Neben Aktien, Anleihen, Immobilien, Edelmetallen und Rohstoffen sind in den letzten Jahren auch alternative Anlageformen wie Mikrofinanz-Fonds in das Interesse der Anleger:innen gerückt.
Sie investieren in Mikrokredite, die Menschen in den Schwellenländern helfen ihre wirtschaftliche Existenz abzusichern. Gleichzeitig lässt sich dabei eine Rendite erzielen, wie Martin Cech, Fondsmanager des ERSTE RESPONSIBLE MICROFINANCE, erläutert.
Was versteht man unter Mikrofinanz?
Die Idee für „Microfinance“ hatte Muhammad Yunus, Gründer der Grameen Bank, bereits in den 1970er Jahren. Für sein Konzept der Mikrokredite erhielt er im Jahr 2006 den Friedensnobelpreis. Mikrofinanz bedeutet „Banking for the unbankable Persons“.
Das Geld ist für Personen bestimmt, die keine Bonität haben, aber eine Geschäftsidee. Diesen Ideen sind nach eigenen Betrachtungen kaum Grenzen gesetzt und können im handwerklichen, landwirtschaftlichen, touristischen oder auch dienstleistungsorientierten Bereich angesiedelt sein.
In vielen Fällen setzen Mikrofinanzkunden mehrere Geschäftsfelder – sprich Standbeine – um. Mikrofinanz ist keine Spende, sie trägt zur Bekämpfung der Armut bei. Mikrokredite eröffnen die Chance auf ein besseres Leben und ermöglichen gleichzeitig eine stabile Rendite für Anlegerinnen und Anleger.
Mit dem Fonds ERSTE RESPONSIBLE MICROFINANCE ist beides möglich: Mit Mikrofinanz die Welt ein Stückchen besser machen und dabei Geld verdienen.
Ein Fonds für Anleger:innen, die Gutes tun wollen
Der Dachfonds ERSTE RESPONSIBLE MICROFINANCE wurde im Jänner 2010 von der Erste Asset Management gestartet und ist seitdem der einzige Mikrofinanzfonds nach dem österreichischen Investmentfondsgesetz.
Seit Auflage konnte kumuliert eine Performance von +24,98% (per 30.11.2021, Quelle: FMP) erzielt werden, dies entspricht einer Wertentwicklung von 1,89% p.a. Im laufenden Jahr konnte bisher in allen Monaten eine positive Wertentwicklung erzielt werden.
In den letzten 36 Monaten beträgt die Volatilität (Schwankungsfreudigkeit) nur knapp über 1%. Dieses positive Verhältnis von Rendite zu Schwankung sorgte dafür, dass der Fonds beim Österreichischen Dachfonds Award 2021 des Geld-Magazin zum wiederholten Mal als Sieger in seiner Kategorie gekürt wurde. (1. Platz in der 1-Jahres-Wertung und 2. Platz in der 5-Jahres-Wertung).
Als Impact Fonds, der mit seinen Investments direkt eine positive nachhaltige Wirkung erzielen soll, rangiert der Fonds unter Artikel 9 der Offenlegungsverordnung der Europäischen Union.
Geringe Korrelation zu Aktien und Anleihen
Zu beachten ist, dass die Korrelation – sprich die Abhängigkeit der Wertentwicklung – zu den großen Anlagekategorien wie Aktien oder Anleihen praktisch nicht gegeben ist. Gründe dafür sind einerseits die weltweite Diversifikation: der ERSTE RESPONSIBLE MICROFINANCE investiert durchgerechnet in über 90 Länder in mehr als 470 Institute. Andererseits gibt es zwischen den Geschäftsverläufen typischer Mikrofinanzkunden und den Kapitalmärkten nur wenig Berührungspunkte.
Doch ohne Einflüsse „von außen“ gedeiht der Mikrofinanz-Markt nicht. Im Frühjahr 2020 gab es mit dem Ausbruch der Covid-19 Pandemie eine Korrektur.
Vielen Kleinkreditnehmern war von einem Tag auf den anderen die Geschäftsgrundlage weggebrochen. Mikrofinanzinstitute (MFIs) mussten teilweise Rückstellungen für ihre vergebenen Kredite bilden.
Vielfach erfolgten Zahlungsmoratorien, da es a im Interesse der MFIs ist, langjährige Geschäftsbeziehungen mit ihren Mikrofinanzkunden fortzusetzen und auszubauen.
Globale Pandemie als Störfaktor
Im Jahr 2021 setzte sich die dynamische Entwicklung am globalen Mikrofinanzmarkt fort, wenngleich die andauernde Covid19-Pandemie weiterhin für Belastungen auf globaler Ebene sorgt.
Die größten Regionen sind Süd/Südostasien mit 21,4% gefolgt von Zentralasien mit 17,2%, Zentralamerika mit 13,0% und Südamerika mit 12,1%. Der Anteil in Sub-Sahara Afrika beträgt 5,6%. Beteiligungen an MFIs betragen rund 5,2% und erhöhen dadurch die Dynamik im Fonds.
Der Anteil an Kreditnehmern unter der ländlichen Bevölkerung im Fonds beträgt 46%. Ziel des Fondsmanagements ist es, diesen Wert im Vergleich zur städtischen Bevölkerung ausgeglichen zu halten.
Vielleicht lässt sich damit die Landflucht eindämmen? Erfreulicher weiterer Aspekt: Unter denjenigen, die Mikrokredite in Anspruch nehmen, befinden sich verhältnismäßig viele Frauen: Der Anteil weiblicher Kreditnehmerinnen beträgt 61%.
„Bei Mikrofinanz ist das Geld ist für Personen bestimmt, die keine Bonität haben, aber eine Geschäftsidee. Diesen Ideen sind kaum Grenzen gesetzt und können im handwerklichen, landwirtschaftlichen, touristischen oder auch dienstleistungsorientierten Bereich angesiedelt sein.“
Fondsmanager Cech (li.) ist auch privat in Entwicklungshilfe-Projekten engagiert.
© Bild: Erste AM
Nachteil: Eingeschränkte Liquidität
Zu beachten ist, dass Mikrofinanz zu den Alternativen Investments zählt, die nur eine eingeschränkte Liquidität haben. Grund hier ist, dass zum Großteil in Darlehen an Mikrofinanzinstitute, die nicht börsengehandelt sind, investiert wird.
Gewichtung der Top 10 Länder im Fonds
FAZIT:
Mikrofinanz ist eine Anlageklasse, die noch kaum bekannt ist. Sie dient dazu Menschen in ihrer Existenzgründung zu helfen und verhilft Investoren:innen zu einer regelmäßigen Rendite abseits von Aktien und Anleihen.
Der Fonds ERSTE RESPONSIBLE MICROFINANCE bietet eine Möglichkeit in Mikrokredite zu investieren. Die Hinweise bezüglich der eingeschränkten Liquidität müssen beachtet werden.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.