Das Coronavirus hat es in sich: Die Aktienmärkte haben von den Höchstständen etwa 25 Prozent an Wert verloren. Der Kurssturz war einer der schnellsten den es je gab.
Anlegerinnen und Anleger stellen sich die Frage, was sie mit den Aktien, Aktienfonds oder risikoreicheren Mischfonds in ihrem Depot machen sollen?
Ja, dieser Kursrückgang schmerzt. Es ist nicht nur der Rückgang selbst, sondern auch die Geschwindigkeit, mit der er eingetreten ist. Ich kann nachvollziehen, dass dieser Rückgang in Ihrem Depot weh tut.
Die Gelder sind in den meisten Fällen für langfristige Überlegungen in Aktien angespart und sollen zum Beispiel in der Pension als Vorsorge zur Verfügung stehen. Vielleicht haben Sie erst jetzt in Aktien oder in einem Fonds veranlagt und wurden jetzt von der Korrektur überrascht? Sie fragen sich, was Sie jetzt machen sollen?
Was ist der Hintergrund?
Die Unsicherheit, die durch das Coronavirus ausgelöst wurde, ist groß. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft sind signifikant. Die Korrektur kommt zu einer Zeit, wo der Konjunkturausblick wieder besser wurde und die Unternehmen wieder zuversichtlicher in die Zukunft blickten.
Der Einfluss Chinas auf die Weltwirtschaft ist groß. China ist das bevölkerungsreichste Land und nach den USA die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Das Land exportiert jährlich Waren im Wert von 2494 Milliarden Dollar und trägt rund ein Drittel zum globalen Wirtschaftswachstum bei.
Ein quasi Stillstand aufgrund der Verbreitung des Virus wirkt sich negativ auf die globale Wirtschaft aus und bremst die Konjunktur. China ist für viele Unternehmen sowohl in der Lieferkette als auch im Absatz signifikant und hat auch die Weltkonzerne erreicht.
Auch der Einfluss der Tourismusbranche ist signifikant. Laut Statistiken geben die Chinesen mit 277 Milliarden US-Dollar am meisten Geld für das Reisen aus. Weltweit werden 1.451 Milliarden US-Dollar aus dem Tourismus vereinnahmt. Dass diese Touristen ausbleiben, wirkt sich besonders auf die beliebtesten Reiseziele aus.
Wie sollte man sich als Aktien-Investor verhalten?
Aktien-Investoren sind langfristige Investoren. Wer in Aktien oder Aktienfonds veranlagt, sollte wie ein Unternehmer denken, nicht wie ein Spekulant. Es stellt sich die Frage: Bin ich von einem Unternehmen und seinem Geschäftsmodell überzeugt?
Oder bin ich von der Veranlagungsstrategie eines Fonds überzeugt? Dann beteilige ich mich daran wie ein Eigentümer.
Die Qualität einer Aktie zeichnet sich durch die Profitabilität, hervorragende Produkte ein stabiles Management und eine langfristige Perspektive aus. Die besten Unternehmen integrieren dabei auch nachhaltige Kriterien wie ökologische, soziale und ethische Faktoren (ESG).
Investmentfonds, die auf qualitativ hochwertige Titel setzen, haben immer Saison.
Qualität hat immer Saison
Qualitätsaktien zeichnen sich dadurch aus, dass sie bisherige Krisensituationen gut überstanden haben. An den Aktienbörsen müssen Krisen immer wieder durchgemacht werden. Auch andere Viren haben in der Vergangenheit das Börsen-Geschehen beeinflusst:
Zum Beispiel SARS von 2002 bis 2003, MERS 2012 etc. Die aktuelle Situation ähnelt früheren Virsen-Verwerfungen. Betrachtet man auf den Kursverlauf der Aktien auf lange Sicht, dann sieht man aber, dass diese Kursrückgänge auf längere Sicht immer aufgeholt, bzw. sogar übertroffen wurden.
Globale Aktienmärkte über die letzten 30 Jahre (indexiert mit 100)
Quelle: Refinitiv Eikon, MSCI World Index; Zeitraum 19.3.1990 – 19.3.2020 Warnhinweis: „Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu.“
Kursrückgänge bieten Chancen
Das wird diesmal nicht anders sein. Unklar ist wie lange die Krise sein wird, bzw. wie stark der Virus die Weltwirtschaft negativ beeinflussen wird. Es ist davon auszugehen, dass diese Krise vorbei gehen wird. Das bedeutet, dass die aktuellen Kursrückgänge auch Chancen bieten.
Kurzfristig können Aktienbörsen sehr volatil sein. Auf Tagesbasis ist es oft erratisch, wie sich Aktien verhalten. Die Einflussfaktoren sind vielfältig und die Geldflüsse schwer einschätzbar. Auf längere Sicht sind die Erträge deutlich im Plus.
Wer sich an einem Unternehmen beteiligt, beteiligt sich an der Gewinnentwicklung. Unternehmensgewinne hängen an der gesamten Konjunktur und an dem Geschäftsmodell eines Unternehmens. Produktivitätssteigerungen, Inflation und demografische Entwicklungen führen dazu, dass Unternehmensgewinne kontinuierlich steigen.
Steigende Gewinne bewirken Dividendenzahlungen. Denn Dividenden werden aus den erwirtschafteten Gewinnen an die Aktionäre ausgeschüttet.
Manchmal fallen Aktien sehr dramatisch – aber sie erholen sich anschließend
Korrekturen an den Börsen kommen alle 12 bis 18 Monate vor. Die Korrekturphasen können dabei Tage, Wochen oder Monate dauern. Die letzte Korrektur ist schon mehr als ein Jahr zurück. D.h. es ist so gesehen nicht ungewöhnlich, dass nach starken Anstiegen Gelegenheiten zum „Luftablassen“ genützt werden.
Agieren Sie wie ein Unternehmenseigentümer, nicht wie ein Händler
Aktienhändler haben einen anderen Zugang zur Börse. Sie müssen ständig Kurse stellen und stehen auch auf Tagesbasis unter einem enormen Druck. Der Zugang von einem Aktienanleger sollte so sein, als ob man ein Eigentümer an dem Unternehmen ist. Als Aktionär ist das ja wirklich der Fall.
Investieren Sie in Ihre Lieblingsaktien oder in Ihr Lieblingsthema (z. B. globale Wachstumsaktien, Technologiewerte, in Megatrends oder Umweltaktien) und bleiben Sie ihrer Strategie treu.
Bleiben Sie investiert und nützen Sie Rückschläge wie die aktuellen zum Aufbau neuer Positionen. Stellen Sie sich vor, sie sind im Jahr 2025 und blicken auf das 2020 Jahr zurück, als das Coronavirus die Börsen beeinflusst hat. Lassen Sie sich von kurzfristigen Schwankungen nicht aus Ihrer langfristen Überlegung ausscheren.
Cash ist „fesch“
Etwas Cash auf der Seite haben macht immer Sinn. Nicht nur als eiserne Reserve für unvorhergesehene Ausgaben, sondern gerade beim Veranlagen in Wertpapieren. So kann man Kurskorrekturen für Zukäufe nutzen und einen günstigeren durchschnittlichen Einstiegskurs erzielen.
Für Kleinanleger bietet sich regelmäßiges Ansparen mit festen Beträgen an. Auf längere Sicht profitiert man bereits dann, wenn die Kurse sich nach einer längeren Phase auf das Ausgangsniveau erholen.
Börsenlogik und Schlaftablette
Niemand hat die Kristallkugel, die einem verrät, wann genau der beste Einstiegszeitpunkt ist. Es ist auch noch nicht klar, wie ansteckend oder tödlich der neue Erreger wirklich ist. Auch die besten Experten können nicht sagen, ob die Börsen noch weitere 10 Prozent von heute betrachtet fallen werden.
Oder ob ein Impfstoff gegen das Virus auf den Markt kommt und die Börsen dann in eine Rallye kehren.
Halten Sie sich an die Empfehlung von Altmeister André Kostolany. Er sagte: „An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Man muss nur die Nerven haben, das Minus 1 auszuhalten“
Und weiter: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.“
Das mit dem reich sein darf man nicht für bare Münze nehmen. Fakt ist jedoch, dass sich auf längere Sicht die Aktienbörsen immer wieder erholt haben und dann neue Höchststände erreichten – wie zuletzt. Verlieren Sie nicht den Mut und Ihren Optimismus! Halten Sie an Ihrer Strategie fest!
INFO:
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Hinweis: Je nach Entwicklung des Investmentfonds wird sich die Wertenwicklung eines s Fonds Plans von der einer Einmalveranlagung unterscheiden (höher oder geringer). Ein Kapitalverlust ist in beiden Fällen möglich.
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Bitte beachten Sie die Risiken:
– Wertpapiere schwanken im Kurs
– Fonds enthalten diverse Risiken wie zum Beispiel Fremdwährungs-, Markt-, Emittenten- oder Branchenrisiken
– Keine Garantie für zukünftige Erträge
– Kapitalverluste möglich
– Kosten. Ausgabeaufschlag, Depotgebühr
Unser Dossier zum Thema Coronavirus mit Analysen: https://blog.de.erste-am.com/dossier/coronavirus/
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.
Text Update: 20.3.2020
Hallo Paul. Danke für die gute Info.
Wäre es nicht gut diesen Artikel an Kunden mit Wertpapierdepot via George zu versenden ?
Grüße aus Dornbirn
Günter Broger
Moin Moin
Ich habe ebase fonds. Die waren bei 24.000,- Euro jetzt sind sie auf 19.700,- Euro gesunken.
Die Frage ist, soll ich mir das Geld lieber auszahlen lassen bevor da nix mehr ist ?
Würde mich über eine Antwort sehr freuen.
Danke im Voraus