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Interview mit Walter Hatak, Leiter Nachhaltiges Investment Erste AM

Interview mit Walter Hatak, Leiter Nachhaltiges Investment Erste AM
Interview mit Walter Hatak, Leiter Nachhaltiges Investment Erste AM
(c) unsplash
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Laut aktuellem Report des Forum Nachhaltige Geldanlage sind die Veranlagungen in nachhaltige Fonds/ Mandate (institutionelle Kunden) 2019 um 39 Prozent gestiegen. Wie erklären Sie sich den großen Anstieg in dieser Assetklasse?

Eines ist im Zuge dieser Krise sehr deutlich geworden – die Bevölkerung ist für große Veränderungen in kürzester Zeit bereit und trägt sie sogar aktiv mit, wenn klar ist, wofür. Es muss klar sein, dass der Klimawandel etwas ist, das genauso wie Corona einen jeden von uns betrifft, unabhängig von Wohlstand, Region oder Alter.

Im Gegensatz zu Corona gibt es jedoch ab einem gewissen Punkt (Klimaerwärmung über 2 Grad) keine Möglichkeit mehr auf eine Rückkehr zu der bisher bekannten Normalität, weil der angerichtete Schaden Folgeschäden nach sich zieht.

Ändert sich durch Corona Ihre Einschätzung zur Attraktivität einzelner Technologien innerhalb der Umwelt-Branche? Welche Segmente sind im Flaggschiff Fonds WWF Stock Environment besonders im Mittelpunkt?

COVID-19 ändert nichts an unserer positiven Einschätzung von Umwelttechnologien. Corona werden wir in nächster Zukunft hoffentlich bald überwinden, der Klimawandel und andere Umweltprobleme werden bleiben. Vor allem das Solarsegment bietet – trotz der starken Anstiege des Vorjahres – aufgrund weiter fallender Kosten bei gleichzeitig steigenden Wirkungsgraden weiter interessante Zukunftsaussichten. In vielen Teilen der Welt zählt Solarenergie mittlerweile zu den günstigsten Formen der Stromerzeugung, womit die Notwendigkeit von Subventionen wegfällt.

In absehbarer Zeit bedeutet es, dass Solar- bzw. Windenergie inklusive Speicherung die günstigste Form der Stromerzeugung darstellen, was unweigerlich zu einer weiteren Beschleunigung der Nachfrage führen wird. Auch andere Bereiche des Fonds wie Recycling -Stichwort: Plastik- oder Wasser rücken immer stärker ins Bewusstsein von Bevölkerung und Politik und sollten daher auf Jahre deutlich überdurchschnittliche Wachstumsraten aufweisen.

Nachhaltige Unternehmen performen laut MSCI in Krisen besser, als Unternehmen mit einem konventionellen Ansatz. Wie lässt sich das erklären?

Die vorliegenden Zahlen untermauern, dass man mit Unternehmen, die eine positive Nachhaltigkeitsbewertung aufweisen, bislang besser durch die derzeitige Krise gekommen sind. Zumindest trifft dies auf die Developed-Markets zu. In den USA war der Unterschied zwischen den Leader und den Nachzüglern am größten. In den Emerging Markets scheinen noch andere Gesetze zu gelten. Das kann auch damit zusammenhängen, dass es vergleichsweise noch wenige Emerging Markets ESG Fonds gibt. Die Herausforderung in den Emerging Markets liegt überwiegend daran, an verlässliche Unternehmensinformationen zu gelangen. Auch in den Emerging Markets verbessert sich die Datenlage zusehends, was zumindest in einigen Ländern an zunehmenden Pflichten in der Berichterstattung der Unternehmen liegt.

Generell kann festgestellt werden, dass besser bewertete Unternehmen auch über einen längeren Zeitrahmen outperformen konnten. Dies lässt den Schluss zu, dass ESG-Faktoren in die Bewertung von Unternehmen mit einbezogen werden  muss.

Ist jetzt überhaupt die richtige Zeit am Börsenpakett zu investieren?

Letztendlich wird die Entwicklung von nachhaltigen Aktienfonds natürlich stark davon abhängen, wie sich die internationalen Aktienmärkte entwickeln.

Man sollte aber trotz der aktuellen Situation nicht vergessen, dass es sich bei den Investments des Fonds um Themen handelt, die auf Jahre deutlich überdurchschnittliche Wachstumsraten aufweisen werden.

Nachhaltiges Investieren reicht über die Auswahl nachhaltiger Unternehmen hinaus, etwa durch Stimmrechtsausübung, Dialog mit Unternehmen oder auch die Beachtung von ILO-Konventionen. Wie handhaben Sie diesen Impact-Aspekt der Nachhaltigkeit?

In gezielten Dialogen mit Unternehmen (Engagement) sowie in der Ausübung der Stimmrechte auf Hauptversammlungen (Voting) liegt hohes Potential nachhaltige Veränderung herbeizuführen.

Neben der Integration von nachhaltigen Standards in Investmententscheidungen legen wir besonderes Augenmerk auf Engagement- und Voting Aktivitäten. Alleine in Österreich ist das verwaltete Vermögen, das auf Engagement-Prozesse zurückgreift, im Jahr 2018 laut dem Forum Nachhaltige Geldanlagen um 44% gewachsen und umfasste 12,52 Mrd. EUR. Europaweit schätzt die Organisation zur Förderung von ethischem Investments (Eurosif) 2017 dieses Volumen sogar auf über 4.850 Mrd. EUR.

Die größten Erfolge können dann erzielt werden konnten, wenn Dialoge über mehrere Jahre geführt und Unternehmenskontakte regelmäßig wahrgenommen werden. Gerade in unserem Heimatmarkt in Österreich führen wir seit geraumer Zeit fortlaufende Engagements, um Klima- oder andere Umweltthemen über verschiedenste Strategien noch stärker zu berücksichtigen. 2019 fanden mehr als 80 Unternehmenskontakte statt, in denen ESG Themen adressiert wurden.

Insgesamt setzte die Erste AM per Oktober 2019 für 3,7 Mrd. EUR Stimmrechte auf rund 400 Hauptversammlungen um, dieses Volumen entspricht dabei mehr als der durchschnittlichen Marktkapitalisierung eines ATX-Unternehmens.

 

 

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