Die US-Notenbank Fed hat am Mittwoch angesichts der robusten US-Konjunktur wie erwartet ihren Leitzinssatz zum dritten Mal in diesem Jahr erhöht. Das Zielband für den Leitzins „Fed Funds Rate“ steigt um 0,25 Punkte auf 2,0 bis 2,25 Prozent. Wahrscheinlich wird noch eine weitere Zinserhöhung gegen Jahresende hinzukommen, wie aus dem Zinsausblick der Notenbanker hervorgeht. 2019 sollen drei Schritte nach oben folgen.
Die Zinserhöhung galt an den Finanzmärkten im Vorfeld bereits als praktisch fix. Mit Spannung erwartet wurden aber im Hinblick auf die weiteren Schritte der Fed die begleitenden Kommentare. Die Einschätzungen der Notenbanker zu Inflation und Arbeitsmarkt gelten als wichtiger Indikator für die weitere Zinspolitik. Schließlich versucht die Fed mit ihrer Geldpolitik maximale Beschäftigung bei gleichzeitiger Preisstabilität anzusteuern.
Wirtschaft robust, Handelskonflikt aber mögliches Risiko
Die Fed bekräftigte diesmal ihre Einschätzung zur wirtschaftlichen Lage. Der Arbeitsmarkt habe sich weiter gefestigt, die wirtschaftliche Aktivität sei mit hohem Tempo gewachsen. Die Konsumausgaben und die Investitionen der Unternehmen seien stark expandiert, während die Inflation in der Nähe des Zwei-Prozent-Ziels der Fed liege. Als mögliches Risiko sehen die Währungshüter aber den weltweiten Handelskonflikt der von der protektionistischen Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump geschürt wird.
Es gebe einen lauter werdenden Chor von Unternehmen, die sich wegen der Gefahr steigender Kosten und wachsender Unsicherheiten sorgen, sagte US-Notenbankchef Jerome Powell. Befürchtet werden Störungen der Lieferketten, Verluste von Marktzugängen und ein genereller Rückgang der Investitionsbereitschaft.
Trump selbst befürchtet hingegen negative Auswirkungen von den Zinserhöhungen der Fed, da mit den steigenden Zinsen Kredite für Unternehmen und Verbraucher teurer werden. Nachdem er ihren geldpolitischen Kurs bereits in der Vergangenheit wiederholt angeprangert hatte, kritisierte er auch die jüngste Zinsentscheidung der Fed.
Achte Zinserhöhung seit Zinswende 2015
Die Fed hat mit dem Zinsschritt nun schon zum achten Mal seit Beginn der Zinswende Ende 2015 ihre Leitzinsen erhöht. Begleitet wurden die Zinserhöhungen von steigenden Aktienkursen. So hatte der berühmte Aktienindex Dow Jones im September neue Allzeithochs erreicht.
Damit erholen sich Zinsen und Aktienkurse weiter von den Folgen der 2008 eskalierten Finanzkrise. Damals hatte die US-Notenbank mit drastischen Zinssenkungen versucht den Absturz der Konjunktur zu bremsen. Der Leitzins lag in Folge von Ende 2008 bis 2015 auf dem historisch niedrigen Niveau von null bis 0,25 Prozent.
Rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.