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IMF Spring Meetings: Emerging Markets – wie geht es weiter?

IMF Spring Meetings: Emerging Markets – wie geht es weiter?
IMF Spring Meetings: Emerging Markets – wie geht es weiter?
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Im Rahmen der Jahrestagungen des IMF (Internationalen Währungsfonds) finden verschiedene Veranstaltungen für Emerging Markets Investoren statt. Meinungsführer, Entscheidungsträger, Meinungsforscher und Analysten aus Politik, Think-Tanks, Wirtschaft und der akademischen Welt halten Vorträge und/oder stellen sich der Diskussion mit Investoren. Das Treffen bietet andererseits eine gute Gelegenheit für den Gedankenaustausch mit Fachkollegen.

Meine wichtigsten Schlussfolgerungen aus den IMF Spring Meetings :

Die Investoren in Emerging Markets sind nach wie vor positiv gestimmt, jedoch mit einer zunehmend vorsichtigeren Neigung. Offensichtliche Opportunitäten, Risiko aufzustocken, werden rarer, der Selektionsanspruch steigt.

Die makroökonomischen Daten aus China verbessern sich. Eine Mehrheit sieht die Unterzeichnung eines US-China Handelsabkommens in den nächsten Wochen bis Monaten. Beide Vertragsseiten wünschen sich einen Abschluss, wobei der grösste Stolperstein in der Formulierung von Vollstreckbarkeitsmechanismen liegt. Es ist zu erwarten, dass der Deal noch nicht vollumfänglich sein wird.

Argentinien:

Bei den Präsidentenwahlen im Oktober dieses Jahres werden dem amtierenden Präsidenten Macri trotz hoher Unsicherheit die besten Chancen auf Sieg zugesprochen. Vermutlich in einem zweiten Wahldurchgang gegen Christina Kirchner. Die Zielerreichung unter dem bestehenden IMF Programm ist ermutigend. Die Dürre mit ihren negativen Auswirkungen auf die Leistungsbilanz ist überwunden. Die Roll-Over-Rate bei Zahlungsfälligkeiten des Souveräns liegt bei 100%. Bis Ende 2020 sollte keine Emission auf den internationalen Anleihemärkten notwendig sein. Das Land geniesst breite Rückendeckung seitens des IMF und anderer offizieller Kreditgeber.

Brasilien:

Ist der Darling der Investoren. Dem erfolgreichem Abschluss der dringend notwendigen Pensionsreform wird eine Wahrscheinlichkeit von grösser als 50% noch in der zweiten Jahreshälfte 2019 eingeräumt. Das Wirtschaftsteam rund um den neuen Finanzminister Paulo Guedes geniesst grosses Vertrauen („Brazilian Avengers“).

Brasilien

Derzeit Darling der Investoren: Brasilien (c: iStock)

Mexico:

Für 2019 wird ein Wirtschaftswachstum von rd. 1-1,5% erwartet, und gehört damit zu den niedrigsten des EM Universums. Der Regierung des linken Präsidenten AMLO wird zwar eine besonnene Fiskalpolitik zugetraut, es bestehen jedoch gewisse Ängste hinsichtlich einer Schwächung der Institutionen, was das Risiko einer Bonitätsherabstufung erhöhen würde. Die bisherigen, staatsseitigen Stützungszusagen für die hochverschuldete nationale Erdölgesellschaft PEMEX werden noch als zu wenig detailliert empfunden. Ein Abschluss von USMCA, des Nachfolgers des trilateralen Handelsabkommens NAFTA, wird noch in 2019 erwartet, geniesst allerdings derzeit weder im US-amerikanischen noch im mexikanischen Kongress Priorität.

Russland:

Die Möglichkeit weiterer US-Wirtschaftssanktionen stand im Vordergrund der Diskussionen. 2 neue Sanktionspakete sind vermutlich bereits ausformuliert, harren aber noch einer kongressseitigen Genehmigung. Diese kann allerdings jederzeit erfolgen, wobei Präsident Trump eine wahrgenommene Bremser-Rolle zukommt. Eine Ausdehnung der Sanktionen auf die Begebung neuer russischer Anleihen kann nicht ausgeschlossen werden. Nachdem die USA aufgrund ausreichender Eigenproduktion nicht mehr erdölimportabhängig sind, wäre auch Erdöl als Strategie-Tool vorstellbar. Zwischen Russland und den USA existiere derzeit kein Dialog.

Türkei:

Der Finanzminister und Zentralbankpräsident bemühten sich sehr, auf entspannte Weise ihren Plan signifikanter Strukturreformen darzustellen. Mit mangelnder Überzeugungsfähigkeit. Über die Quellen finanzieller Mittel zur Bedienung der erheblichen kurzfristigen Schulden in ausländischer Währung (vor allem Privatsektor) entstand wenig Klarheit. Minister Albayrak mutmaßte allerdings, dass Verbindlichkeiten des Privatsektors weitestgehenst den Charakter von Inter-Company-Loans hätten, wodurch das Refinanzierungsrisiko erheblich niedriger sei als angenommen. Eine Annäherung an den Währungsfonds war nicht zu erkennen.

Venezuela:

Die Staatsverschuldung 2019 wurde auf 920%/GDP geschätzt. Die Parallel-Regierung unter Guaido formiert sich zwar, deren Aussagen zum baldigen Sturz des Präsidenten Maduro erscheinen eher als Wunschdenken denn Realität. Bisher ist es noch nicht gelungen, das Militär zu überzeugen, sich gegen Maduro zu stellen. Unter dessen Regierung kam es zu einer Bruttonationalprodukt-Zerstörung, die ihresgleichen in der globalen Wirtschaftsgeschichte sucht. Die unvermeidbare Umschuldung der Auslandsverbindlichkeiten wird die „Mutter aller Umschuldungen“ und mit einem massiven Kapitalverzicht seitens der Gläubiger verbunden sein. Eine Verschärfung von Sanktionen seitens der USA gilt als wahrscheinlich.

US Präsident Trump: In einer ad hoc durchgeführten Umfrage unter rund 800 anwesenden Investoren wurde seiner Wiederwahl eine 70%ige Wahrscheinlichkeit zugeordnet.

 

Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.

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