Zuletzt hatte die alljährliche Emerging Markets Credit Conference, veranstaltet von der US-Investmentbank J.P. Morgan, zwei Jahre hintereinander nur virtuell stattgefunden. Heuer kehrte sie endlich wieder zu ihrem ursprünglichen Format als Liveveranstaltung zurück und ich durfte daran teilnehmen.
Sowohl die Anzahl der vertretenen Unternehmen (108) als auch jener der Investor:innen (508) zeugten von starker Beteiligung. Nur die allgemeine Anlegerstimmung war angesichts der schwachen Performance in diesem Jahr und der anhaltenden makroökonomischen Unsicherheiten auf der eher vorsichtigen Seite.
Unternehmen aus Emerging Markets zunehmend attraktiv
Natürlich waren es auch die Spread-Bewertungen die derzeit im Durchschnitt als nicht so attraktiv angesehen werden, insbesondere angesichts der steigenden Renditen risikofreier und/oder qualitativ hochwertiger Kreditanlageklassen. Allerdings gab es bei der Konferenz einige Abweichungen von dieser Sichtweise, da einige renditebasierte Anleger die höheren Renditen von Schwellenländerunternehmen attraktiv fanden. Dies spiegelte sich auch in der Vor-Ort-Umfrage wider, zumindest relativ zu Schwellen- und Industrieländern.
Zwar sind Schwellenländerunternehmen aufgrund höherer Kosten einem gewissen Margendruck ausgesetzt und haben mit einem herausfordernden Umfeld zu kämpfen. Unter den Teilnehmer:innen bestand allerdings weitgehend die Zuversicht, dass die eigenständigen Fundamentaldaten der meisten Emittenten in guter Verfassung sind und in der Lage sein sollten, einer gewissen makroökonomischen Volatilität standzuhalten. Dies könnte zu den Erwartungen einer verbesserten Performance für die Anlageklasse im nächsten Jahr führen, wie aus der Umfrage hervorgeht, welche zu Beginn der Konferenz durchgeführt wurde. Augenzwinkernd seit jedoch erwähnt, dass die Umfrageteilnehmer möglicherweise auch schlichtweg von ihrer eigenen Assetklasse voreingenommen waren.
Möglichkeiten für Unternehmensanleihen in Schwellenländern
Die Fundamentaldaten der Schwellenländerunternehmen sind grundsätzlich mit einer robusten Basis in das Jahr 2022 gestartet und bleiben trotz eines gewissen Gegenwinds recht widerstandsfähig. Tatsächlich wurden sowohl die Umsatz- als auch die Gewinnerwartungen für das Jahr angehoben. Die Gründe dafür liegen unter anderem in der stärker als erwarteten Wiedereröffnung nach der Pandemie, den gestiegenen Rohstoffpreisen und den höheren Volumina bzw. dem höheren Verbrauch. Zudem gelingt es den Unternehmen besser, höhere Preise an die Endverbraucher:innen weiterzugeben. Dennoch gibt es im Bereich der Unternehmensanleihen in Schwellenländern angesichts der breiten globalen Zusammensetzung und des vielfältigen Spektrums von Unternehmensanleihen nach wie vor viele Möglichkeiten.
Daher ist es sinnvoll, so wie wir es in der Erste Asset Management praktizieren, gerade hier, mehr ins Detail zu gehen. Dadurch ist es möglich, sehr gute Unternehmen zu finden, die sich im Vergleich zu den Kreditkennzahlen, auf einem attraktiven Niveau befinden. Oft werden Schwellenländerunternehmen unangemessen bestraft nur weil sie einer falschen „Postleitzahl“ angehören, und der Spread angesichts grundlegender Unterschiede immer noch attraktiv ist. Bedenken gab es jedoch insofern, dass schwächere Emittenten mit Refinanzierungsproblemen konfrontiert sein könnten, wenn der Emissionsmarkt sich bis Mitte 2023 nicht besser entwickle. Die Konferenzteilnehmer:innen zeichneten auch ein gemischtes Bild, in dem die makroökonomischen Bedenken hinsichtlich höherer Zinsen und der geldpolitischen Straffung sowie einer US-Rezession im Vordergrund stehen und die Positionierung daher defensiv ist. Dies spiegelt wahrscheinlich die Ansicht wider, dass die globale Inflation ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat (60% der Befragten) und dass die Fed nicht in der Lage sein wird, eine „weiche Landung“ zu konstruieren bzw. eine Rezession in den USA zu vermeiden (83%).
Unternehmen mit Potenzial
Natürlich nützte ich auch die Gelegenheit in sogenannten 1×1 Investorengesprächen mehreren Unternehmen auf den „Zahn“ zu fühlen.
Einen besonderen Eindruck hat IHS Towers hinterlassen. Das Unternehmen ist einer der größten unabhängigen Eigentümer, Betreiber und Entwickler von genutzter Kommunikationsinfrastruktur weltweit und dabei die Nummer eins in Afrika und die Nummer drei in Brasilien. Durch das attraktive Wachstum und EBITDA in den letzten 5 Jahren ist IHS Towers auch auf Grund seines hohen ESGenius Score, dem in-house Nachhaltigkeitsscore der Erste Asset Management, ein interessantes Unternehmen für den ERSTE RESPONSIBLE BOND EM CORPORATE.
Auch Prosus ist für uns ein interessantes Unternehmen, welches ein globaler Internetkonzern im Investmentgradesegment ist und noch 18% am chinesischen Internetkonzern Tencent hält. Aufgrund des politischen Risikos und des Spannungsverhältnisses zwischen China und USA, sind wir dem Technologiesektor allerdings negativ eingestellt.
TAQA ebenfalls ein Investmentgradeunternehmen, ist der größte Wasser und Stromversorger in UAE (Vereinigte Arabische Emirate). Taqa hat durchaus die Chance, durch sein starkes Wachstum im Bereich erneuerbarer Energie, bald in unser nachhaltiges Universum aufgenommen zu werden, so dass es auch für unsere nachhaltigen Fonds investierbar wäre.
Investieren in Corporate Bonds aus den Emerging Markets
Für Anleger:innen die in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern investieren wollen, bietet die Produktpalette der Erste Asset Management eine Reihe von Möglichkeiten. So veranlagt etwa der ERSTE RESPONSIBLE BOND EM CORPORATE weltweit in Anleihen von Unternehmen aus Emerging Markets. Der Fonds berücksichtigt dabei ökologische, soziale und Governance-Aspekte bei der Veranlagung – sein Anlageuniversum setzt sich also nach nachhaltigen Kriterien zusammen.
Risikohinweise zum ERSTE RESPONSIBLE BOND EM CORPORATE
Vorteile für Anlegerinnen und Anleger
- Chancen auf Mehrertrag durch interessante Unternehmensanleihen der Schwellenländer.
- Es wird in Unternehmen investiert, welche Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.
- Fremdwährungen werden überwiegend gegenüber dem Euro abgesichert.
- Risikostreuung durch breite Streuung in Anleihen verschiedenster Emittenten.
Zu beachtende Risiken
- Steigende Zinsen können zu Kursverlusten führen.
- Bonitätsverschlechterungen können zu Kursrückgängen führen.
- Erhöhtes Risiko durch mittlere bis geringe Schuldnerbonität der partizipierenden Unternehmen.
- Fremdwährungsschwankungen können sich auf die Fondspreisentwicklung auswirken.
- Kapitalverlust ist möglich.
- Risiken, die für den Fonds von Bedeutung sein können, sind insb.: Kredit- und Kontrahenten-, Liquiditäts-, Verwahr-, Derivatrisiko sowie operationelle Risiken. Umfassende Informationen zu den Risiken des Fonds sind dem Prospekt bzw. den Informationen für Anleger gem. § 21 AIFMG, Abschnitt II, Kapitel „Risikohinweise“ zu entnehmen.
Der Fonds verfolgt eine aktive Veranlagungspolitik und orientiert sich nicht an einem Vergleichsindex. Die Vermögenswerte werden diskretionär ausgewählt und der Ermessensspielraum der Verwaltungsgesellschaft ist nicht eingeschränkt.
Weitere Ausführungen zur nachhaltigen Ausrichtung des ERSTE RESPONSIBLE BOND EM CORPORATE sowie zu den Angaben gemäß Offenlegungs-Verordnung (Verordnung (EU) 2019/2088) und Taxonomie-Verordnung (Verordnung (EU) 2020/852) sind dem aktuellen Prospekt, Punkt 12 und Anhang „Nachhaltigkeitsgrundsätze“ zu entnehmen. Bei der Entscheidung, in den ERSTE RESPONSIBLE BOND EM CORPORATE zu investieren, sollten alle Eigenschaften oder Ziele des ERSTE RESPONSIBLE BOND EM CORPORATE berücksichtigt werden, wie sie in den Fondsdokumenten beschrieben sind.
Erläuterungen zu Fachausdrücken finden Sie in unserem Fonds-ABC.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.