Wieder einmal dreht sich diese Woche alles um die Zinsen. Wird die EZB diesmal eine Pause einlegen und die Leitzinsen unverändert lassen? Vieles spricht dafür.

Wieder einmal dreht sich diese Woche alles um die Zinsen. Wird die EZB diesmal eine Pause einlegen und die Leitzinsen unverändert lassen? Vieles spricht dafür.
In der Vergangenheit lösten kräftige Leitzinsanhebungen oft eine Rezession aus. Nach den jüngsten Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten wächst die Hoffnung auf eine sanfte Landung der Wirtschaft.
Der Vorsitzende der US-Zentralbank, Jerome Powell, hat im Rahmen des jährlichen Treffens der Zentralbanker in Jackson Hole das unsichere Umfeld blumig mit „Navigation nach den Sternen bei bewölktem Himmel“ zusammengefasst. Das betrifft unter anderem die Unsicherheit über das Niveau des neutralen Zinssatzes, die zeitverzögerten Wirkung der Leitzinsanhebungen auf Wirtschaftswachstum und Inflation sowie die treibenden Faktoren für die Inflation.
Aktuell deuten die wichtigsten Indikatoren auf ein durchschnittliches globales Wirtschaftswachstum sowie eine fallende Inflation hin. Die Wahrscheinlichkeit für eine unmittelbare Rezession hat deutlich abgenommen. Doch die Risiken auf die mittlere Sicht bleiben bestehen. Welche drei Szenarien sich aktuell abzeichnen, erklärt Chefvolkswirt Gerhard Winzer im Blogbeitrag.
Kann Preisstabilität, also eine Inflation von 2%, ohne eine Rezession erreicht werden? Der weitere Rückgang der Inflation in den USA im Juni hat die Erwartungen für dieses günstige Szenario ansteigen lassen. Allerdings mahnt der Blick in den Rückspiegel zur Vorsicht. In der Vergangenheit ging ein von der Zentralbank bewirkter Inflationsrückgang oftmals mit einer Rezession einher.
Die Weltwirtschaft zeigt sich zunehmend robust gegen etliche Gegenwinde. Wegen der unbequem hohen Inflation dürften die Notenbanken länger als erwartet an ihrer straffen Zinspolitik festhalten.
Die befürchtete Rezession ist bisher ausgeblieben und auch die Inflation ist im Fallen. Trotzdem bleiben die Risiken nach unten gerichtet. Was könnte im zweiten Halbjahr auf die Märkte zukommen?
Die Notenbanken bleiben auf einem restriktiven Kurs und stellen weitere Leitzinsanhebungen in Aussicht. Zwar gibt es einige Anzeichen für einen weiteren Rückgang der Inflation, jedoch fällt diese langsamer als gedacht. Wohin die Reise gehen könnte, lesen Sie im Blogbeitrag.
In dieser Woche blicken die Märkte gespannt auf die anstehenden Zinsentscheidungen. Die Fed in den USA macht am heutigen Mittwoch den Anfang. Zum ersten Mal im aktuellen Zyklus wird keine Anhebung des Leitzinssatzes erwartet. Für die morgige Zinsentscheidung der EZB erwartet der Markt hingegen einen weiteren Zinsschritt von 25 Basispunkten.
Vom US-Arbeitsmarkt kamen in der Vorwoche überraschend gute Zahlen. Trotz des starken Beschäftigungszuwachs war das Wirtschaftswachstum zuletzt aber eher mager. Auch die Rezessionsrisiken bleiben auf einem unbequem hohen Niveau.