Die Vereinigten Staaten stehen derzeit im Rampenlicht der Vorwahlen für die US-Präsidentenwahlen, die im November stattfinden. Doch wie ist es um die Wirtschaft bestellt?
Solider privater Hausbau
Das reale Bruttoinlandsprodukt ist im vierten Quartal nur leicht gewachsen. Auf der positiven Seite sticht der gut laufende private Konsum hervor, unterstützt von einem moderatem Beschäftigungswachstum und einem leichten Anstieg der Reallöhne. Zudem entwickelt sich der private Hausbau solide.
Rückgang beim Export und bei Investitionen
Auf der negativen Seite fallen die Rückgänge der Unternehmensinvestitionen, der Exporten der Lagerbestände, der Industrieproduktion sowie des Produktivitätswachstums auf. Dazu gesellen sich der erhöhte Stress im Finanzsystem, die kräftig gestiegene Unternehmensverschuldung, die fallenden Umsätze und Gewinne der Unternehmen, der feste US-Dollar und die Verschärfung der Kreditvergaberichtlinien der Banken für Unternehmen. Aktuell ist auf die „Sorgenliste“ die Abschwächung des Servicesektors dazu gekommen.
Insgesamt deuten die Vorlaufindikatoren auf eine leichte Beschleunigung des Wirtschaftswachstums im ersten Quartal und auf eine Abschwächung des Wachstums in den kommenden Quartalen hin. Rezessionen werden von Wirtschaftsindikatoren so gut wie nie prognostiziert.

Quelle: Thomson Reuters Datastream
Keine Zinserhöhung in den USA
Je länger die negativen Entwicklungen andauern, umso eher werden die Unternehmen das Beschäftigungswachstum drosseln. Das würde die letzten gut laufenden Bereiche (Konsum, Hausbau) ins Stottern bringen. Die Finanzmärkte haben begonnen eine solche Tendenz einzupreisen. Dabei muss man als Anleger/in wissen, dass die Märkte Rezessionen öfter ein, als sie tatsächlich eintreten. Die US-amerikanische Zentralbank wird in diesem Umfeld den Leitzinssatz auf absehbare Zeit unverändert bei nahe Null Prozent belassen. Das würde den Aktienmarkt zwar nicht zusätzlich unterstützen aber immerhin nicht schaden.