Ich würde gerne meine Eindrücke von meiner letzten Investorenkonferenz in London, die ich am 16. Januar 2017 besucht habe, mit Ihnen teilen. Organisiert wurde die Konferenz von Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA), einer führenden globalen Finanzgruppe mit starkem Netzwerk in 35 Ländern und führender Position am spanischen Markt und in Mexiko. Für uns also ein perfekter Partner im Hinblick auf Research für Länder und Unternehmen in Lateinamerika (LATAM).
Auf der Konferenz teilten Vertreter der Zentralbanken aus Kolumbien, Argentinien, Peru und Mexiko ihre Einblicke mit uns. Der Grundtenor für Investoren stellte sich als recht freundlich dar. Bitte lesen Sie weiter und erfahren Sie, warum das so ist.
2017 sieht wie das Jahr der Trendwende in einigen LATAM-Ländern aus
Trotz eines schwierigen Umfelds sieht 2017 wie das Jahr aus, in dem einige der mit Problemen kämpfenden Staaten Lateinamerikas (LATAM) den Umschwung schaffen könnten. Externe Faktoren, die sich negativ auf dieses Szenario auswirken könnten, sind das schwache globale Wirtschaftswachstum, Zinserhöhungserwartungen bei den US-Zinsen, straffere Rahmenbedingungen, die eventuell von ungünstigen Auswirkungen auf Portfolio-Flüsse begleitet werden, und vermutlich keine positiven Überraschungen bei den Rohstoffpreisen. Dazu kommt, dass das politische Risiko mit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten im Steigen begriffen ist. Das Risiko ist für LATAM als asymmetrisch mit Abwärts-Bias einzustufen.
Wir erwarten, dass die LATAM-Staaten in 2017 höheres Wachstum verzeichnen werden als in 2016, mit Ausnahme von Mexiko – dem Land, welches den Veränderungen bei der US-amerikanischen Handelspolitik am stärksten ausgesetzt ist. Die wichtigsten Wachstumstreiber werden extern beeinflusst und beruhen auf Verbesserungen in den Terms of Trade, d.h. dem realen Austauschverhältnis von Exporten und Importen (eine diesbezügliche Verbesserung bedeutet, dass ein Staat für jede Einheit an exportierten Gütern mehr Einheiten an importierten Gütern kaufen kann). Bei Peru, Kolumbien und Argentinien wird auch von einer gut gefüllten Investitions-Pipeline ausgegangen. Überdies könnten stabile Rohmaterialpreise in 2017 stabilere Cash-Flows für jene Staaten generieren, die rohstoffabhängig sind, wie z.B. Chile, Kolumbien und Peru, und könnten dadurch die Funktion des Puffers gegen höheren US-Zinsen übernehmen, was wiederum zu einem restriktiveren finanziellen Umfeld führen könnte.
Ungefähr ein Drittel der Staatsanleihen aus den Schwellenländern stammt von LATAM-Emittenten
Lassen Sie uns einen näheren Blick auf das Marktvolumen werfen. Bei den Hartwährungs-Emissionen macht Lateinamerika beinahe 40% des gesamten Volumens der globalen Schwellenmärkte von USD 170 Mrd. aus (Quelle: JP Morgan). Der Lokalwährungsmarkt ist mit USD 420 Mrd. (LATAM: 30%; Quelle: JP Morgan) noch größer. Die Bedeutung der Qualität und des Ratings dieser Emittenten für einen Manager eines Schwellenländer-Rentenfonds ist selbsterklärend.
LATAM bietet derzeit die höchste Rendite im globalen Schwellenländer-Universum
LATAM ist die Hochzinsregion unter den Schwellenmärkten. Nach wirtschaftlichen und politischen Problemen in 2016, waren diese Länder gezwungen, ihre Hausaufgaben früher als andere zu erledigen. Anpassungen in der Leistungsbilanz und im Fiskalbereich werden 2017 beginnen, sich zu manifestieren. Der gefallene Inflationsdruck wirkt entlastend und gibt einigen der Zentralbanken etwas mehr Spielraum und die Möglichkeit, die Zinsen zu senken.
Leitzinsen im Vergleich (Brasilien, Mexiko, Kolumbien, Peru) 2011-2017
Quelle: Bloomberg; Daten per 26.1.2016
Die heterogenen Fundamentaldaten in der Region zeigen die Notwendigkeit zu diversifizieren und zu differenzieren. LATAM-Aktiva machen einen signifikanten Teil unserer Schwellenländer-Anleihenstrategie bei unseren Staatsanleihen-Strategien aus. Wir erachten den Ausblick für diese Anleihen in Anbetracht der Renditeprämie, die diese im Vergleich zu Aktiva in Euro bieten, als positiv. Wenn Sie diese Ansicht teilen, könnte eine der folgenden Bond-Strategien interessant für Sie sein: