Was ist seit gestern passiert?
Politics 1 – Weitere Spannungen zwischen USA und China. Wie berichtet ist China dabei in Hong Kong ein Sicherheitsgesetz zu implementieren. Seit UK Hong Kong an China 1997 übergeben hat, besteht das Konzept „Ein Staat, zwei Systeme“, welches Hong Kong einen weitgehend autonomen wirtschaftlichen Sonderstatus zugesteht und damit freien Handel und den Fortbestand von Hong Kong als Finanzzentrum im asiatischen Raum ermöglicht. Hong Kong bietet für viele westliche Firmen ein Tor zu Asien und zum chinesischen Markt. Der nun direkte Eingriff seitens China stößt nicht nur in Hong Kong auf Widerstand. Auch die USA haben reagiert und stellen die Handelsbeziehungen zu Hong Kong in Frage. Eine Ausweitung von Handelsbeschränkungen von China auf Hong Kong würde nicht China sondern Hong Kong und viele westliche Firmen treffen. Ein weiteres Schlachtfeld im Streit um die Vormachtstellung in der globalisierten Wirtschaft ist eröffnet.
Politics 2 – Der Wiederaufbauplan „Next Generation EU“ der Europäischen Kommission ist weiter ein beherrschendes Thema. Wir, d.h., unser Chefvolkswirt Gerhard Winzer, berichten auch in unseren volkswirtschaftlichen Analysen darüber. Letztendlich geht es, so oder so, um die Vergemeinschaftung der Staatsschulden und damit um die Frage aus welchen Töpfen diese bedient werden sollen und können. Konstruktionsbedingt sind das in der EU langwierige politische Diskussionen mit signifikanten wirtschaftlichen Konsequenzen.
Unlock and fly – Boeing hat bekannt gegeben, dass das Unternehmen trotz massiv gekürzter Produktion und Stellenabbaus, die Produktion des Typ 737 Max wieder aufnehmen wird.
Die Aktienmärkte verbuchten gestern erneut einen guten Tag. Die europäischen Börsen verzeichneten Zuwächse um rund 1%. Der US-Leitindex S&P 500 konnte ebenfalls zulegen und sich über dem Niveau von 3000 Punkten halten. Kreditsichere Staatsanleihen waren nahezu unverändert. Staatsanleihen der EU-Peripherieländer profitierten von der Bekanntgabe des Wiederaufbauplans. Unternehmensanleihen handelten auch etwas höher. Gold handelte zwischenzeitlich etwas schwächer, bewegt sich aber wieder bei 1721 USD je Feinunze. Öl gab auch etwas nach, die Sorte WTI mit Lieferung Juli 2020 handelt aktuell bei 31,75 USD.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.