Credit Suisse: Liquiditätshilfe nach Kursturbulenzen

Credit Suisse: Liquiditätshilfe nach Kursturbulenzen
Credit Suisse: Liquiditätshilfe nach Kursturbulenzen
(c) FABRICE COFFRINI / AFP / picturedesk.com
Beitrag teilen:

Nach den Turbulenzen bei mehreren US-Regionalbanken kam zur Wochenmitte auch die Schweizer Großbank Credit Suisse (CS) unter Druck. Die Bank stand bereits in den vergangenen Monaten im Fokus der Marktteilnehmer:innen, da sie sich einer großangelegten Restrukturierung ihres Geschäftsmodells unterzog.

Verunsicherung unter Investor:innen

Diese Woche nahm der Druck deutlich zu, nachdem die Credit Suisse Probleme mit den Bilanzen der Vorjahre bekannt gab und zudem die Saudi National Bank, ein Großaktionär der CS, klarstellte, keine weiteren Investitionen in die Bank tätigen zu wollen.

Dies löste unter den Investoren:innen Verunsicherung aus, weswegen die Aktien und Anleihen des Instituts stark abverkauft wurden. Die Aktie verlor im Tagesverlauf mehr als 24% und Credit Default Swaps (CDS), die zur Absicherung eines Ausfalls der Bank verwendet werden, handelten auf höheren Niveaus als während der großen Finanzkrise von 2008.

Die negative Stimmung schwappte auch auf die übrigen Finanzmärkte über. Der EuroStoxx 600 schloss mit einem Minus von 2.9% und sichere Häfen (Staatsanleihen) waren stark nachgefragt. Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen aus den USA fiel von 3.7% auf 3.5% und jene von deutschen Anleihen von 2.4% auf 2.1%.

Quelle: Bloomberg, Daten vom 16.03.2023
Hinweis: Die Entwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.

Was sind CDS?
Ein Credit Default Swap ist ein zwischen zwei Parteien abgeschlossenes Kreditderivat, das den Handel mit Ausfallrisiken von Anleihen, Krediten oder Schuldnern ermöglicht. Der Sicherungsnehmer bezahlt dabei dem Sicherungsgeber eine Prämie (Swap) und bekommt dafür vom Sicherungsgeber eine Ausgleichszahlung, falls der Schuldner seine Schuld nicht begleichen kann.

Schweizerische Nationalbank gewährt Liquiditätshilfe

Am Abend des gestrigen Mittwochs gab dann die Schweizerische Nationalbank bekannt, dass sie der Credit Suisse eine Liquiditätshilfe gewähren werde. Dabei wird sich die Bank

  1. bis zu 50 Mrd. Schweizer Franken von der Zentralbank leihen und
  2. etwa 3 Mrd. SFr. an Schulden zurückkaufen,

um einerseits ihre Liquiditätsposition zu stärken und andererseits die Markteilnehmer:innen zu beruhigen.

Im frühen Handel in Europa zeigten diese Maßnahmen auch Wirkungen. Terminkontrakte auf europäische Aktienindizes sind merklich im Plus und die Aktie der Credit Suisse konnte zeitweise um mehr als 20% zulegen.

Wie beurteilen wir die aktuelle Situation?

Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die europäischen und US-amerikanischen Bankensysteme im Kern gesund sind. Dies gilt insbesondere für die globalen system-relevanten Banken, die seit der Finanzkrise 2008 stark reguliert werden, um sicherzustellen, dass sie auch in wirtschaftlichen Stressszenarien einen Überhang von Aktiva über ihre Verbindlichkeiten haben (=Solvenz der Banken).

Die Zentralbanken in den USA und der Schweiz haben in den letzten Tagen zudem gezeigt, dass sie im Krisenfall bereitstehen, um die Liquiditätssituation der Banken zu unterstützen (=Liquidität der Banken).

Im Prinzip hat eine Zentralbank drei Funktionen:

  1. Niedrige Inflation
  2. Finanzmarktstabilität und
  3. Vollbeschäftigung.

Aus unserer Sicht hat sich zumindest kurzfristig die Hierarchie der Prioritäten von 1) auf 2) verschoben. Aber auch wenn die Finanzmarktstabilität gewährleistet bleibt, und dafür spricht das schnelle Eingreifen der Zentralbanken, könnte als bleibende Auswirkung ein restriktiveres Kreditumfeld übrigbleiben. Dies würde auf das Wirtschaftswachstum drücken.

Erläuterungen zu Fachausdrücken finden Sie in unserem Fonds ABCFonds-ABC | Erste Asset Management

Wichtige rechtliche Hinweise:

Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.

REAGIEREN SIE AUF DEN ARTIKEL

WICHTIGE RECHTLICHE HINWEISE

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sofern nicht anders angegeben, Datenquelle Erste Asset Management GmbH. Unsere Kommunikationssprachen sind Deutsch und Englisch.

Der Prospekt für OGAW-Fonds (sowie dessen allfällige Änderungen) wird entsprechend den Bestimmungen des InvFG 2011 idgF erstellt und veröffentlicht. Für die von der Erste Asset Management GmbH verwalteten Alternative Investment Fonds (AIF) werden entsprechend den Bestimmungen des AIFMG iVm InvFG 2011 „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ erstellt. Der Prospekt, die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ sowie das Basisinformationsblatt sind in der jeweils aktuell gültigen Fassung auf der Homepage www.erste-am.com jeweils in der Rubrik Pflichtveröffentlichungen abrufbar und stehen dem/der interessierten Anleger:in kostenlos am Sitz der Verwaltungsgesellschaft sowie am Sitz der Depotbank zur Verfügung. Das genaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung des Prospekts, die Sprachen, in denen das Basisinformationsblatt erhältlich ist, sowie allfällige weitere Abholstellen der Dokumente, sind auf der Homepage www.erste-am.com ersichtlich. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte ist in deutscher und englischer Sprache auf der Homepage www.erste-am.com/investor-rights abrufbar sowie bei der Verwaltungsgesellschaft erhältlich.

Die Verwaltungsgesellschaft kann beschließen, die Vorkehrungen, die sie für den Vertrieb von Anteilscheinen im Ausland getroffen hat, unter Berücksichtigung der regulatorischen Vorgaben wieder aufzuheben.

Umfassende Informationen zu den mit der Veranlagung möglicherweise verbundenen Risiken sind dem Prospekt bzw. „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ des jeweiligen Fonds zu entnehmen. Ist die Fondswährung eine andere Währung als die Heimatwährung des/der Anleger:in, so können Änderungen des entsprechenden Wechselkurses den Wert der Anlage sowie die Höhe der im Fonds anfallenden Kosten - umgerechnet in die Heimatwährung - positiv oder negativ beeinflussen.

Diese Unterlage dient als zusätzliche Information für unsere Anleger:innen und basiert auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zum Redaktionsschluss. Unsere Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und berücksichtigen nicht die individuellen Bedürfnisse unserer Anleger:innen hinsichtlich des Ertrags, steuerlicher Situation oder Risikobereitschaft. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu.