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Climate Score? Bitte, nicht noch ein ESG-Faktor!

Climate Score? Bitte, nicht noch ein ESG-Faktor!
Climate Score? Bitte, nicht noch ein ESG-Faktor!
(c) pexels
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Klimarisiken sind ein heikles Thema – nicht nur deshalb, weil einige Aktivistengruppen sich an verschiedenen öffentlichen Plätzen festkleben, sehr zum Leidwesen einer ganz anderen Gruppe Bürger, die sich über die damit verbundenen Unannehmlichkeiten ärgern. In diesem Blogeintrag geht es jedoch um eine andere Frage: Warum braucht es weitere ESG-Faktoren um die Klimareife von Unternehmen festzustellen?

Übersehen wir etwas?

Bei der Erste AM hielten wir vor kurzem unsere jährliche interne Veranstaltung zum langfristigen Ausblick ab, bei der verschiedene Themen beleuchtet wurden, die die Märkte bewegen und dies auch in Zukunft tun werden. Das übergreifende Thema war die wahrgenommene Knappheit, und natürlich gehörten die Klimarisiken dazu. Fehlende Intention, Ideen, Gewinne, Regulierung und Rationalität können alle bis zu einem gewissen Grad auf den öffentlichen Diskurs über den Klimawandel und seine Vielzahl von Risiken zurückgeführt werden.

Das Einzige, woran es nicht mangelt, ist der Beweis für die Klimarisiken selbst. Die nachfolgende Graphik fasst die Situation zusammen, mit dem wir konfrontiert sind. Die derzeitige Politik und die unzureichenden Ziele für 2030 werden uns auf einen Erwärmungspfad zwischen 2,4 °C und 3,5 °C bringen. Es gibt viele Unsicherheiten in Bezug auf das tatsächliche Erwärmungspotenzial, aber die (echten) Klimawissenschaftler sind sich einig, dass dies eine gewaltige Katastrophe darstellt[1].

Um genau zu sein: Bild D auf der rechten Seite der Grafik zeigt die Maßnahmen, die notwendig sind, um eine Chance zu haben, die 1,5 °C-Ziele zu erreichen. Dies würde eine massive Dekarbonisierung bereits heute erfordern, und darüber hinaus gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit, in diesem Bereich zu bleiben, bei ca. 50%[2] liegt.

Wie gehen wir also mit dieser düsteren Realität um?

Abgesehen davon, dass Sie mittlerweile vermutlich ernsthaft begonnen haben, auf die Klimawissenschaftler zu hören, sollten Sie, wenn Sie Ihr Geld langfristig anlegen, idealerweise besser verstehen, wie Sie bestimmte Risikofaktoren vermeiden können, die den Erfolg Ihrer Investitionen möglicherweise konterkarieren.

Als Anleger:in sollten Sie also die Unternehmen mit einigen unbequemen Fragen konfrontieren. Sie könnten Ihrem Lieblingsunternehmen beispielsweise die abgewandelte Gretchenfrage „Nun sag, wie hast Du’s mit der Dekarbonisierung?“ stellen. Im Idealfall haben Unternehmen mit selbiger kein Problem und zeigen ihren Einsatz, indem sie von Dritten genehmigte, strenge Netto-Null-Ziele implementiert haben. Bei der Erste AM stellen wir routinemäßig Fragen in diesem Zusammenhang, wenn wir mit Unternehmen zusammenarbeiten[3].

Nur Wunschdenken?

In der Realität mag die Dekarbonisierung zwar aus den Kinderschuhen heraus sein, aber sie ist noch nicht ausgereift genug, um schnelle Handlungen setzen zu können. Die Analyse eines breiteren Marktindex hinsichtlich seiner Zusammensetzung ergibt ein gemischtes Bild:

Gemessen rein an der Anzahl der Unternehmen, hat nur etwa jedes dritte Unternehmen Netto-Null-Ziele implementiert. Betrachtet man die Marktkapitalisierung, ergibt sich ein etwas besseres Bild: Hier ist es etwa die Hälfte des Index. Und wenn man die Analyse nach Emissionen betrachtet, so hat eine sehr knappe Mehrheit an Unternehmen ein Versprechen hinsichtlich des Null-Netto-Ziels bis 2050 abgegeben.

Die Kehrseite der Medaille ist, dass wir derzeit immer noch mit 50% der Emissionen konfrontiert sind, deren Eliminierung bis dato nicht zugesagt worden ist. Diese Nachzügler könnten klimabewussten Anleger:innen großes Kopfzerbrechen bereiten, aber auch denjenigen, die ihr Kapital nicht durch Investitionen in Unternehmen vergeuden wollen, die mit rechtlichen Herausforderungen, steigenden Ausgaben durch Steuern und Emissionshandelssysteme, steigenden Kapitalkosten, Abschreibungen und Wertminderungen konfrontiert sind, um nur einige Herausforderungen zu nennen. Diese Risikofaktoren können jedoch gemildert werden. Ein Blick auf die Klimareife von Unternehmen könnte daher angezeigt sein. Kurz gesagt: Ja, bitte, lassen Sie uns einen weiteren ESG-Faktor betrachten.

Weitere Beiträge aus dem ESGenius-Letter zum Thema „Klimarisiken“ lesen Sie hier!


[1] See what three degrees of global warming looks like – YouTube

[2] IPCC_AR6_SYR_SPM.pdf

[3] Wie die ESGenius-App bei Engagements hilft – Erste AM (erste-am.com)

Erläuterungen zu Fachausdrücken finden Sie in unserem Fonds ABCFonds-ABC | Erste Asset Management

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