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EU und USA setzen auf Lateinamerika als neuen wirtschaftspolitischen Partner

EU und USA setzen auf Lateinamerika als neuen wirtschaftspolitischen Partner
EU und USA setzen auf Lateinamerika als neuen wirtschaftspolitischen Partner
(c) unsplash
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IFA: Smartphone-Hersteller

Nach den Störungen wichtiger Lieferketten durch die Corona-Pandemie, der russischen Invasion in der Ukraine und immer lauteren Rufen nach einer Abkopplung von China setzen die EU und die USA nun auf Lateinamerika als wichtigen Wirtschaftspartner. Gestützt werden diese Hoffnungen auch vom jüngsten Regierungswechsel in Brasilien: Mit dem Wahlsieg des linken Ex-Präsident Luiz Inacio Lula da Silva im Oktober dürfte die Politik der internationalen Abschottung seines Vorgängers Jair Bolsonaro vorbei sein. Davon könnte die Wirtschaft des Landes profitieren.

Der seit Jänner amtierende Lula möchte die Isolation Brasiliens beenden und setzt dabei auf eine verstärkte Zusammenarbeit, sowohl innerhalb als auch außerhalb Lateinamerikas. Damit ist die größte Volkswirtschaft der Region wieder zurück auf der weltpolitischen Bühne.

Mit dem Kurswechsel in Brasilien steigt auch die Chance auf einen baldigen Abschluss des schon seit Langem geplanten Handelsabkommens der EU mit der lateinamerikanischen Mercosur-Freihandelszone. Zur Mercosur-Freihandelszone gehören Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay als Mitgliedsstaaten. 7 weitere Länder sind assoziierte Mitglieder.

Lateinamerika Wirtschaft

Die EU verhandelt mit den Mercosur-Ländern schon seit 1999 über ein Handelsabkommen. Mit einem derartigen Abkommen würde ein gemeinsamer Markt mit mehr als 700 Mio. Menschen entstehen, der fast 20 Prozent der Weltwirtschaft und 31 Prozent der weltweiten Warenexporte abdeckt.

2019 wurde zwar eine generelle Grundsatzeinigung und ein Durchbruch erzielt, der Abschluss eines Abkommens scheiterte aber an offenen politischen Fragen – vor allem, was den Schutz des Regenwaldes im Amazonasgebiet angeht. Mit dem Kurswechsel in Brasilien, aber auch angesichts des Ukraine-Kriegs und der zunehmend als Problem empfundenen Abhängigkeit von China kommt nun aber frischer Wind in die Verhandlungen.

EU hofft nach Regierungswechsel in Brasilien auf baldiges Abkommen mit Mercosur

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat zum Auftakt seiner Lateinamerika-Reise vor gut einem Monat eindringlich dazu aufgerufen, die festgefahrenen Verhandlungen über das Freihandelsabkommen wieder in Gang zu bringen. „Die Verhandlungen haben nun schon lange genug gedauert“, sagte Scholz. Auch der brasilianische Präsident will mit dem Freihandelsabkommen rasch zu einem Abschluss kommen.

Die EU hofft auf die Unterzeichnung des Handelsabkommens bis Juli. Dieses Ziel nannte Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans laut der Nachrichtenagentur AFP. Er verwies dabei auf ein am 17. und 18 Juli geplantes gemeinsames Gipfeltreffen. Davor müssen aber noch politische Widerstände in der EU und in Lateinamerika aus dem Weg geräumt werden.

So gibt es in Europa weiter Umweltschutzbedenken, aber auch Proteste von regionalen Interessensgruppen wie etwa den französischen Landwirten, die eine stärkere Konkurrenz und größere Importe aus Südamerika fürchten. Auch zwischen den Mercosur-Staaten gab es zuletzt Differenzen. Die linke Regierung Argentiniens will die heimische Wirtschaft vor der internationalen Konkurrenz schützen.

Brasiliens neuer Präsident will sich hier aktiv einbringen. „Wir werden mit Argentinien sehr hart arbeiten, um dieses Abkommen bis zum Ende des ersten Semesters abzuschließen“, sagte Lula in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Scholz. Und auch bei der Frage der Regenwälder signalisierte er zuletzt Beweglichkeit. Unterstützung kam hier zuletzt von Deutschland: Das Land will Brasilien 200 Mio. Euro für den Wiederaufbau der Institutionen und Projekte im Bereich Umwelt und Indigenen-Schutz zur Verfügung stellen.

USA machen sich für stärkere Kooperation in Nord- und Südamerika stark

Auch die USA setzten zuletzt stärker auf Lateinamerika als wirtschaftspolitischen Partner. So hat US-Außenminister Antony Blinken Ende Jänner in einem Online-Gipfeltreffen mit den Vertretern von 11 anderen Ländern Stimmung für Präsident Joe Bidens Plan einer verstärkten Kooperation von Nord- und Südamerika gemacht. Die USA versprechen sich davon eine Verbesserung der Handelsbeziehungen, aber auch eine Anhebung des Wohlstands in der gesamten Region und damit eine Entschärfung der Migrations-Probleme. Mit dieser Initiative soll aber auch dem wachsenden Einfluss Chinas in Lateinamerika Einhalt geboten werden. Schließlich erhoffen sich die USA wie auch die EU von verbesserten Lateinamerika-Beziehungen eine Stärkung der seit Corona beeinträchtigten Lieferketten.

Lateinamerika spielt Schlüsselrolle bei wichtigen Metallen für Zukunftstechnologien

Lateinamerika ist nicht nur einer der weltweit wichtigsten Lieferanten vieler landwirtschaftlicher Produkte wie Kaffee oder Sojabohnen, die Region hat auch eine Schlüsselrolle bei vielen Metallen. Länder wie Chile oder Peru zählten zu den weltgrößten Produzenten von Kupfer und Silber. Für viele Zukunftstechnologien bedeutsam sind zudem die Lithium-Vorkommen in der Region. So liegen laut einem Bericht der US-Geologie-Behörde USGS in den Wüstengebieten Argentiniens, Boliviens und Chiles unter der Erde 56 Prozent der insgesamt 89 Mio. Tonnen Lithium, die weltweit identifiziert wurden.

Lithium gilt als das Erdöl des 21. Jahrhundert. Das Leichtmetall wird für die Herstellung der Batterien von Elektroautos benötigt und befindet sich auch in Handys und vielen anderen elektronischen Geräten. Bisher war vor allem China am Abbau und der Verarbeitung von Lithium und anderen wichtigen Metallen in der Region aktiv, doch Europa und die USA wollen hier in Zukunft eine aktivere Rolle spielen. Auch die Länder des Lithium-Dreiecks selbst wollen Lithium in Zukunft nicht mehr nur zuliefern, sondern auch das Metall vor Ort industriell verwerten – etwa bei der Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge

Schlägt nun die Stunde der Anleihen nach dem Ausverkauf im Vorjahr?

Nach den Enttäuschungen der letzten Jahre sind die Hoffnungen groß, dass Lateinamerika auch für Anleger:innen etwas zu bieten hat. Jetzt könnte für Anleihen aus der Region die Stunde gekommen sein. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, sind zwar im vergangenen Jahr weltweit 85 Milliarden Dollar aus Schwellenländer-Bonds abgeflossen – der stärkste Abfluss, den es je gab – aber seit Anfang Dezember seien bereits rund 8-10 Milliarden Dollar zurückgekommen (Quelle: Handelsblatt, 6.2.2023). Entsprechend groß sei das Erholungspotenzial.

Die Region sei wieder stabiler geworden. Péter Varga, Fondsmanager für Schwellenländer-Unternehmensanleihen stuft in der aktuellen Ausgabe des Magazins GEWINN Anleihen aus Mexiko als „attraktiv“ ein. Die dortige Notenbank verfolge eine vernünftige Geldpolitik und bekämpfe die Inflation glaubwürdig. Deshalb habe sich der mexikanische Peso im Vergleich zum starken US-Dollar von allen Schwellenländer-Währungen am besten gehalten. Viele Unternehmen würden darüber nachdenken ihre Produktionsstätten von China nach Mexiko zu verlagern (Quelle: GEWINN, Ausgabe März 2023).

„Reformen fördern Wachstum.“

Péter Varga, Fondsmanager Schwellenländer-Unternehmensanleihen

Anlegen in Schwellenländern mit dem ERSTE BOND EM CORPORATE

Der bereits 2007 von der Erste Asset Management aufgelegte ERSTE BOND EM CORPORATE bietet eine breit gestreute Anlagemöglichkeit in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern. Der Fonds veranlagt hierbei weltweit und ermöglicht Investoren die Teilnahme an den Wachstumschancen dieser aufstrebenden Märkte, darunter auch Titel aus mehreren lateinamerikanischen Ländern wie Mexiko, Brasilien, Chile, Peru und Kolumbien. Aktuell weisen die in diesem Fonds gehaltenen Anleihen eine durchschnittliche jährliche Rendite von 6,7 % aus (Quelle: Erste Asset Management, 8.3.2023).

Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass die Preise von Schwellenländer-Anleihen traditionell stärker schwanken können und ein höheres Risiko durch die mittlere bis geringe Bonität der Unternehmen besteht. Allerdings gibt es Chancen auf attraktive Erträge, vor allem bei einem Comeback der Region verbunden mit sinkenden Renditen und wenigen Ausfällen.

Vorteile für Anlegerinnen und Anleger

  • Chancen auf attraktiven Ertrag durch die interessantesten Unternehmensanleihen der Emerging Markets.
  • Weltweite Streuung in Schwellenländer.
  • Fremdwährungen überwiegend gegenüber dem Euro abgesichert.
  • Risikostreuung durch eine Vielzahl von Anleihen verschiedenster Emittenten.

Zu beachtende Risiken

  • Erhöhtes Risiko durch mittlere bis geringe Schuldnerbonität der partizipierenden Unternehmen.
  • Emerging Markets unterliegen traditionell hohen Schwankungen.
  • Kapitalverlust ist möglich.
  • Risiken, die für den Fonds von Bedeutung sein können, sind insb.: Kredit- und Kontrahenten-, Liquiditäts-, Verwahr-, Derivatrisiko sowie operationelle Risiken. Umfassende Informationen zu den Risiken des Fonds sind dem Prospekt bzw. den Informationen für Anleger gem. § 21 AIFMG, Abschnitt II, Kapitel „Risikohinweise“ zu entnehmen.

Erläuterungen zu Fachausdrücken finden Sie in unserem Fonds ABCFonds-ABC | Erste Asset Management

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