Dem Rat der Europäischen Zentralbank ist auf der geldpolitischen Sitzung am 26. Oktober ein Kunststück gelungen. Der Präsident der EZB, Mario Draghi, hat angekündigt, die extrem unterstützende geldpolitische Ausrichtung in der nahen Zukunft zu reduzieren. Gleichzeitig hat er …
Die wichtigste Zentralbank der Welt, die Federal Reserve der USA, hat im Rahmen der geldpolitischen Sitzung am 20. September eine historische Entscheidung bekannt gegeben: Die durch das Anleiheankaufsprogramm stark gewachsene Zentralbankbilanz wird ab Oktober langsam reduziert. Das ist generell ein gutes Zeichen. Denn diese Entscheidung kann als ein weiteres Zeichen für die Normalisierung des volkswirtschaftlichen Umfelds gedeutet werden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die globalen Aktienmärkte noch einen Schub nach oben vollziehen, ist deutlich größer als jene einer bevorstehenden Korrektur. Allerdings gibt es beim Kauf von Aktien – im Gegensatz zu jenem von Staubsaugern, wie es heißt – keine Garantien. Für den Fall eines sich abkühlenden Gewinn-Momentums oder zum Beispiel der Verschlechterung des makroökonomischen Hintergrunds kann eine Periode der Seitwärtsentwicklung oder Korrektur an den Aktienmärkten nicht ausgeschlossen werden.
Rund zehn Jahre nach dem Ausbruch der Großen Rezession verzeichnet die Weltwirtschaft ein gutes, breit basiertes Wirtschaftswachstum, eine niedrige Inflation in den entwickelten Volkswirtschaften, fallende Inflation in wichtigen Schwellenländern und sehr unterstützende beziehungsweise vorsichtig agierende und vorhersagbare Geldpolitiken. Gleichzeitig hat das Gewinnwachstum der Unternehmen deutlich zugenommen und sind die Schwankungen (die Volatilitäten) vieler Wertpapierkurse niedrig. Dieses Umfeld ist generell positiv für risikobehaftete Wertpapierklassen.
Auf den Märkten ist ein Anstieg der Volatilität zu beobachten. Hauptgrund dafür sind die Aussagen der Zentralbanken, die darauf schließen lassen, dass die äußerst expansive geldpolitische Haltung zurückgefahren wird. Erleben wir nun eine Trendumkehr?
Die Weltwirtschaft wächst moderat, die Inflationsraten sind niedrig und die Geldpolitik ist locker. Dieses Umfeld unterstützt viele Wertpapierklassen von Anleihen bis Aktien. Auch die politische Unsicherheit konnte bislang gut verkraftet werden. Wird das so bleiben?
Die US-amerikanische Zentralbank hat im Rahmen der geldpolitischen Sitzung vom 27. April eine Fortführung der lockeren Geldpolitik signalisiert. Das ist deshalb so bemerkenswert, weil diese Fed-Politik neben der kurzfristigen Stabilisierung der chinesischen Volkswirtschaft einer der wichtigsten Gründe für die Kursanstiege der risikobehafteten Wertpapierklassen seit Februar ist.