Editorial „Fleischkonsum und was Antibiotika in der Kuh damit zu tun hat“

Editorial „Fleischkonsum und was Antibiotika in der Kuh damit zu tun hat“
Editorial „Fleischkonsum und was Antibiotika in der Kuh damit zu tun hat“
(c) unsplash
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„Ich wollte Ihnen nur sagen, Ihre Kuh Elsa ist tot.“ So beginnt ein bekannter Sketch von Didi Hallervorden. Der Witz des Sketches besteht darin, dass die Erklärung, warum die Kuh Elsa tot sei, zu immer noch schlimmeren Nachrichten führt. Am Ende war die Kuh Elsa nur ein Vorwand um eine absolut schlechte Nachricht zu überbringen. Leider funktioniert diese Storyline auch aus nachhaltiger Sicht. Aber der Reihe nach. Vor ein paar Wochen wurde eine Studie der University of York veröffentlicht, in der nachgewiesen wurde, dass die Donau Europas Fluss mit der höchsten Antibiotikabelastung ist. Sieben verschiedene Antibiotika, eines davon vier Mal über dem als unbedenklich geltenden Grenzwert, wurden nachgewiesen. Das Problem ist nicht nur auf Europa beschränkt. Weltweit wurden 711 Flüsse in 72 Ländern untersucht.

300fache Überschreitung von Antibiotikabelastung

In Bangladesch wurde sogar eine 300fache Überschreitung der als unbedenklich eingestuften Antibiotika-Konzentration gemessen. Als Ursache dafür wurde von den Studienautoren die Entsorgung von Abwasser und Müll in Gewässer von Menschen und Tieren genannt. Die starke Nutzung von Antibiotika in der industriellen Landwirtschaft gilt als eine der Ursachen der weltweit steigenden Anzahl antibiotikaresistenten Bakterien. Eine der großen ungelösten medizinischen Fragen der Zukunft. Und wie kommen die Antibiotika von der Kuh in die Donau? Relativ einfach. Für einen Liter Milch „bezahlt“ man mit drei Liter Gülle. In etwa diesem Verhältnis produzieren Kühe Ausscheidungen, welche die Umwelt und hier wiederum das Grundwasser belasten. Und Wasser, bzw. der Mangel an sauberem und allgemein verfügbarem Wasser, ist eines der großen Zukunfts- und damit nachhaltigen Themen.

16.000 Liter Wasser für ein Kilo Fleisch

Erschwerend kommt noch dazu, dass man für die Produktion von einem Kilo Fleisch ca. 16.000 Liter Wasser braucht. Beim durchschnittlichen Wasserverbrauch eines Österreichers pro Tag von ca. 135 Litern entspricht das ca. 118 Tagen. Oder, einfach gesagt, drei Kilo Fleisch entspricht dem Wasserverbrauch von einem Jahr.Leider war es das noch nicht mit den bovinen Ausscheidungen. Wiederkäuer schlucken ihr Futter mehr oder weniger im Ganzen und verwerten die Nahrung in einem ihrer zumeist vier Mägen. Dort wird die Nahrung von Mikroorganismen für die weitere Verwertung aufgespalten. In diesem Prozess entstehen Kohlendioxid und das aus Klimasicht ca. 25 Mal schädlichere Methan. Diese Gase, wie sagt man das jetzt schön, „entweichen“ dem Verdauungstrakt und gelangen so in die Atmosphäre, wo sie ganz wesentlich zum Treibhausgaseffekt beitragen. Womit wir beim nächsten nachhaltigen Megathema angelangt wären.

Die Ernährungstrends der Zukunft

Viele Ernährungstrends der Gegenwart, wie der zu billigem Fast Food und weltweit steigendem Fleischkonsum, sprechen dafür, dass diese Belastungen noch weiter steigen werden. Beide Trends belasten wiederum die Gesundheit von Menschen, denken sie etwa an das Thema Fettleibigkeit. Auch das ist ein Thema für nachhaltige Investoren. Und nachdem die steigende Nachfrage auch bedient werden muss, braucht man mehr Futtermittel (Stichwort industrialisierte Landwirtschaft und Gentechnik) und am Ende des Tages auch mehr Platz. Das Pantanal, ein riesiges, landschaftlich absolut beeindruckendes Sumpfgebiet an der Grenze von Brasilien, Bolivien und Paraguay, ist das letzte große landwirtschaftlich ungenutzte Gebiet der Erde. Und wie wir seit Hainburg wissen, ist der Konflikt zwischen wirtschaftlichen und ökologischen Interessen eines der großen nachhaltigen Themen.

Meine Damen und Herren, die Kuh Elsa ist tot und liegt vor Ihnen auf dem Teller. Den großen nachhaltigen Auswirkungen dieser kleinen Meldung rund um den Fleischkonsum ist dieser ESG Letter gewidmet. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre.

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Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.

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