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Anti-ESG? Investoren positionieren sich

Anti-ESG? Investoren positionieren sich
Anti-ESG? Investoren positionieren sich
(c) unsplash
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Die ersten Auswertungen unseres proxy Partners ISS (Institutional Shareholder Services) zur diesjährigen Voting-Saison ergeben ein auffallendes Bild: obwohl Umwelt- u. Sozialthemen (E&S) bei den Aktionärsanträgen dominierten, sank die Unterstützung für solche Anträge von Seiten der Investor:innen.

340 entsprechende Anträge wurden laut ISS bis Juni 2023 eingereicht, diese Zahl lag 2022 im Vergleichszeitraum bei nur 300 Anträgen. Während die durchschnittliche Zustimmung zu E&S 2022 noch bei 26% lag, sank diese 2023 auf nur noch 19%. 37 solcher Anträge konnten 2022 außerdem eine mehrheitliche Unterstützung finden, 2023 nur noch 8. (Auswertung Jänner bis Juni).

Anti-ESG-Bewegung in den USA

Erklärungen für diesen Trend dürften teils bürokratischer Natur sein: Anträge, welche 2022 von Unternehmen noch zurückgehalten werden konnten, weil Sie z.B. zu detaillierte Vorschriften beinhalteten, wurden dieses Jahr eingebracht. Ausschlaggebend war hier die Änderung einer SEC-Verordnung, welche diese Zurückhaltung die letzten Jahre noch begünstigte, dieses Jahr aber adaptiert wurde. Die fehlende Unterstützung für solche Anträge spiegelte sich dafür im Abstimmungsverhalten, wider.

Aber auch die aus den USA ausgehende Anti-ESG-Bewegung, spielte eine Rolle. Erstmals kamen vermehrt Anträge zur Abstimmung welche als „Anti-Woke“ eingestuft werden können und z.B. die positive Nutzen-Kosten Relation von Emissionsreduktionszielen in Frage stellen. Auch die Diskriminierung von Nicht-Minderheiten gegenüber Minderheiten, wurde betont. Solche Anträge erreichten in den meisten Fällen jedoch weniger als 5% Zustimmung. Auch die Politisierung von ESG im Allgemeinen forderte Tribut. Wie die Financial Times berichtete, konnte dieses Jahr beobachtet werden, dass verschiedene Häuser ihr Abstimmungsverhalten zu Ungunsten von ESG änderten – trotz Warnungen von liberal eingestellten US-Pensionsfondsleiter:innen und -Politiker:innen, sich nicht von Commitments zu ESG-Angelegenheiten abzuwenden.

Erste AM verstärkt die Unterstützung für E&S

Nach der diesjährigen Evaluierung unserer Voting-Richtlinie gemeinsam mit unserem Partner ISS, haben wir uns entschieden E&S Themen, im Allgemeinen, stärker zu unterstützen und eine proprietäre Lösung für diese Umsetzung gefunden. Abzustimmende Anträge werden dabei einer sorgfältigen Prüfung durch ISS- Analyst:innen sowie durch unser ESG-Team, unterzogen. Im Falle von z.B. zu schwieriger Erfüllbarkeit der Anforderungen von Anträgen, würden diese von uns nicht bestätigt werden. Insgesamt können wir aber zeigen, dass unsere Unterstützung für E&S über die Jahre, gewachsen ist:

Gerade im Umweltbereich verdeutlichte sich unser Vorgehen: die Zahl der von uns befürworteten Anträge stieg innerhalb der letzten 3 Jahre von 15 auf 50. Klare Themen im Fokus: Klimapolitik & Reporting.

Während ein großer Teil der 2023 eingebrachten Klimaanträge eine Anpassung der Klimaziele an das Pariser Klimaziel forderte, wurde auch Klimalobbying und die Finanzierung fossiler Energieträger zum Thema gemacht. Auch über die Annahme von Transitionsplänen verschiedener Unternehmen durch ihre Aktionär:innen, wurde abgestimmt. Einige dieser Anträge, wie jener von Schneider Electric, wurde auch von uns unterstützt. Mehrheitliche Zustimmung durch Aktionär:innen fand z.B. die Forderung nach mehr Transparenz bzgl. Klimalobbying bei New York Community Bancorp oder auch die Berücksichtigung von Methanemissionen bei Coterra Energy, wie ISS berichtete.

Uneinigkeit bei Klimathemen

Die unterschiedlichen Erwartungshaltungen bzgl. des Umgangs mit der globalen Klimakrise und die sich zunehmend politisierenden Seiten, zeigten sich unter Anderem bei der diesjährigen Hauptversammlung von Chevron. Majority Action, eine Initiative welche Investor:innen auffordert Unternehmen für die Einhaltung von ESG-Standards zur Rechenschaft zu ziehen, forderte die Nicht-Unterstützung bzw. Nicht-Wiederwahl des Aufsichtsrats in diesem Jahr, da relevante Klimarisiken nicht ausreichend berücksichtig wurden. Reduktionsziele würden ein Minimum von 95% aller Scope 1&2 Emissionen, sowie relevante Scope 3 Emissionen nicht ausreichend berücksichtigen und die zukünftige Kapitalallokation sei nicht am Pariser Klimaziel orientiert.

Im Kontrast dazu, ein Antrag von David Bahnsen: dieser fordert die Installierung eines Komitees zur Evaluierung der aus der Dekarbonisierung entstehenden Risiken. In Anbetracht des offensichtlichen Widerspruchs zwischen der Forderung des letzteren Vorschlags und den für den Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Zukunft erforderlichen Schritten, wurde der Antrag durch unsere Stimmen, nicht unterstützt.

Auch auf der diesjährigen Shell-Hauptversammlung war man, wie schon in den letzten Jahren, mit erheblichen Protesten konfrontiert. Aufgrund steigender Energiepreise konnten letztlich Rekordgewinne erreicht werden, nach wie vor sei man aber verzielt, die Emissionen bis 2050 auf Null zu reduzieren, wie CNBC berichtete. Die Forderung von Seiten der Investor:innen: Scope 3 Emissionen, welche als jene Emissionen verstanden werden können, die in der vorgelagerten oder nachgelagerten Wertschöpfungskette entstehen, sollten daher bei der Definition der Klimaziele bzw. der Konformität mit den Pariser Klimazielen, bessere Berücksichtigung finden.

Diese belaufen sich nach Angaben von Carbon4 Finance im Öl&Gas-Segment auf rund 85% der Gesamtemissionen. Der entsprechende Antrag erreichte dieses Jahr Bestätigung von 16,75% aller Aktionär:innen und wurde auch durch uns unterstützt.

Bereits spürbare Folgen der Klimakrise wie die globale Wasserverknappung rückten bei Kraft Heinz in den Fokus. Während es dem Unternehmen gelungen ist, Ziele bzgl. Wasserintensität zu setzen und auch Prüfungen des bestehenden Wasserrisikos an Produktionsstandorten umzusetzen, wäre es aus Sicht der Aktionär:innen auch wünschenswert, Wasserrisiken in der vorgelagerten Agrar-Lieferkette zu adressieren, da dort mit zukünftigen Engpässen zu rechnen ist. Aufgrund des wachsenden Drucks aus der fortschreitenden Klimakrise, sollte die Qualität als auch die Quantität der verbleibenden, zur Verfügung stehenden Wasserressourcen, ausgewiesen und den Aktionär:innen bekannt gegeben werden. Auch dieser Antrag fand unsere Unterstützung.

Mehr zu unserem Abstimmungsverhalten können Sie auf unserer Website nachlesen.

Weitere Beiträge aus dem ESGenius-Letter zum Thema „Klimarisiken“ lesen Sie hier!

Erläuterungen zu Fachausdrücken finden Sie in unserem Fonds ABCFonds-ABC | Erste Asset Management

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