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Abwertung der chinesischen Währung

Abwertung der chinesischen Währung
Abwertung der chinesischen Währung
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China hat am 11. August die Währung gegenüber dem US-Dollar um 1,9% abgewertet und bekannt gegeben, die zukünftige Preisbildung des Renminbi von Angebot und Nachfrage auf dem Devisenmarkt bestimmen zu lassen. In einer Pressekonferenz hat die Zentralbank jedoch bekannt gegeben, dass sie weiterhin interveniert, wenn die Entwicklung der chinesischen Währung gegenüber den anderen Währungen zu „volatil“, „irrational“ oder „verzerrt“ ist.

Flexibleres Wechselkursregime
Technisch betrachtet wird damit das Wechselkursregime nur graduell geändert. Bereits 2005 wurde die offizielle Anbindung der chinesischen Währung an den US-Dollar aufgehoben und ein sogenanntes gemanagtes Wechselkurssystems eingeführt. Der Wechselkurs wurde seither täglich anhand eines Währungskorbes (bestehend vor allem aus dem US-Dollar, dem japanischen Yen, dem britischen Pfund und dem koreanischen Won) festgelegt. Im Zeitablauf wurde die tägliche Schwankungsbreite des Yuan gegenüber dem US-Dollar schrittweise auf zuletzt plus/minus einem Prozent ausgeweitet. Nunmehr sammelt die Zentralbank für die tägliche Festlegung des Wechselkurses Quotierungen von großen Banken, die sich am Schlusskurs des Vortages orientieren. Dabei behält sich die Zentralbank vor, weiterhin zu intervenieren, wenn die Bewegungen zu groß sind. Seit Montag hat sich der Renminbi um 3% gegenüber dem US-Dollar abgeschwächt.

Umstellung auf Marktwirtschaft
Die Maßnahme stellt einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung eines vollständig flexiblen Wechselkurssystems dar. Das ist Teil des langfristigen Transformationsprozesses von China, der eine graduelle Umstellung weg von Plan- in Richtung Marktwirtschaft beinhaltet. Unter anderem geht es um eine Liberalisierung des Finanzsystems und die Internationalisierung der Währung.

Reservewährung Renminbi
Chinas Politik ist auch darauf ausgerichtet, dass der chinesischen Währung der Status einer offiziellen Reservewährung zuerkannt wird. Eine vollständig flexible Währung ist eine der Grundbedingungen dafür, in den Währungskorb des Internationalen Währungsfonds für Sonderziehungsrechte aufgenommen zu werden. Die Entscheidung darüber fällt diesen Herbst. Zudem: eine Reservewährung sollte langfristig betrachtet möglichst stabil sein, um die Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes zu erfüllen. Es macht aber keinen Sinn, eine Reservewährung an eine andere zu binden.

Abschwächung des Wirtschaftswachstums
Das chinesische Wirtschaftswachstum schwächt sich zusehends ab. Die chinesische Regierung versucht diesen Trend zu stabilisieren. Zum Beispiel wurde erst vergangene Woche ein Stimulierungsprogramm initiiert, das rund 1,5% des Bruttoinlandsproduktes beträgt. Generell passen in dieses Umfeld weitere unterstützende Maßnahmen seitens der Politik.

Feste Währung
Der Renminbi hat sich seit Anfang 2005 gegenüber dem oben genannten Währungskorb um knapp 50% gefestigt. Zudem war er einer der wenigen Währungen, der die Festigung des US-Dollar seit Juli 2014 mitgemacht hat. Der Renminbi ist damit einer der festesten Währungen der Welt. Mit der zunehmenden Verschlechterung des fundamentalen Umfeldes hat auch der Abschwächungsdruck zugenommen. Die chinesische Zentralbank hat jedoch versichert, dass sie keine fortgesetzte Abwertung im Auge hat und der Wechselkurs dem fundamentalen Umfeld entsprechen würde.

Emanzipation von der US-Fed
Angesichts des möglichen bevorstehenden Starts von vorsichtigen Leitzinserhöhungen in den USA emanzipiert sich die chinesische von der US-amerikanischen Zentralbank. Höhere Leitzinsen in den USA hätten in China den Druck für Leitzinsanhebungen verstärkt, um den Wechselkurs stabil zu halten.

Druck auf Währungen in den anderen asiatischen Ländern
Der Druck auf andere Zentralbanken, insbesondere in den Schwellenländern in Asien, die Leitzinsen zu senken und / oder die Währung abzuschwächen, nimmt zu.

Anpassung in den Schwellenländern
Die Abwertung bestätigt das aktuelle Umfeld in vielen Schwellenländern: Fallende Rohstoffpreise, fallende Industrieproduktion, fallende Güterexporte, fallende Güterexportpreise, fallende Währungen, fallende Aktienkurse. Dahinter steckt ein hoher und kräftig angestiegener Schuldenstand im privaten Sektor in vielen Ländern. Gleichzeitig sind sowohl die Profitabilität als auch die Produktivität gesunken. Eine Anpassung ist die Folge.

Güter aus Asien werden billiger
Mit der Abwertung der chinesischen Währung wird der Druck für fallende Preise in China exportiert. Güter aus Asien werden billiger. Dadurch werden die ohnehin schon sehr niedrigen Inflationsrisiken nochmals verringert.

Alles in allem kann die Abwertung der chinesischen Währung positiv betrachtet werden. Die Gefahr einer Rezession und Deflation wird in China dadurch geringer und die Strukturreformen in China schreiten voran. Der Schritt ist aber auch ein weiteres Anzeichen dafür, dass der Boom in den Schwellenländern einer Zeit der „Anpassung“ an geänderte Rahmenbedingungen gewichen ist. Das strahlt auch auf die entwickelten Volkswirtschaften aus: Exporte in die Schwellenländer werden beeinträchtigt, Importe werden billiger.

 

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