Eines steht außer Diskussion: Nachhaltig anlegen ist längst salonfähig geworden und hat sein anfangs leicht alternatives Image längst abgestreift. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat sich das Volumen nachhaltiger Publikums- und Spezialfonds in Österreich mehr als vervierfacht.[1]
Zum Boom an grünen Papieren trägt nicht nur das gestiegene Umweltbewusstsein von privaten und institutionellen Investor:innen bei, sondern auch deren erfreuliche Performance: Fonds, die bei der Portfoliozusammensetzung auf ökologische, soziale und Unternehmensführungsdaten – die sogenannten ESG-Kriterien – achteten, entwickelten sich in den vergangenen Jahren teilweise deutlich besser als „normale“ Fonds. Das zeigt auch der Vergleich des nachhaltigen und breit gestreuten Artikel-8-Aktienfonds ERSTE RESPONSIBLE STOCK GLOBAL mit dem bekannten MSCI World Net Total Return Index.
Grüne Welle: Nachhaltige Fonds zogen zuletzt an ihren traditionellen Konkurrenten vorbei. Quelle: Erste Asset Management, Bruttoperformance per Ende 07/2023, Hinweis: Die genannten Indizes wurden lediglich zum Vergleich herangezogen. Die Vergleichsindizes haben keinen Einfluss auf den Ermessensspielraum der Verwaltungsgesellschaft bei der Auswahl der Vermögenswerte. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu.
Fünf zentrale Treiber für nachhaltiges Investieren
So erfolgreich die letzten Jahre auch waren, so kritisch wird die Zukunft mitunter gesehen:
- Bleibt Nachhaltigkeit nach wie vor im Fokus oder ist das Umfeld für nachhaltige Investments zunehmend getrübt, da andere Probleme „dringlicher“ sind?
- Was, wenn Politiker:innen, die den Klimawandel leugnen, die Oberhand gewinnen?
Dem hält Gerold Permoser, Chief Investment Officer bei der Erste Asset Management entgegen: „Nachhaltigkeit und ESG sind gekommen, um zu bleiben, sie werden auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.“ Auf die Gründe für seine Zuversicht angesprochen, erklärt Gerold Permoser: „Aus unserer Sicht sind es vor allem fünf mittel- bis langfristige zentrale Treiber, die für nachhaltige Investments sprechen.“
Treiber 1: Veränderung der Politischen Ökonomie
War die wirtschaftspolitische Ordnung in der Vergangenheit ziemlich klar geregelt, so gerät derzeit einiges in Bewegung – von der Einstellung zur Inflation bis zur veränderten Rolle des Staates in der Wirtschaft. Auch von Unternehmen wird mehr erwartet als früher: Nur Profite zu erwirtschaften, ist zu wenig – sie haben auch eine soziale Verantwortung zu übernehmen. All das hat dazu geführt, dass sich ESG in den vergangenen Jahren sowohl auf Unternehmens- als auch auf Staatsebene zu einem zentralen Thema entwickelt hat. Dazu kommen strenge Vorgaben aus Brüssel, die den Weg zu den ambitionierten Klimazielen der EU ebnen sollen. „Wir gehen nicht davon aus, dass sich das so schnell wieder ändert. Vielmehr wird die Finanzkraft der Staaten allein nicht ausreichen, um die weltweite Dekarbonisierung zu stemmen – hierzu wird es weiterhin den privaten Sektor brauchen“, fasst Gerold Permoser zusammen.
Treiber 2: Die Lieferketten-Thematik
Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, wie fragil und komplex Lieferketten sein können. Gerade deshalb ist es wichtig, diese intensiv zu überwachen und zu optimieren, auch im Hinblick auf das Nachhaltigkeitsthema. Denn entlang der Lieferkette eines Unternehmens können Risiken schlummern, die zu Umweltschäden oder sozialen Problemen führen – vom nicht eingehaltenen Arbeitsrecht über löchrige Umweltauflagen bis hin zu mangelnden ethischen Standards. Auch in diesem Bereich macht die EU Druck und gibt das Tempo vor: Das geplante EU-Lieferkettengesetz soll Unternehmen zum sorgfältigen Umgang mit den ökologischen und sozialen Aspekten in der gesamten Lieferkette, inklusive des eigenen Geschäftsbereichs, verpflichten. Unternehmen müssen proaktiv Strategien entwickeln, um diese Herausforderungen anzugehen und eine widerstandsfähige Lieferkette aufzubauen.
Die Bedeutung dieses Themas zeigt sich beispielhaft an der „China-Globalisierungsstory“, wie Gerold Permoser zusammenfasst. So wurde in einem Paper der Universität Harvard analysiert, wie China seinen Staatssektor steuert. Eine dieser Strategien lautet ausländische Unternehmen auf chinesische Normen zu verpflichten. Was passiert, wenn diese Werte mit einem anderen Wertesystem kollidieren? Was, wenn Unternehmen nicht mehr Teil der chinesischen Staatswirtschaft sein wollen? Oder wenn ihre Kund:innen und Investor:innen von ihnen anderes wollen? Schon jetzt stellen sich hier schwierige Fragen, nimmt man etwa das Beispiel Baumwolle bzw. die Verarbeitung von Baumwolle zur Hand. Wenn ein Unternehmen öffentlich erklärt keine Baumwolle aus Xinjiang verarbeiten zu wollen, weil hier Uigurische Zwangsarbeit im Spiel sein könnte, hat es mit Repressionen aus Peking zu rechnen. Wenn man darauf aber keine Rücksicht nimmt, könnte man aus dem gleichen Grund aus ESG-Fonds ausgeschlossen werden.
Treiber 3: Demografischer Wandel
Die Tatsache, dass sich die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er-Jahre schön langsam in die Pension verabschieden, hat massive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die Suche nach geeignetem Ersatz wird für die Unternehmen zunehmend schwieriger. Im Kampf um die besten und talentiertesten Arbeitskräfte müssen sie daher attraktiver werden und sich diverser und breiter aufstellen. Dazu zählen etwa Maßnahmen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, alternative Führungskonzepte und die Beseitigung des Gender-Pay-Gaps betreffen. Viele materielle ESG-Themen werden Unternehmen in den kommenden Jahren beschäftigen, wenn sie am Markt bestehen wollen.
Treiber 4: Technologische Revolution
Von der Photovoltaik bis zur Windkraft: Der Ausbau von erneuerbaren Energien ist eines der zentralen Werkzeuge im Kampf gegen den Klimawandel. Dabei werden immer mehr neue Umwelttechnologien zur Verfügung stehen, die derzeit in Entwicklung sind. Beispielsweise wird grüner Wasserstoff aufgrund seiner Transport- und Lagereigenschaften in Zukunft eine wichtige Rolle spielen – genauso wie Smart Grids, intelligente Stromnetze, die kleine, lokale Netze mit der bestehenden Infrastruktur verbinden. Sie tragen dazu bei, Lastspitzen zu vermeiden und werden dadurch bei einer dezentralen Energieproduktion immer wichtiger. Anleger:innen, die ihr Geld nachhaltig anlagen, werden auch in Zukunft von diesem technologischen Fortschritt profitieren können.
Treiber 5: Der Klimawandel
Der fünfte Treiber für nachhaltige Investments ist der Klimawandel an sich. „Aktuelle Naturkatastrophen zeigen, dass der Klimawandel weltweit mitten in der Gesellschaft angekommen ist und unser tägliches Zusammenleben stark beeinflusst“, gibt Heinz Bednar zu bedenken. Die häufigeren Starkwetterereignisse stellten zudem auch ein wirtschaftliches und finanzielles Risiko dar. Ernteausfälle bewirken höhere Lebensmittelpreise und damit höhere Inflationsraten. Künftig werde es daher gang und gebe sein, Klimaprognosen in den Finanzmarktausblick einfließen zu lassen. Unternehmen, die sich auf diese Herausforderungen vorbereiten, minimieren somit auch klimabedingte finanzielle Risiken.
Nachhaltig anlegen und die Welt verändern
Abschließend machen Heinz Bednar und Gerold Permoser Mut, die nachhaltige Geldanlage als wirkungsvolles Instrument für eine lebenswertere Welt zu sehen: „So unbedeutend es einem selbst auch erscheinen mag, so relevant ist doch jede einzelne Entscheidung für ein grünes Investment.“ Denn laut den beiden Finanzexperten zeige der Trend in Richtung nachhaltig anlegen mittlerweile bereits Wirkung: „Da Anlegerinnen und Anleger immer mehr Geld in nachhaltige Unternehmen investieren, haben diese auch einen Anreiz, immer höhere Nachhaltigkeitsstandards zu erfüllen. Durch diese fundamentale Änderung der Geldströme kommt es zu signifikanten Änderungen ganzer Industrien in Richtung Nachhaltigkeit.“
Nachhaltiger Vorreiter seit mehr als 20 Jahren
Als größter Anbieter nachhaltiger Fonds in Österreich und eine der wichtigsten nachhaltigen Investmentgesellschaften im deutschsprachigen Raum verwaltet die Erste Asset Management ein nachhaltig veranlagtes Volumen von 16,6 Milliarden Euro (per 31.7.2023).
Die ethischen Mindeststandards aller Publikumsfonds der Erste AM umfassen
- den Ausschluss kontroverser Waffen,
- den Verzicht auf Nahrungsmittelspekulation und
- den Verzicht auf Investitionen in Kohle.
Bei der Auswahl von Fondstiteln wendet die Erste Asset Management strenge Auswahlkriterien aus allen Blickwinkeln der Nachhaltigkeit an: Es fließen ökologische, soziale und Unternehmensführungsdaten – die sogenannten ESG-Kriterien – in ein dafür eigens geschaffenes ESGenius-Rating ein. Das Rating bildet die Basis bei der Beurteilung von Unternehmen. Ein zusätzlicher Best-In-Class-Ansatz gewährleistet, dass in jeder Industrie die nachhaltigsten Unternehmen ausgewählt werden.
Dieses grüne Engagement und das damit verbundene Know-how schlägt sich auch in objektiven Bewertungen nieder: So wurde die Nachhaltigkeits- und Ethik-Fondsfamilie der Erste Asset Management 2022 vom Forum für Nachhaltige Geldanlagen e.V. (FNG) gleich mehrfach ausgezeichnet. Sämtliche von der Erste AM eingereichten 16 Fonds erhielten das FNG-Siegel, eine der wichtigsten Auszeichnungen für nachhaltige Investmentfonds im deutschsprachigen Raum. Außerdem wurden alle eingereichten Fonds mit der Bestnote – einem Gütesiegel mit drei Sternen – ausgezeichnet.
Risikohinweise ERSTE RESPONSIBLE STOCK GLOBAL:
Weitere Ausführungen zur nachhaltigen Ausrichtung des ERSTE RESPONSIBLE STOCK GLOBAL sowie zu den Angaben gemäß Offenlegungs-Verordnung (Verordnung (EU) 2019/2088) und Taxonomie-Verordnung (Verordnung (EU) 2020/852) sind dem aktuellen Prospekt, Punkt 12 und Anhang „Nachhaltigkeitsgrundsätze“ zu entnehmen. Bei der Entscheidung, in den ERSTE RESPONSIBLE STOCK GLOBAL zu investieren, sollten alle Eigenschaften oder Ziele des ERSTE RESPONSIBLE STOCK GLOBAL berücksichtigt werden, wie sie in den Fondsdokumenten beschrieben sind.
Vorteile für Anlegerinnen und Anleger
- Breit gestreute Veranlagung in Aktien der entwickelten Märkte.
- Partizipation an ökologisch, moralisch und sozial agierenden Unternehmen.
- Aktive Titelselektion nach fundamentalen Kriterien.
- Chancen auf attraktive Wertsteigerung.
Zu beachtende Risiken
- Der Kurs der Fonds kann stark schwanken (hohe Volatilität).
- Aufgrund der Anlage in Fremdwährungen kann der Fondswert durch Wechselkursänderungen belastet werden.
- Kapitalverlust ist möglich.
- Risiken, die für den Fonds von Bedeutung sein können, sind insb.: Kredit- und Kontrahenten-, Liquiditäts-, Verwahr-, Derivatrisiko sowie operationelle Risiken. Umfassende Informationen zu den Risiken des Fonds sind dem Prospekt bzw. den Informationen für Anleger gem. § 21 AIFMG, Abschnitt II, Kapitel „Risikohinweise“ zu entnehmen.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.
Erläuterungen zu Fachausdrücken finden Sie in unserem Fonds ABC: Fonds-ABC | Erste Asset Management
[1] Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2023, Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V.