Erste Asset Management Blog

Ist jetzt der richtige Zeitpunkt um in Aktien zu investieren?

Ist jetzt der richtige Zeitpunkt um in Aktien zu investieren?
Ist jetzt der richtige Zeitpunkt um in Aktien zu investieren?
(c) REUTERS / Andrew Kelly / picturedesk.com
Beitrag teilen:

Die globalen Aktienmärkte sind nun schon seit einigen Monaten unter Druck. Die führenden US-Indizes Dow Jones Industrial Average, S&P 500 und NASDAQ Composite stehen seit Jahresbeginn jeweils bei -18,5%, -24,8% und -34,0% (Stand 14.10.2022). Die kurze Erholungsphase im Sommer war gefolgt von einem September, der die drei genannten Indizes wiederum um mehr als minus fünf Prozent fallen ließ. Was sind die Gründe für den aktuellen Bärenmarkt? Und wie soll ein privater Investor wissen, wann der richtige Zeitpunkt ist, um in Aktien zu investieren?

Vielfältige Gründe für die schlechte Stimmung

Die Haupttreiber der aktuellen Entwicklungen sind divers und entspringen teilweise auch aus regionalen Unterschieden. Die Zentralbanken müssen ihre Zinspolitik in richtigem Ausmaß steuern, um den Druck auf weitere Preissteigerungen zu verringern. In den Vereinigten Staaten steht hier die Federal Reserve Bank (FED) durch ihre aggressiv-restriktive Zinspolitik (Anhebung des Leitzinses) im Vordergrund. Die Europäische Zentralbank (EZB) agierte etwas verhaltener, erhöhte letztendlich aber ebenso den Leitzins deutlich. Warum höhere Zinsen für fallende Aktienpreise sorgen, können Sie im letzten Blog meines Kollegen, Harald Egger, nachlesen.

Der Ausblick (Forward Guidance) der Zentralbanken ist ein weiterer wichtiger Aspekt für Marktteilnehmer. Die FED hat bereits signalisiert, dass sie für eine „längere Zeit“ auf höherem Zinsniveau bleiben wird. Momentan wird erwartet, dass das Maximum der Leitzinsen in den nächsten sechs bis zwölf Monaten gesehen wird (USA: ~4,9%, Euroraum: ~3,0%). Die aktuellen Markpreise reflektieren bereits diese Leitzinserwartungen.

Zeitpunkt investieren Gepreiste Leitzinserwartungen
Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen; Daten vom 17.10.2022
Hinweis: Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.

In Europa setzt uns zusätzlich die Energiekrise zu, welche die Inflation anfacht und auch der Industrie durch höhere Inputpreise Schwierigkeiten bereitet. Die starke Preisentwicklung belastet auch Konsumenten. Als Gegenreaktion müssen diese ihren Konsum reduzieren, was die Nachfrage an Gütern und Dienstleistungen senkt und somit die Konjunktur einbremst.

Die genannten Treiber werden noch von sehr schwachen (umfragebasierten) ökonomischen Indikatoren begleitet. Ob wir eine globale Rezession sehen, steht noch zur Debatte. In Europa ist – aufgrund der hohen Gaspreise – die Wahrscheinlichkeit eines Einbruchs der Konjunktur höher.

Unsicherheitsfaktor: Nachrichtenfluss

Die genannten Punkte klingen nicht nur negativ – sie sind es auch. Was man hier allerdings nicht vergessen darf: keine der angeführten Punkte sind Neuigkeiten, die den Markt überraschen können. Wäre jetzt also ein guter Zeitpunkt, um in Aktien zu investieren, nachdem ja alles Negative schon eingepreist ist? – So einfach ist die Sache dann doch wieder nicht…

Neuigkeiten kommen per Definition ungeahnt, oft auch überraschend. Risiken, die eventuell noch nicht in den Märkten eingepreist sind – wie beispielsweise noch höhere Leitzinsen als oben angeführt, größere Gewinnrückgänge bei Unternehmen als erwartet oder ein längeres Andauern einer Rezession im nächsten Jahr – könnten u. a. den Aktienmärkten weiter zusetzen. Wann wir, wenn überhaupt, einen überraschenden, negativen Nachrichtenfluss sehen werden, und wie stark oder schwach dieser Einfluss auf die Marktpreise nimmt, kann man nicht vorhersagen.

Also doch noch zu hohes Risiko, um jetzt in Aktien zu investieren? – Nicht so voreilig…

In Zeiten wie diesen kommt oft die Frage auf, ob es nicht sinnvoll wäre, einfach Cash bzw. Geldmarktinstrumente zu halten und abzuwarten. Die nachfolgende Grafik soll zeigen, dass dieser Ansatz teuer kommen könnte.

Zeitpunkt investieren Chart 10 beste Monate
Quelle: Bloomberg, eigene Berechnung; Daten vom 23.9.2022; Startwert normalisiert auf 100%
Hinweis: Die Entwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.

Die hellblaue Linie in der Grafik zeigt die Entwicklung des globalen Aktienmarkts seit der Einführung des Euros. Die dunkelblaue Linie soll veranschaulichen, wie sich die Wertentwicklung gestaltet hätte, wenn man die zehn Monate mit der höchsten Rendite (markiert mit gelben Punkten) nicht in Aktien investiert gewesen wäre. Der daraus resultierende Unterschied in der Rendite ist deutlich erkennbar. Die graue Linie im unteren Teil der Grafik zeigt die annualisierte Standardabweichung auf rollierender Basis. Fast alle der besten Monate fallen in Zeiten überdurchschnittlich hoher Volatilität an.

Fazit: Langfristiges Investiert-sein oft besser als „Market Timing“

Was soll das alles nun bedeuten? Die Volatilität steigt gerade durch die vorherrschende Unsicherheit am Markt. Schwankungen ausgesetzt zu sein fühlt sich nicht gut an. Das kann zur Folge haben, dass Investor:innen Abstand nehmen und ihr Geld nicht in Aktien investieren. Das könnte aber, wie oben ersichtlich, zur Folge haben, dass man Wertsteigerungen verpasst.

Das bekannte Zitat „Time in the market beats timing the market” – dass das langfristige Investiert-sein üblicherweise besser ist, als zu versuchen, die richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkte zu erahnen – scheint hier passend zu sein.

Historisch gesehen war es eine teure Fehlentscheidung, Cash zu halten und „auf bessere Zeiten zu warten“ – gerade in Zeiten, als es sich nicht gut anfühlte, in Aktien investiert gewesen zu sein. Ist es dieses Mal dasselbe?

Erläuterungen zu Fachausdrücken finden Sie in unserem Fonds ABCFonds-ABC | Erste Asset Management

Wichtige rechtliche Hinweise:

Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.

REAGIEREN SIE AUF DEN ARTIKEL

WICHTIGE RECHTLICHE HINWEISE

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sofern nicht anders angegeben, Datenquelle Erste Asset Management GmbH. Die Kommunikationssprache der Vertriebsstellen ist Deutsch und jene der Verwaltungsgesellschaft zusätzlich auch Englisch.

Der Prospekt für OGAW-Fonds (sowie dessen allfällige Änderungen) wird entsprechend den Bestimmungen des InvFG 2011 idgF erstellt und veröffentlicht. Für die von der Erste Asset Management GmbH verwalteten Alternative Investment Fonds (AIF) werden entsprechend den Bestimmungen des AIFMG iVm InvFG 2011 „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ erstellt.

Der Prospekt, die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ sowie das Basisinformationsblatt sind in der jeweils aktuell gültigen Fassung auf der Homepage www.erste-am.com jeweils in der Rubrik Pflichtveröffentlichungen abrufbar und stehen dem/der interessierten Anleger:in kostenlos am Sitz der jeweiligen Verwaltungsgesellschaft sowie am Sitz der jeweiligen Depotbank zur Verfügung. Das genaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung des Prospekts, die Sprachen, in denen das Basisinformationsblatt erhältlich ist, sowie allfällige weitere Abholstellen der Dokumente, sind auf der Homepage www.erste-am.com ersichtlich. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte ist in deutscher und englischer Sprache auf der Homepage www.erste-am.com/investor-rights abrufbar sowie bei der Verwaltungsgesellschaft erhältlich.

Die Verwaltungsgesellschaft kann beschließen, die Vorkehrungen, die sie für den Vertrieb von Anteilscheinen im Ausland getroffen hat, unter Berücksichtigung der regulatorischen Vorgaben wieder aufzuheben.

Hinweis: Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das schwer zu verstehen sein kann. Bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, empfehlen wir Ihnen, die erwähnten Fondsdokumente zu lesen. Diese Unterlagen erhalten Sie zusätzlich zu den oben angeführten Stellen kostenlos am jeweiligen Sitz der vermittelnden Sparkasse und der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG. Sie können die Unterlagen auch elektronisch abrufen unter www.erste-am.com.

Wichtig: Die im Basisinformationsblatt angeführten Performance-Szenarien beruhen auf einer Berechnungsmethodik, die in einer EU-Verordnung vorgegeben ist. Die künftige Marktentwicklung lässt sich nicht genau vorhersagen. Die dargestellten Performance-Szenarien zeigen nur mögliche Erträge auf, basieren dabei aber auf den Erträgen in der jüngeren Vergangenheit. Die tatsächlichen Erträge könnten niedriger ausfallen als angegeben.

Unsere Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und berücksichtigen nicht die individuellen Merkmale unserer Anleger:innen hinsichtlich des Ertrags, der steuerlicher Situation, Erfahrungen und Kenntnisse, des Anlageziels, der finanziellen Verhältnisse, der Verlustfähigkeit oder Risikotoleranz.

Bitte beachten Sie: Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu. Eine Veranlagung in Wertpapieren birgt neben den geschilderten Chancen auch Risiken. Der Wert von Anteilen und deren Ertrag können sowohl steigen als auch fallen. Auch Wechselkursänderungen können den Wert einer Anlage sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Es besteht daher die Möglichkeit, dass Sie bei der Rückgabe Ihrer Anteile weniger als den ursprünglich angelegten Betrag zurückerhalten. Personen, die am Erwerb von Investmentfondsanteilen interessiert sind, sollten vor einer etwaigen Investition den/die aktuelle(n) Prospekt(e) bzw. die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“, insbesondere die darin enthaltenen Risikohinweise, lesen. Ist die Fondswährung eine andere Währung als die Heimatwährung des/der Anleger:in, so können Änderungen des entsprechenden Wechselkurses den Wert der Anlage sowie die Höhe der im Fonds anfallenden Kosten - umgerechnet in die Heimatwährung - positiv oder negativ beeinflussen.

Wir dürfen dieses Finanzprodukt weder direkt noch indirekt natürlichen bzw. juristischen Personen anbieten, verkaufen, weiterverkaufen oder liefern, die ihren Wohnsitz bzw. Unternehmenssitz in einem Land haben, in dem dies gesetzlich verboten ist. Wir dürfen in diesem Fall auch keine Produktinformationen anbieten.

Zu den Beschränkungen des Vertriebs des Fonds an amerikanische oder russische Staatsbürger entnehmen Sie die entsprechenden Hinweise dem Prospekt bzw. den „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“.

In dieser Mitteilung wird ausdrücklich keine Anlageempfehlung erteilt, sondern lediglich die aktuelle Marktmeinung wiedergegeben. Diese Mitteilung ersetzt somit keine Anlageberatung und berücksichtigt weder die Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen, noch unterliegt sie dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.

Die Unterlage stellt keine Vertriebsaktivität der Verwaltungsgesellschaft dar und darf somit nicht als Angebot zum Erwerb oder Verkauf von Finanz- oder Anlageinstrumenten verstanden werden.

Die Erste Asset Management GmbH ist mit den vermittelnden Sparkassen und der Erste Bank verbunden.

Beachten Sie auch die „Informationen über uns und unsere Wertpapierdienstleistungen“ Ihres Bankinstituts.

Druckfehler und Irrtümer vorbehalten.