralbankbilanzen sind stark ausgeweitet worden.“ Trotzdem würden manchen Zentralbanken, allen voran die Fed „leise“ vorsichtige Ausstiegsstrategien überlegen. Ein Zurückfahren der Ankaufprogramme in den USA bei beträchtlichen Fortschritten hinsichtlich des Arbeitsmarktes und der Inflation werde wahrscheinlicher. Ankündigungen diesbezüglich könnten im Sommer oder im Herbst erfolgen. Was erste Leitzinsanhebungen angeht, habe sich in der letzten Zeit in den USA „etwas getan“. Die Erwartungen der Fed-Mitglieder seien etwas gestiegen. In Europa werde es noch einige Zeit dauern. „Hier erwarten wir sowohl für 2022 als auch 2023 keine Anhebungen“, erklärt Lechner.
Ungeachtet dessen werden laut den Prognosen der Erste AM die Renditen von Staatsanleihen mittelfristig tief bleiben. Im 2. Halbjahr werde sich daran wenig ändern. Allenfalls könnten leichte Renditeanstiege erneut zu Preisabschlägen führen.
Erste AM verantwortet per 30.6.2021 ein Volumen von 72,8 Mrd. Euro und baut Marktführerschaft in Österreich aus
Das veranlagte Vermögen bei der Erste Asset Management (Erste AM) stieg im ersten Halbjahr 2021 um 4,6 Mrd. Euro auf 72,8 Mrd. Euro. In Österreich konnte die Erste AM mit einem verwalteten Volumen von 45,8 Mrd. Euro ihre Marktführerschaft mit einem Marktanteil von 22% ausbauen. Neben den institutionellen Anlegern werden Fonds immer stärker von Privatkunden nachgefragt, wie CEO Heinz Bednar, anmerkt: „Bereits das vergangene Jahr hat gut begonnen, dieser Trend hat sich dieses Jahr fortgesetzt.“
Als besonders erfreulich stellt sich für die Erste Asset Management das Wachstum nachhaltiger Veranlagungen (ESG-Fonds) dar und hier besonders bei den sogenannten Impact Fonds. Bei Impact Investments wird neben einer finanziellen Rendite auch eine positive soziale und ökologische Auswirkung beabsichtigt.
Die weltweite Diskussion über den Klima- und Umweltschutz rückt das Thema Nachhaltigkeit auf allen Ebenen in den Mittelpunkt – auch beim Geld anlegen. Fonds, die auf besondere Standards bei den Themen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung ausgerichtet sind, weisen in der Erste AM per Ende Juni bereits ein Volumen von mehr als 13 Mrd. Euro aus, was ungefähr einem Fünftel des von der Erste AM verwalteten Gesamtvolumens entspricht.
Jubiläum 20 Jahre Nachhaltigkeit bei Erste Asset Management
Erste AM hat erstmalig vor 20 Jahren einen Umweltaktienfonds aus der Taufe gehoben und damit eine Initialzündung des heimischen Fondsmarktes in Richtung grüne Investitionen ausgelöst. Mit dem WWF Österreich ist die Erste AM vor 15 Jahren eine Partnerschaft eingegangen. Es folgten viele weitere Meilensteine wie der Ausschluss von kontroversen Waffen (2012), die Bündelung und Ausnützung aller Stimmrechte für alle Aktienfonds (2015), das Messen von CO2-Risiken (2019), die auf alle Publikumsfonds ausgeweitete Kohle-Policy und die Firmenweite Integration von ESG-Kriterien (2020). Mehr über die letzten 20 Jahre Nachhaltigkeit und wie wir für die nächsten 20 Jahre erwarten finden Sie hier:
Link zu Jubiläum 20 Jahre Nachhaltigkeit: www.erste-am.at/de/thenext20years
Neuer Impact-Fonds ERSTE FAIR INVEST stellt Arbeit, Gleichberechtigung und Wohlbefinden in den Vordergrund
Neben den Themen Zukunfts- und Umwelttechnologien legt Erste Asset Management ab sofort auch einen Schwerpunkt bei sozialen Aspekten von Unternehmen. Der ERSTE FAIR INVEST (ISIN Thesaurierend AT0000A2RUD2, ISIN AT0000A2RUC4 Ausschüttend) deckt sämtliche Bereiche des Lebens ab. Einerseits wird in Unternehmen investiert, deren Produkte und Dienstleistungen im privaten Bereich einen fairen und lebenswerten Impact erzielen. Dies wird beispielsweise durch Investitionen in Unternehmen aus dem Bereich Gesundheit, Ernährung, Bildung und finanzielle Inklusion sichergestellt. Andererseits wird bei diesem Fonds, der seit 19. Juli zur Zeichnung bei Erste Bank und Sparkassen aufliegt, auch das Wohlbefinden im Beruf adressiert. In diesem Bereich werden jene Unternehmen ausgewählt, die im Branchenvergleich einen besonders fairen Umgang mit ihren Mitarbeitern gezeigt haben. Starten wird der Fonds im Anschluss an die Zeichnungsphase am 16. August.
20 Jahre Nachhaltigkeit in der Erste Asset Management
Der ERSTE FAIR INVEST ist als sogenannter ESG Impact Fonds gemäß Artikel 9 der EU- Offenlegungsverordnung klassifiziert, es stehen neben finanzieller Rendite positive gesellschaftliche Auswirkungen bei der Aktienauswahl im Vordergrund. „Wir investieren in Unternehmen, deren Lösungen, Produkte und Service eine direkte Wirkung entfalten. Dabei gehen wir über unseren anerkannten Responsible Standard hinaus und suchen nach Unternehmen die entweder durch ihre sozialen Produkte und Dienstleistungen hervorstechen oder im Bereich der fairen Arbeitsbedingungen zu den besten ihrer Branche gehören. Zusätzlich werden dadurch die Sustainable Development Goals der Agenda 2030 der Vereinten Nationen adressiert“, unterstreicht Erste AM CEO Heinz Bednar.
Im ERSTE FAIR INVEST sind 75 Aktien von Unternehmen enthalten, die sich vorwiegend den Themen Chancengleichheit am Arbeitsplatz, Inklusion und Diversität, finanzieller Wohlstand und Bildung für die breite Masse sowie Gesundheit und Wohlbefinden widmen. Dazu zählen im Start-Portfolio Werte wie das Biotechnologie-Unternehmen Gilead, der Nahrungsmittelanbieter Hello Fresh, die Versicherungskonzerne AXA und Allianz, das Bildungstechnologieunternehmen Chegg oder der taiwanesische Halbleiterhersteller TSMC.
Weitere Informationen: www.erste-am.at/de/erste-fair-invest
Über uns:
Erste Asset Management (Erste AM) koordiniert und verantwortet sämtliche Asset-Management-Aktivitäten innerhalb der Erste Group Bank AG. An unseren Standorten in Österreich sowie Deutschland, Kroatien, Rumänien, Slowakei, Tschechien und Ungarn verwalten wir ein Vermögen von 72,8 Mrd. Euro (Juni 2021).
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.