Übertriebener Pessimismus?

Übertriebener Pessimismus?
Übertriebener Pessimismus?
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Die unerwartet hohen Inflationsraten ziehen immer weitere Kreise. Mittlerweile weisen viele Wertpapierklassen deutliche Kursverluste auf. Die Frage ist, ob das negative Umfeld bereits von den Marktpreisen reflektiert wird.

Hohe Inflation

Der innerste Kreis symbolisiert den durch die hohe Inflation ausgelösten massiven Kaufkraftverlust. Insbesondere in Europa könnten die hohen Energiepreise bereits eine Rezession ausgelöst haben. Zahlreiche Konjunkturindikatoren fallen seit Monaten. Auf globaler Ebene deuten die Niveaus der Indikatoren nach wie vor auf Wachstum hin, wenn auch nur auf einem niedrigen Niveau. Der fallende Trend (das Momentum) ist jedoch beunruhigend.

Leitzinsanhebungen

Der nächste Kreis stellt die schnellen und breit basierten Leitzinsanhebungen auf restriktive Niveaus dar. Bereits die schnellen und synchronen Zinsanhebungen belasten das Finanzsystem und die Wirtschaft. Immer mehr Zentralbanken signalisieren jedoch darüber hinaus, das jeweilige Leitzinsniveau auf ein restriktives Niveau bringen zu wollen. Zudem stellt die US-amerikanische Zentralbank klar, die Leitzinsen „für einige Zeit“ auf einem höheren Niveau halten zu wollen. Die höheren Konsumenten- und Produzentenpreise sowie die Verschärfung des geldpolitischen Umfeldes bedeuten eine höhere Kostenbelastung für Unternehmen und Konsumenten. Hinzu kommt die kräftige Festigung des US-Dollar in diesem Jahr, wodurch die Bedienung von Schulden in US-Dollar teurer geworden ist.

Verschärfung des Finanzumfeldes

Im dritten Kreis findet eine Verschärfung des Finanzumfeldes dar. Viele Wertpapiermärkte weisen aufgrund der deutlich angestiegenen Erwartungen für die zukünftigen Leitzinsen Kursverluste auf. Die höheren Zinsen verringern den aktuellen Wert der zukünftigen Zahlungsströme (den Barwert). Zudem wird durch das höhere Zinsniveau das zinssensitivste Segment der Wirtschaft belastet: der Immobilienmarkt.

Liquiditätsengpass

Der vierte Kreis beschreibt einen Liquiditätsengpass. Letzteres ist als treibender Faktor hinzugekommen. Der starke Rückgang der Assetpreise führt zu Verlusten bei den Haltern der Assets. Um die Verluste kompensieren, könnten Marktteilnehmer gezwungen sein, einige Assets zu verkaufen (zu liquidieren), um Liquidität zu schaffen. Verstärkt wird dieser Prozess, wenn die Assets mit Kursverlusten fremdfinanziert sind. Vergangene Woche haben Margin Calls (höhere Barmittel als Sicherheit für Kursverluste) zu einem starken Verkaufsdruck bei britischen Staatsanleihen geführt, weil britische Pensionskassen mit großen Kursverlusten aufgrund der Zinsanstiege konfrontiert waren. Im Einklang damit sind die Indikatoren für die zukünftigen Marktschwankungen (die Volatilitätsindikatoren) bei Anleihen, Wechselkursen und Aktien signifikant angestiegen. Einige Risikoindikatoren befinden sich bereits über dem Niveau von 2008: Der Unterschied (Swap Spread) zwischen dem Zinssatz, zu dem mit Banken Geld getauscht wird und den kreditsicheren Staatsanleihen (deutsche Bundesanleihen) signalisiert mit knapp unter einem Prozentpunkt Stress im System. Der langfristige Durchschnitt liegt bei 0,37 Prozentpunkten.

Rezessionsrisiken

Zu guter Letzt umfasst der fünfte Kreis die ansteigenden Risiken für eine globale Rezession. Je mehr Kreise die wirtschaftliche Aktivität beeinträchtigen, umso ausgeprägter würde die Rezession sein. Hierbei stellt sich für die Aktienmärkte die Kernfrage, in welchem Ausmaß ein rezessionsbedingter Rückgang der Gewinne bereits eingepreist ist. Sollte es tatsächlich zu einer globalen Rezession kommen, ist sie die mit Abstand am besten prognostizierte. Arbeitsannahme: Eine ausgeprägte Rezession wird wahrscheinlich nicht von den Marktpreisen reflektiert, eine milde schon.

Zu pessimistisch und fallende Inflation

Auf der positiven Seite stechen zwei Faktoren hervor. Erstens ist die Berichterstattung bereits sehr negativ. Das ist ein Indiz dafür, dass eine Übertreibung der Stimmung auf der negativen Seite stattfinden könnte. Damit wären zahlreiche Assetklassen bereits jetzt oder bald günstig. Zweitens würden deutlich fallende monatliche Inflationsraten es den Zentralbanken erleichtern, die Leitzinsen zu senken. Das könnte sogar einen Mini-Boom auf vielen Assetmärkten auslösen.

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