Inhalte: Das sollten Sie wissen bevor Sie einen Fonds kaufen. Der erste Teil unserer Serie.
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- Fonds-Basics
- Arten von Fonds
- Wie funktioniert ein Fonds
- Warum schwankt der Kurs eines Fonds?
4. Qualitätsmerkmale von Fonds
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1.Geld anlegen – aber wie?
Wer Geld hat, steht vor einem Problem. Wohin mit dem Geld, wenn man nicht vorhat, es auszugeben? Noch nie waren die Zinsen so tief wie heute. Gut für Schuldner – schlecht für Sparer.
Die aktuelle Höhe der Sparzinsen reicht nicht einmal aus, um die jährliche Teuerung auszugleichen. Welche Möglichkeiten gibt es Geld, langfristig attraktiv verzinst anzulegen? Gibt es eine Alternative zum Sparbuch?
Hier kommt der Fonds ins Spiel:
- Fonds veranlagen kostengünstig, transparent und breit gestreut in attraktive Wertpapiere
- Von der Biotech-Aktie bis hin zur österreichischen, mündelsicheren Staatsanleihen, von der Immobilie bis zu Multi-nationalen-Unternehmensanleihen – Investmentfonds nehmen an deren Wertentwicklung teil
- Fonds sind auch etwas für kleinere Brieftaschen. Schon einmal an einen Fondssparplan gedacht? Schon ab 50 Euro monatlich kann man dabei sein.
- Die Wertpapierauswahl, laufende Kontrolle und Optimierung des Fondsportfolios erfolgt durch Expertinnen und Experten
- Jede(r) kann investieren, die Anzahl der Fondsanteile ist nicht beschränkt
- Alle Anlegerinnen bzw. Anleger werden – unabhängig von der Einzahlungshöhe – gleich behandelt
- Ihre Hausbank kümmert sich um die Abwicklung
Auf den folgenden Seiten finden Sie grundlegende Informationen zu Investmentfonds und erhalten somit Einblick in eine Thematik, welche auf den ersten Blick oft komplex und überfordernd wirken kann.
2.Was ist ein Fonds?
Ein Investmentfonds ist ein aus Wertpapieren bestehendes Sondervermögen.
Der Anleger/ die Anlegerin ist Miteigentümer an den im Fonds enthaltenen Wertpapieren, Barguthaben (inklusive Zinsen, Dividenden, realisierte Kursgewinne) und Forderungen (z.B. steuerliche Rückerstattungsansprüche).
Investmentfonds werden von Kapitalanlagegesellschaften (=Fondsgesellschaften) nach den Bestimmungen des Investmentfondsgesetzes verwaltet.
Investmentfonds müssen mit der Verwahrung des Fondsvermögens der Anlegerinnen und Anleger ein Kreditinstitut als sogenannte Depotbank beauftragen.
Der Wert eines Fondsanteils wird banktäglich durch die Depotbank ermittelt. Alle Vermögenswerte werden mit aktuellen Kursen bewertet und veröffentlicht. So weiß man immer, wieviel ein Fonds wert ist.
Video: Was ist ein Fonds?
Arten von Investmentfonds
Es gibt unterschiedliche Arten von Investmentfonds. Jeder Fonds investiert in eine oder verschiedene Arten von Wertpapieren.
- Bei Aktien (verbriefter Anteil an einem börsenotierten Unternehmen) spricht man von Aktienfonds.
- Bei Anleihen (verbriefter Kredit eines Staates oder Unternehmens – auch „Rentenpapier“, „Bond“ oder „Schuldverschreibung“) spricht man von Anleihefonds.
- Daneben gibt es auch Fonds, die in Immobilien (z.B. Wohnungen, Grundstücke, Häuser) investierten oder in Rohstoffe (z.B. Gold, Öl, Metalle) – also Immobilienfonds oder Rohstofffonds.
- Fonds, die von allem etwas haben, nennt man gemischte Fonds.
- Fonds die nur in soziale, ethisch vertretbare und ökologisch sinnvolle Werte investieren, nennt man nachhaltige Fonds.
- Fonds, die alternative Investmentstrategien verfolgen (z. B. mit hohem Einsatz an Fremdkapital oder derivativen Instrumenten oder illiquiden Anlagen) werden Hedgefonds
Wie funktioniert ein Fonds?
Anders als beim Sparbuch gibt es bei Fonds keinen festen Zinssatz, den man mit seiner Hausbank ausmacht. Ein Fonds veranlagt seine Gelder in verschieden Wertpapiere am Kapitalmarkt, die täglichen Kursschwankungen ausgesetzt sind.
Die Kursschwankungen kommen zustande, weil die meisten Wertpapiere täglich von den Marktteilnehmern wie Pensionskassen, Händlern, Fondsgesellschaften, aber auch privaten Anlegern gekauft oder verkauft, also gehandelt werden. Ein Sparbuch schwankt nicht im Kurs, ist aber dafür in der Veranlagung nicht so flexibel wie ein Fonds.
Bei einem Investmentfonds werden die Gelder von vielen Anlegerinnen und Anlegern gesammelt. Die Fondsgesellschaft bündelt diese Gelder zu einem Investmentfonds. Finanzexpertinnen und Experten, die für das Fondsmanagement verantwortlich sind, halten dann Ausschau nach attraktiven Anlagen und investieren das Kapital in verschiedene Bereiche, um das Risiko zu streuen.
Bei der Veranlagung in Investmentfonds hat die Anlegerin bzw. der Anleger zumeist die Wahl zwischen Anteilen mit einer regelmäßigen (zumeist jährlichen) Auszahlung (A-Anteile, Ausschütter) bzw. der Wiederveranlagung der Erträge durch den Fondsmanager bzw. der Fondsmanagerin (T-Anteile, Thesaurierer).
Warum schwankt der Kurs (Rechenwert) eines Fonds?
Wertpapiere werden an Finanzmärkten gehandelt. Die Preise werden durch Angebot und Nachfrage gebildet. Dabei gilt, wie bei jedem Markt: Käufer möchten so günstig kaufen wie möglich – auf der Gegenseite möchten die Verkäufer einen möglichst hohen Preis erzielen. Dort, wo sich Angebot und Nachfrage treffen, ergibt sich ein Marktgleichgewicht. Es entsteht ein Kurs.
Jeden Tag treffen Käufer und Verkäufer aufeinander. Manchmal ist das Angebot an Wertpapieren höher als das zu veranlagende Kapital. An anderen Tagen ist es genau umgekehrt. Der Kurs für ein bestimmtes Wertpapier ist daher einmal höher und ein anderes Mal niedriger, er unterliegt also Schwankungen.
3.Wie sicher ist ein Fonds?
Wenn Anlegerinnen und Anleger von Sicherheit sprechen, so meinen sie häufig zwei unterschiedliche Aspekte: Die Sicherheit in Form der rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Sicherheit des eingesetzten Kapitals (Risiko von Kapitalverlusten).
Das österreichische Investmentfondsgesetz (InvFG) gibt die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Verwaltung von Fonds in Österreich vor. Dieses Gesetz gilt als eines der strengsten Umsetzungen der europäischen Vorgaben in diesem Bereich und stellt den Schutz der Anlegerinnen und Anleger in den Vordergrund. Es regelt beispielsweise die Trennung von Verwaltung und Management, die faire und regelmäßige Ermittlung des Fondspreises und die Gleichbehandlung aller Anlegerinnen und Anleger.
Jeder Fonds veranlagt in einen vorher festgelegten Markt, welcher in den jeweiligen Fondsbestimmungen geregelt ist. Das bedeutet, dass z.B. ein Aktienfonds auch immer überwiegend in Aktien investieren muss.
Somit ergeben sich für den jeweiligen Fonds Wertschwankungen, die auf den Schwankungen der Börsenkurse der im Fonds enthaltenen Wertpapiere basieren.
Der Begriff „Kapitalverlust“ wird von vielen Anlegerinnen und Anlegern häufig so definiert: „Der aktuelle Wert meines Investments liegt unter meinem einbezahlten Betrag.“
Manchmal wird dies auch nur auf den Verkaufszeitpunkt angewendet – und während das Investment noch im Bestand der Anlegerin bzw. des Anlegers ist, wird dann von „Buchverlusten“ oder vorübergehenden Kursrückgängen gesprochen.
Für welche Definition man sich auch entscheidet, der Fondsanlegerin bzw. dem Fondsanleger sollte klar sein: Investmentfonds veranlagen in Wertpapiere. Diese werden an Wertpapiermärkten gehandelt und die Kurse können steigen oder fallen. Ein Fonds spiegelt lediglich die Summe aller Werte der im Portfolio gehaltenen Titel wider. Kapitalverluste können sich aus zwei grundlegenden Situationen ergeben:
- Der Kurs der Wertpapiere fällt
- Ein Wertpapier fällt aus (Emittent geht in Konkurs)
Die rechtlichen Rahmenbedingungen eines Fonds entsprechen strengen EU Vorgaben, deren Einhaltung wird laufend geprüft wird. Selbst im Konkursfall Ihrer Hausbank ist Ihr Geld nicht betroffen.
4.Qualitätsmerkmale von Fonds
Fonds „made in Austria“
Die österreichischen Investmentfondsgesellschaften (www.voeig.at) sind wichtige Akteure am heimischen Finanzmarkt. Sie stellen sicher, dass das ihnen anvertraute Kapital umsichtig und sorgsam verwaltet wird. Mit den steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen, die der Finanzplatz Österreich bietet, und mit einer Kapitalsammelstelle, die sich in Österreich befindet.
Österreichische Fonds werden gemäß dem österreichischen Investmentfondsgesetz 2011 aufgelegt und stimmen mit der Europäischen Richtlinie, welche die Anforderungen für Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren regeln (OGAW), überein.
Österreichische Fonds sind leicht zu erkennen: Die ISIN, das ist die internationale Kennnummer für Wertpapiere, beginnt mit dem Kürzel „AT“ für „Austria“.
Mehr erfahren Sie in unserem zweiten Teil der Serie zu Geld Anlegen mit Fonds.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.