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Brexit-Verhandlungen bei Halbjahres-Berichtssaison kaum Thema

Brexit-Verhandlungen bei Halbjahres-Berichtssaison kaum Thema
Brexit-Verhandlungen bei Halbjahres-Berichtssaison kaum Thema
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brexit

Die Brexit-Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU laufen auf Hochtouren. Bis Oktober muss eine Einigung über die Konditionen des Ausstiegs gefunden werden, sonst könnte es zu einem sogenannten „Hard Brexit“, also einem ungeordneten Austritt, kommen.

In den britischen Unternehmen ist man sich dieser Gefahr bewusst. Einige Konzerne treffen daher bereits Vorkehrungsmaßnahmen für den Ernstfall. Beispielsweise hat die Londoner Börse LSE erste Notfallmaßnahmen aktiviert, um sich vor den Folgen eines ungeordneten Austritts zu schützen. So sollen neue Tochtergesellschaften in der EU gegründet und zusätzliche Lizenzen beantragt werden. Auch die Großbank Barclays bereitet sich mit der Verlagerung von Jobs aus London ins EU-Festland auf den Brexit vor.

Bei der ebenfalls gerade laufenden britischen Berichtssaison war der Brexit bisher jedoch eher zweitrangig. So konnte Barclays nach einem klaren Verlust im ersten Quartal 2018 im zweiten Jahresviertel wieder einen Gewinn in Milliardenhöhe einstreichen. Die Branchenkollegen, die bisher ihre Bücher geöffnet haben, gingen ebenfalls mit satten Gewinnen in die zweite Jahreshälfte. Daneben konnte selbst die Börse LSE mit ihren Halbjahreszahlen die Prognosen übertreffen. Ölkonzerne wie BP und Royal Dutch Shell profitierten indessen vor allem von den in den vergangenen Monaten deutlich gestiegenen Ölpreisen und den zahlreich im britischen FTSE-100 Index vertretenen Rohstoffkonzernen kamen höhere Rohstoffpreise sowie gestiegene Fördervolumina zugute.

Noch viele Uneinigkeiten zwischen EU und Großbritannien bei Brexit-Verhandlungen

Auch wenn Unternehmen bereits beginnen sich gegen einen „harten Brexit“ abzusichern, wollen sowohl Großbritannien als auch die EU diese Variante vermeiden. Völlig auszuschließen ist sie aber nicht, denn in vielen Verhandlungsfragen herrscht bisher noch Uneinigkeit. So sieht der Plan der Briten eine Freihandelszone für Waren mit der EU vor, während Einschränkungen bei der Freizügigkeit von Dienstleistungen und Personen akzeptiert werden. Dies widerspreche aber dem EU-Grundprinzip der vier Freiheiten des Binnenmarkts (Waren, Dienstleistungen, Kapital und Personen), die nur gemeinsam in einem Paket zu haben sind, betonte EU-Unterhändler Michel Barnier. Auch eine Lösung zum künftigen Grenzregime zwischen Irland und Nordirland gibt es noch nicht.

In der britischen Konjunktur macht sich die Unsicherheit rund um den Brexit jedoch bemerkbar. 2017 legte das Wirtschaftswachstum in Großbritannien um 1,8 Prozent zu und lag damit deutlich unter dem Schnitt der Eurozone (2,3 Prozent). Im ersten Quartal 2018 lag das britische Wachstum nur bei mageren 0,2 Prozent.

Ein Grund für die lahme Wirtschaft ist das seit dem Brexit-Votum 2016 sehr schwache Pfund. Während eine schwache Währung den exportorientierten Unternehmen im FTSE-100 eher hilft und dem Index in Folge Auftrieb gibt, lässt sie andererseits die Importpreise ansteigen. Dies hebt wiederum die Inflation, was sich negativ auf die Kaufkraft der Briten auswirkt. Im Juni stand die Teuerung im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 2,4 Prozent. Um die Inflation einzudämmen, hat die Bank of England (BoE) am Donnerstag ihren Leitzins um einen Viertelpunkt auf 0,75 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit der Finanzkrise angehoben. Die Entscheidung fiel einstimmig.

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