Hinweis: Bitte beachten Sie, dass Investitionen in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhalten.
Clemens Klein, Fondsmanager des ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT, wurde vor kurzem eine besondere Ehre zuteil. Das renommierte Finanzmagazin Forbes führt ihn bei den besten Fondsmanagern im deutschsprachigen Raum auf dem 9. Platz.
Grundlage für das Ranking, das in Zusammenarbeit mit dem Fondsanalyse-Portal e-fundresearch.com erstellt wird, sind Performance-Daten. Untersucht wird die Outperformance im Zeitraum von November 2017 bis Oktober 2022 im Vergleich zum Durchschnitt der jeweiligen Peergroup. In die Auswertung kommen ausschließlich Publikumsfonds, die in Deutschland, Österreich oder der Schweiz beheimatet sind.
Wir haben diese Auszeichnung zum Anlass genommen, um uns mit Clemens Klein über die Performance des ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT und dessen Investmentstrategie zu unterhalten. Dabei erklärt er unter anderem warum 2022 das „Jahr der Gamechanger“ war und was das für die Megatrends aus dem Umweltbereich bedeutet.
Ihre Auszeichnung unterstreicht die positive Entwicklung des ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT in den vergangenen Jahren. Was macht das Erfolgsrezept des Fonds aus?
Eines der Erfolgsgeheimnisse ist bestimmt, dass wir auf sehr langfristige Trends setzen. Wir versuchen uns vorzustellen wie die Welt in 10 oder 20 Jahren aussehen könnte und richten danach auch unsere Investments aus. Der zweite Faktor ist, denke ich, dass wir versuchen Investments so lange wie möglich zu halten. So haben wir beispielsweise jetzt noch einige Unternehmen in unserem Portfolio die seit dem Start des Fonds 2001 unverändert dort enthalten sind.
Wir setzen außerdem sehr stark auf kleine und junge Unternehmen. Gerade bei solchen Investments ist der Analyseprozess mitunter sehr aufwendig. Oft gibt es wenig bis gar keine Research-Coverage. Umso wichtiger ist es, permanent mit dem Management dieser Unternehmen in Kontakt zu sein.
Stichwort Kontakt zu Unternehmen: Wie kann man sich das als Investor:in vorstellen?
Einerseits sind wir regelmäßig im Austausch mit den Firmen im Portfolio – allein im Vorjahr kamen so mehr als 200 Meetings zusammen. Zusätzlich ist es uns wichtig, die Unternehmen auch selbst zu besuchen, um uns einen Eindruck zu machen und zu sehen, wie sich die Dinge dort entwickeln.
So haben wir 2022 wieder einige Portfolio-Firmen beispielsweise aus Österreich, Deutschland und Norwegen vor Ort besucht. Im Vorjahr führte uns auch eine Reise nach Portugal, wo wir uns ein spannendes Unternehmen aus dem Bereich „Grüner Wasserstoff“ ansehen konnten. Alexander Weiss, der Co-Fondsmanager des ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT, hat darüber in einem eigenen Blogbeitrag berichtet.
Der enge Kontakt zum Management ist uns auch aus einem weiteren Grund wichtig: Wir wollen vermitteln, dass wir auch in schwierigen Zeiten als langfristiger Partner bereitstehen und die Unternehmen im weiteren Wachstum unterstützen wollen. Gerade auch der intensive Kontakt zu jüngeren Unternehmen, die sich noch am Beginn ihrer Entwicklung befinden, hat aus meiner Sicht auch dazu beigetragen, dass die Fondsperformance so positiv ist.
Wie entdecken Sie neue Unternehmen für das Portfolio bzw. welche Unternehmen aus den einzelnen Umweltthemen sind besonders interessant?
Wir sehen uns zu einem gewissen Thema immer die gesamte Wertschöpfungskette an. Was wir dabei versuchen zu vermeiden ist, dass wir in einem sehr umkämpften Bereich der Kette investiert sind. Vielmehr wollen wir in die Bereiche der Wertschöpfungskette gelangen, die am attraktivsten sind. Mit Blick auf die Elektromobilität ist beispielsweise das Thema Infrastruktur eines auf das wir blicken. Wir versuchen nicht das nächste Tesla zu finden und zu prognostizieren wer sich mit seiner Technologie und seinem Ansatz am ehesten durchsetzen wird, auch wenn es bestimmt viele spannende Player in diesem Bereich gibt. Die Ladeinfrastruktur dafür wird es jedoch unabhängig davon wer sich durchsetzt brauchen. Alle diese E-Autos müssen irgendwo geladen werden, daher sind wir davon überzeugt, dass dieses Thema weiterhin stark wachsen wird. Auch hier gibt es einige Möglichkeiten in den USA und Europa.
Auch wenn die Performance des Fonds 2022 hinter den Vorjahren zurückblieb, hat sich im Bereich der Erneuerbaren Energien sehr viel getan. Welches Fazit ziehen sie zu diesem einschneidenden Jahr?
2022 war aus unserer Sicht ein Jahr der Gamechanger für Umweltthemen. Mit dem russischen Einmarsch in der Ukraine war klar, dass Erneuerbare Energien nicht mehr nur aus Umwelt- und Klimasicht ein Thema sind. Vor allem die Energiesicherheit und -unabhängigkeit rückte in den Vordergrund. Wir haben darauf reagiert, indem wir zusätzliche Positionen in Erneuerbaren Energien, der Energiespeicherung, Elektromobilität, und Energieeffizienz aufgebaut haben.
Ein weiterer Gamechanger war zudem der politische Rückenwind, der im Vorjahr aufgrund der gesamten Entwicklung einsetzte. In der EU wurde mit RePower EU ein umfangreiches Programm verabschiedet und in den USA kam der Inflation Reduction Act.
Inwiefern wirkt sich dieses neue Umfeld im Energie-Bereich auf die Unternehmen im Fonds aus?
Unseren Schätzungen zufolge sind rund 75% der Unternehmen, in die wir investieren, unmittelbar positiv von den politischen Programmen betroffen. Der Inflation Reduction Act in den USA ist ja de facto ein Klimagesetz. Ein Großteil der vorgesehenen Mittel des IRA geht an die Bereiche Umwelt, Energieeffizienz, Elektromobilität, … – allesamt Themen, die im ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT stark im Fokus stehen.
Auch aus diesem Grund sind wir davon überzeugt, dass in den Bereichen, in die der Fonds investiert, eine ganz andere Wachstumsdynamik drinnen ist als etwa im breiten Markt. Gerade auch im Hinblick auf die aktuellen Rezessionssorgen – solche Ängste sehen wir bei vielen der Unternehmen im Fonds überhaupt nicht. Wir beobachten vielmehr weiterhin eine positive Dynamik bei den Umsätzen und Gewinnen, insbesondere im Energie-Bereich.
Man darf auch nicht vergessen, dass beispielsweise Solarenergie trotz des zuletzt starken Wachstums nur rund 4% des weltweiten Strommix ausmacht. Hier gibt es noch sehr viel Potenzial für weiteres Wachstum. Es ist davon auszugehen, dass das in 20 bis 30 Jahren die dominierende Form der Stromerzeugung sein wird. Aber auch Themen wie Windkraft, Wasserstoff, Energiespeicherung und Elektromobilität wird es für die Energiewende brauchen. Das zeigt, dass wir hier nicht von zyklischen Themen reden, sondern von langfristigen Megatrends, die das Potenzial für eine sehr lang anhaltende Wachstumsphase bergen.
Der ERSTE WWF STOCK ENVINROMENT im Portrait
Der Fonds investiert weltweit in Unternehmen aus dem Umweltbereich. Eine messbare positive Auswirkung (Impact) auf Umwelt beziehungsweise Gesellschaft steht bei der Investmententscheidung im Vordergrund. Dabei stehen folgende Themen im Fokus:
- Wasseraufbereitung und -versorgung
- Recycling und Abfallwirtschaft
- Erneuerbare Energien und Energie-Effizienz
Zwischen der Erste Asset Management und dem WWF (World Wide Fund for Nature) besteht seit Oktober 2006 eine Kooperation, in deren Rahmen das Fondsmanagement durch einen vom WWF initiierten Umweltbeirat unterstützt wird. Gleichzeitig spendet die Erste Asset Management einen Teil ihrer Verwaltungsgebühr des Fonds. Mit diesen Mitteln werden seitdem Wasser-, Klima- und Naturschutzprogramme des WWF unterstützt.
Vorteile für Anlegerinnen und Anleger:
- Breite Streuung in Unternehmen der Umweltbranche schon mit geringem Kapitaleinsatz.
- Unterstützung der Umweltschutzprogramme des WWF durch die Erste AM.
- Chancen auf attraktive Wertsteigerung.
- Der Fonds eignet sich als Beimischung zu einem bestehenden Aktienportfolio und ist für einen langfristigen Substanzzuwachs bestimmt.
Zu beachtende Risiken:
- Der Fondspreis kann stark schwanken (hohe Volatilität).
- Aufgrund der Anlage in Fremdwährungen kann der Anteilwert in Euro durch Wechselkursänderungen belastet werden.
- Kapitalverlust ist möglich.
- Risiken, die für den Fonds von Bedeutung sein können, sind insb.: Kredit- und Kontrahenten-, Liquiditäts-, Verwahr-, Derivatrisiko sowie operationelle Risiken. Umfassende Informationen zu den Risiken des Fonds sind dem Prospekt bzw. den Informationen für Anleger gem. § 21 AIFMG, Abschnitt II, Kapitel „Risikohinweise“ zu entnehmen.
Der Fonds verfolgt eine aktive Veranlagungspolitik und orientiert sich nicht an einem Vergleichsindex. Die Vermögenswerte werden diskretionär ausgewählt und der Ermessensspielraum der Verwaltungsgesellschaft ist nicht eingeschränkt.
Weitere Ausführungen zur nachhaltigen Ausrichtung des ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT sowie zu den Angaben gemäß Offenlegungs-Verordnung (Verordnung (EU) 2019/2088) und Taxonomie-Verordnung (Verordnung (EU) 2020/852) sind dem aktuellen Prospekt, Punkt 12 und Anhang „Nachhaltigkeitsgrundsätze“ zu entnehmen. Bei der Entscheidung, in den ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT zu investieren, sollten alle Eigenschaften oder Ziele des ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT berücksichtigt werden, wie sie in den Fondsdokumenten beschrieben sind.
Erläuterungen zu Fachausdrücken finden Sie in unserem Fonds-ABC.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.