Für alle aktiven Berufstätigen, die ab dem 1. Jänner 1955 geboren sind, gibt es ein sogenanntes Pensionskonto. Digital eingerichtet von der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) und mittels digitaler Signatur des Berechtigten jederzeit einzusehen. Dieser Tage kommen seitens der Pensionsversicherung dazu an sehr viele Betroffene zusätzliche Informationen per Brief.
Das Pensionskonto gibt jenen Anspruch auf gesetzliche Pensionsleistung wieder, den ein Berufstätiger bis zum Zeitpunkt des Einblicks erworben hat. Der Betrag hängt naturgemäß von der bisherigen Dauer der ASVG – versicherten Erwerbstätigkeit und den lohn – bzw. gehaltsbedingt eingezahlten Beiträgen zur Pensionsversicherung ab.
Das Pensionskonto ist also eine Stichtagsinformation. Aber: je älter man ist, umso aussagekräftiger sind die dort auffindbaren Daten für die künftige Pensionshöhe, die einen dann im Ruhestand wirklich erwartet.
Run auf Pensionskonto überschaubar
Der Run auf die Informationen aus dem Pensionskonto, das es schon seit dem Jahre 2014 gibt, war bisher durchaus überschaubar. Dabei ist es die wohl wichtigste und transparenteste Information, die man rund um seinen persönlichen Pensionsanspruch bekommen kann.
Vielfach hört man allerdings im persönlichen Bekanntenkreis und am Stammtisch: „Ich will das gar nicht wissen.“ Und jene, die schon hineingesehen haben, die werden teilweise mit Horrormeldungen zitiert. “Für unsere Generation wird es dann eh‘ nichts mehr geben.“
Kopf in den Sand stecken hilft nichts
Man sollte die Zusammenhänge kennen: 1,78 Prozent des Einkommens werden dem Pensionskonto gutgeschrieben. Für ein Jahr Berufstätigkeit steigt somit die künftige Alterspension um
- 7,80 Euro, wenn man nur auf der Basis der Mindestbeitragsgrundlage einzahlt oder um maximal
- 91, 3 Euro, wenn man die Höchstbeitragsgrundlage beim Einkommen erreicht hat.
Darüber hinaus werden früher erworbene Guthaben mit einer Aufwertungszahl valorisiert und Kindererziehungszeiten (oder Präsenzdienst) gesondert angerechnet.
Also sollte man rechtzeitig hineinschauen!
Wichtig ist in diesem Zusammenhang: Die künftige Pension errechnet sich aus der Einkommensentwicklung eines gesamten Berufslebens. Die Zeiten, in denen die „15 oder 20 besten Jahre“ eines Einkommensverlaufes für die Pensionsbemessung herangezogen wurden, die sind vorbei.
Es ist dringend zu empfehlen, die aktuellen Daten aus dem Pensionskonto mit einem Experten zu bewerten und die Folgen zu diskutieren. In der Bank steht der persönliche Berater naturgemäß für so ein Gespräch zur Verfügung. Nur so kann eine drohende Pensionslücke – als die Differenz zwischen dem zuletzt lukrierten Aktiveinkommen und der zu erwartenden Alterspension – rechtzeitig und professionell definiert werden.
Das Pensionskonto ist also eine rechtzeitige Information, damit es dann zum Termin des Übertritts in den Ruhestand keine bösen Überraschungen gibt. Eine durchaus löbliche Einrichtung. Und es ist darüber hinaus eine Markierung, an Hand derer man für die Beseitigung – oder jedenfalls für die Kürzung der Pensionslücke – aktiv werden kann.
Was kann man gegen Einkommenslücken machen?
Je früher man über die drohenden Einkommenslücken Bescheid weiß, umso früher kann man gegensteuern. Etwa mit Fonds, die für die Wertpapierdeckung österreichischer Pensionsrückstellungen geeignet sind. Oder einem Fonds-Sparplan, also des systematischen – weil monatlichen – Erwerbes von Fondsanteilen. Da ist man bekanntlich ab 50 Euro Sparbetrag monatlich schon dabei.
Kein Zweifel: Der Blick in das Pensionskonto kann ernüchternd sein – jedenfalls ist er aber alternativlos, wenn man die Altersvorsorge nicht schleifen lassen möchte. Bei vielen Frauen wird er zur akuten Frage führen, ob man nicht doch wieder aus der Teilzeitbeschäftigung in den Vollerwerb wechseln sollte.
Denn gerade bei vielen Frauen – bei denen das Thema der finanziellen Unabhängigkeit besonders wichtig ist – wird die Einsicht in das Pensionskonto die Eigenvorsorge für Alter bzw. Pflege sehr aktuell machen.
Info:
Mit kleinen Schritten großes erreichen
Lohnt es sich noch, zu sparen? Welchen Wertzuwachs konnte man in der Vergangenheit erzielen? Wir haben einen neuen Rechner entwickelt, wo Sie ihren persönlichen Fonds Mix aussuchen können. Unabhängig davon, ob Sie erstmals in Fonds veranlagen oder zum Beispiel auf Megatrends im Aktienbereich wie Umwelt- oder Biotechnologie setzen.
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Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.