Erste Asset Management Blog

US-Wahlkampf in heißer Phase: Richtungsentscheid mitten in der Krise

US-Wahlkampf in heißer Phase: Richtungsentscheid mitten in der Krise
US-Wahlkampf in heißer Phase: Richtungsentscheid mitten in der Krise
© Morry Gash / POOL / AFP / picturedesk.com
Beitrag teilen:

apa-finance

Das Rennen um das Amt des US-Präsidenten geht mitten in der Corona-Krise nach dem ersten TV-Duell und der Corona-Infektion von Donald Trump in die entscheidende Phase. In landesweiten Meinungsumfragen liegt der Demokrat Joe Biden derzeit vor dem republikanischen Amtsinhaber Trump.

So zeigt eine nach der TV-Debatte durchgeführte Umfrage von Reuters/Ipsos zufolge für Biden einen Vorsprung von neun Prozentpunkten. Für leichte Unsicherheit sorgte am Freitag schließlich Donald Trumps Corona-Infektion. Einige Analysten erwarten davon einen Vorteil für die Demokraten, andere mögliche Sympathie-Effekte für Trump.

Wegen des komplizierten US-Wahlsystems haben Umfragen allerdings nur eine begrenzte Aussagekraft. So unterlag 2016 die Demokratin Hillary Clinton Trump, obwohl sie zwei Prozentpunkte vor dem Republikaner lag.  Nach einem von Medien als „chaotisch“ beschriebenen Schlagabtausch im ersten TV-Duell der Kontrahenten, bringt die am Freitag bekannt gewordene Corona-Infektion des Präsidenten nun weitere Unsicherheit in den Wahlkampf.

Die Weichenstellung im Weißen Haus kommt dabei zu einem historischen Zeitpunkt. Die Corona-Pandemie hatte den USA einen nie dagewesenen Konjunktureinbruch beschert, wenn auch jüngste Zahlen auf einen weniger dramatischen Einbruch hinweisen als zuletzt noch befürchtet. Trumps anfängliche Wirtschaftserfolge mit Unternehmenssteuersenkungen wurden damit jedenfalls zunichte gemacht.

Corona-Krise brachte historischen Wirtschaftseinbruch

Laut US-Handelsministerium ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 31,4 Prozent zurück. Ökonomen sehen die US-Wirtschaft inzwischen aber wieder auf Erholungskurs. Die OECD erwartet für die USA in ihrer jüngsten Prognose 2020 nur einen Einbruch um 3,8 Prozent. Das wäre ein moderateres Minus als in vielen anderen Industriestaaten.

Auch andere Zahlen zeigen das Bild einer angeschlagenen Volkswirtschaft. Das Außenhandelsdefizit ist trotz der von Trump eingeführten Strafzölle in der Nähe der Allzeithochs. Der Konsum, die tragenden Säule der weltgrößten Wirtschaft, brach wegen der Kontaktbeschränkungen und steigender Arbeitslosigkeit im Frühjahr um 33,2 Prozent ein. Die Exporte stürzten wegen der weltweiten Rezession und gestörter Lieferketten um 64,4 Prozent ab. Auch die Investitionen litten massiv unter den Folgen der Pandemie.

Der US-Arbeitsmarkt hat sich im September weiter von seinem schweren Einbruch in der Corona-Krise erholt, aber weniger stark als erhofft. Laut dem am Freitag gemeldeten monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung ging die Arbeitslosigkeit deutlich von 8,4 auf 7,9 Prozent zurück, und  die Beschäftigung stieg weiter. Ökonomen werteten die Zahlen als Zeichen eines abnehmenden Erholungstempos. So schufen die Firmen außerhalb der Landwirtschaft im September 661.000 Stellen, Analysten hatten im Mittel mit 850.000 gerechnet.

Trump will Steuersenkungen fortschreiben, Biden Unternehmenssteuern erhöhen

Entsprechend entscheidend ist in dieser heiklen Phase der Wahlausgang, der auch eine wirtschaftspolitische Richtungsentscheidung wird. Ein konträres Programm fahren die beiden Kontrahenten etwa mit ihren Steuerplänen. Trump möchte im Fall seiner Wiederwahl seine Steuerreformen bis nach 2025 verlängern. Der amtierende Präsident hatte unter anderem die Unternehmenssteuer von 35 auf 21 Prozent gesenkt und damit einen Wirtschaftsimpuls gegliedert.

Biden hat hingegen vorgeschlagen, die Unternehmenssteuer auf 28 Prozent zu erhöhen. Mit diesem Steuersatz würden die USA über vielen europäischen Ländern wie Spanien oder Großbritannien liegen. Biden will zudem die Auslagerung von US-Jobs ins Ausland mit Strafzöllen stoppen. Für Unternehmen, die in den USA investieren soll es hingegen Steuererleichterungen geben. Bei den Personensteuern will Biden wieder für eine  progressivere Steuerkurve sorgen. Im Vergleich zu anderen Demokraten wie Bernie Sanders sind seine Steuerpläne aber insgesamt moderat.

Biden könnte Wirtschaftsbeziehungen zu EU verbessern

Mögliche Auswirkungen könnte der Ausgang der Präsidentenwahlen auch auf den Fortgang der Handelskonflikte mit China und der EU haben. Unter Trump war der Handelskonflikt zwischen den USA und der EU eskaliert. Trump hatte Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte eingeführt, weil er den Exportüberschuss der EU-Länder gegenüber den USA für ungerecht hält. Die EU hatte mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte reagiert. Trump hat wiederholt auch mit Strafzöllen für Autoimporte aus der EU gedroht, die besonders deutsche Hersteller treffen würden.

Biden würde nach Angaben seines Beraters Tony Blinken den Handelskonflikt mit der EU beenden. „Die EU ist der größte Markt der Welt, wir müssen unsere Wirtschaftsbeziehungen verbessern“, sagte Blinken zuletzt bei einer Veranstaltung der US-Handelskammer. „Wir müssen einen künstlichen Handelskrieg beenden, den die Trump-Regierung begonnen hat“, so der Berater. Beobachter zeigen sich allerdings skeptisch, so fürchtet der deutsche Bundesverband Großhandel auch unter Biden eine protektionistische Politik.

Entscheidend werden auch die künftigen Beziehungen zu China sein. Trump hatte den Konflikt zuletzt mit seinem Feldzug gegen den chinesischen Betreiber der populären Kurzvideo-Plattform Tiktok, Bytedance weiter angeheizt. Die US-IT-Branche sieht derartige Schritte mit gemischten Gefühlen: Einerseits eröffnen sich damit Chancen für US-Unternehmen, die Verschlechterung der Beziehungen könnte aber auch ein Problem sein für Branchengiganten wie Apple, für die China ein wichtiger Markt ist.

Auch andere Wirtschaftssektoren könnten vom Wahlausgang direkt betroffen sein. So möchte Trump schon seit längerer Zeit seine Gesundheitsreform durchbringen und damit das Krankenversicherungssystem „Obamacare“ seines Vorgängers aushebeln. Der Landwirtschaft hat Trump zuletzt weitere Milliardenhilfen angekündigt.

Trumps Corona-Infektion bringt weitere Unsicherheit

Unklar ist auch, ob Trump eine etwaige Niederlage umgehend akzeptieren würde. Trump hatte bereits angekündigt, dass er in diesem Fall Wahlbetrug vermuten würde. Für Verunsicherung an den Märkten sorgte am Freitag schließlich auch Trumps Corona-Infektion. Wegen seiner Quarantäne dürfte Trump nun jedenfalls Wahlkampfveranstaltungen in drei umkämpften US-Bundesstaaten verpassen. Jedenfalls bringt Trumps Infektion ein weiteres Fragezeichen in einen ohnedies schwer einzuschätzenden Wahlkampf.

FAZIT: Der Wahlkampf für die US-Präsidentenwahl ist nun in der heißen Phase. Ob unter Trump oder Biden – die Vereinigten Staaten werden als führende Wirtschaftsmacht der Welt auch nach den Wahlen den „Takt“ an den Finanzmärkten bestimmen.

 

Fonds für den US-Aktienmarkt

Wer von einer Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung nach dem Lockdown und auch nach den Präsidentenwahlen überzeugt ist, hat mehrere Möglichkeiten in den US-Aktienmarkt zu investieren.

ERSTE RESPONSIBLE STOCK AMERICA

Beim ERSTE RESPONSIBLE STOCK AMERICA wird auf qualitativ hochwertige und wachstumsstarke US-Unternehmen gesetzt. Die Investition in Aktien von Unternehmen, die nach ökologischen, sozialen und Governance-Aspekten zu den Vorreitern zählen, steht bei der Investmententscheidung im Vordergrund. Im Rahmen eines ganzheitlichen ESG-Ansatzes werden dabei auch ethische Aspekte berücksichtigt.

ERSTE BEST OF AMERICA

Der ERSTE BEST OF AMERICA ist ein Dachfonds, der in nordamerikanische Aktienfonds investiert. Für die Gewichtung der Fonds sind eine breite Diversifikation der Investmentstile und ein insgesamt ausgewogenes Risiko-Ertragsverhältnis maßgeblich. Die Maximalgewichtung eines Fonds beträgt 20%. In den Veranlagungsprozess fließen ebenfalls ökologische und soziale Faktoren sowie Unternehmensführungsfaktoren ein.

 

Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.

REAGIEREN SIE AUF DEN ARTIKEL

WICHTIGE RECHTLICHE HINWEISE

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sofern nicht anders angegeben, Datenquelle Erste Asset Management GmbH. Die Kommunikationssprache der Vertriebsstellen ist Deutsch und jene der Verwaltungsgesellschaft zusätzlich auch Englisch.

Der Prospekt für OGAW-Fonds (sowie dessen allfällige Änderungen) wird entsprechend den Bestimmungen des InvFG 2011 idgF erstellt und veröffentlicht. Für die von der Erste Asset Management GmbH verwalteten Alternative Investment Fonds (AIF) werden entsprechend den Bestimmungen des AIFMG iVm InvFG 2011 „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ erstellt.

Der Prospekt, die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ sowie das Basisinformationsblatt sind in der jeweils aktuell gültigen Fassung auf der Homepage www.erste-am.com jeweils in der Rubrik Pflichtveröffentlichungen abrufbar und stehen dem/der interessierten Anleger:in kostenlos am Sitz der jeweiligen Verwaltungsgesellschaft sowie am Sitz der jeweiligen Depotbank zur Verfügung. Das genaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung des Prospekts, die Sprachen, in denen das Basisinformationsblatt erhältlich ist, sowie allfällige weitere Abholstellen der Dokumente, sind auf der Homepage www.erste-am.com ersichtlich. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte ist in deutscher und englischer Sprache auf der Homepage www.erste-am.com/investor-rights abrufbar sowie bei der Verwaltungsgesellschaft erhältlich.

Die Verwaltungsgesellschaft kann beschließen, die Vorkehrungen, die sie für den Vertrieb von Anteilscheinen im Ausland getroffen hat, unter Berücksichtigung der regulatorischen Vorgaben wieder aufzuheben.

Hinweis: Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das schwer zu verstehen sein kann. Bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, empfehlen wir Ihnen, die erwähnten Fondsdokumente zu lesen. Diese Unterlagen erhalten Sie zusätzlich zu den oben angeführten Stellen kostenlos am jeweiligen Sitz der vermittelnden Sparkasse und der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG. Sie können die Unterlagen auch elektronisch abrufen unter www.erste-am.com.

Wichtig: Die im Basisinformationsblatt angeführten Performance-Szenarien beruhen auf einer Berechnungsmethodik, die in einer EU-Verordnung vorgegeben ist. Die künftige Marktentwicklung lässt sich nicht genau vorhersagen. Die dargestellten Performance-Szenarien zeigen nur mögliche Erträge auf, basieren dabei aber auf den Erträgen in der jüngeren Vergangenheit. Die tatsächlichen Erträge könnten niedriger ausfallen als angegeben.

Unsere Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und berücksichtigen nicht die individuellen Merkmale unserer Anleger:innen hinsichtlich des Ertrags, der steuerlicher Situation, Erfahrungen und Kenntnisse, des Anlageziels, der finanziellen Verhältnisse, der Verlustfähigkeit oder Risikotoleranz.

Bitte beachten Sie: Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu. Eine Veranlagung in Wertpapieren birgt neben den geschilderten Chancen auch Risiken. Der Wert von Anteilen und deren Ertrag können sowohl steigen als auch fallen. Auch Wechselkursänderungen können den Wert einer Anlage sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Es besteht daher die Möglichkeit, dass Sie bei der Rückgabe Ihrer Anteile weniger als den ursprünglich angelegten Betrag zurückerhalten. Personen, die am Erwerb von Investmentfondsanteilen interessiert sind, sollten vor einer etwaigen Investition den/die aktuelle(n) Prospekt(e) bzw. die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“, insbesondere die darin enthaltenen Risikohinweise, lesen. Ist die Fondswährung eine andere Währung als die Heimatwährung des/der Anleger:in, so können Änderungen des entsprechenden Wechselkurses den Wert der Anlage sowie die Höhe der im Fonds anfallenden Kosten - umgerechnet in die Heimatwährung - positiv oder negativ beeinflussen.

Wir dürfen dieses Finanzprodukt weder direkt noch indirekt natürlichen bzw. juristischen Personen anbieten, verkaufen, weiterverkaufen oder liefern, die ihren Wohnsitz bzw. Unternehmenssitz in einem Land haben, in dem dies gesetzlich verboten ist. Wir dürfen in diesem Fall auch keine Produktinformationen anbieten.

Zu den Beschränkungen des Vertriebs des Fonds an amerikanische oder russische Staatsbürger entnehmen Sie die entsprechenden Hinweise dem Prospekt bzw. den „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“.

In dieser Mitteilung wird ausdrücklich keine Anlageempfehlung erteilt, sondern lediglich die aktuelle Marktmeinung wiedergegeben. Diese Mitteilung ersetzt somit keine Anlageberatung und berücksichtigt weder die Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen, noch unterliegt sie dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.

Die Unterlage stellt keine Vertriebsaktivität der Verwaltungsgesellschaft dar und darf somit nicht als Angebot zum Erwerb oder Verkauf von Finanz- oder Anlageinstrumenten verstanden werden.

Die Erste Asset Management GmbH ist mit den vermittelnden Sparkassen und der Erste Bank verbunden.

Beachten Sie auch die „Informationen über uns und unsere Wertpapierdienstleistungen“ Ihres Bankinstituts.

Druckfehler und Irrtümer vorbehalten.