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Ein Meisterstück

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Die US-amerikanische Zentralbank Fed hat am vergangenen Mittwoch den Leitzinssatz angehoben. Die risikobehafteten Wertpapiermärkte haben mit Kursanstiegen reagiert. Gleichzeitig hat sich der US-Dollar abgeschwächt. Wie kann das erklärt werden?

Boom und stabile Märkte

  • Die US-Wirtschaft befindet sich am Übergang von der Konjunkturphase „Erholung“ zur Konjunkturphase „Boom“. Die US-Wirtschaft wächst nach wie vor über ihrem langfristigen Potenzial, das zwischen 1,5% und 2% liegt. Die Indikatoren zur Ressourcenauslastung schlagen immer mehr eine Vollbeschäftigung vor. Die Arbeitslosenrate hat sich bei nur noch 4,7% eingependelt. Das letzte Hoch wurde im Jahr 2009 bei 10% erreicht.
  • Die Fed-Mitglieder haben die Marktteilnehmer auf den Zinsschritt mit zahlreichen Reden vorbereitet. Im Unterschied zum vergangenen Jahr haben die risikobehafteten Wertpapierklassen auf die Reden allerdings nicht mit Kursrückgängen reagiert. Daraus wird abgeleitet, dass die Märkte widerstandsfähiger sind als früher.

Die Falken (Inflationsbekämpfung)

  • Das veröffentliche Statement hat einige „hawkische“ Elemente enthalten. Die geldpolitische Unterstützung der Wirtschaft ist eben immer weniger nötig. Denn die beiden Ziele der Zentralbank, Vollbeschäftigung und Preisstabilität, sind beinahe erreicht.
  • Im Einklang damit hat die Fed die Bandbreite um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75% – 1,0% angehoben. Das ist nach Dezember 2015 und Dezember 2016 die dritte Zinsanhebung in diesem Zinsanhebungszyklus.
  • Auffällig ist, dass der zeitliche Abstand zur letzten Zinsanhebung geschrumpft ist; von jährlich auf drei Monate.
  • Im Statement ist ein wichtiger Hinweis weggefallen: Aktuell wird nicht mehr von einer zu geringen Inflation gesprochen.

Die Tauben (Wirtschaftsunterstützung)

  • Die Hinweise, dass die Zentralbank weiterhin sehr vorsichtig agieren wird, haben allerdings das Statement dominiert.
  • Der Durchschnitt, genauer der Median, der Erwartungen der Fed-Mitglieder für den Leitzinssatz impliziert nach wie vor nur drei Zinsanhebungen in diesem Jahr. Vor der Zinsentscheidung hat es Spekulationen gegeben, dass die Fed-Prognose auf vier Leitzinsanhebungen ansteigen könnte.
  • Der Durchschnitt der Schätzungen für den zu erwartenden Leitzinssatz auf lange Sicht blieb unverändert bei 3%.
  • Die Schätzung für die sogenannte strukturelle Arbeitslosenrate wurde um 0,1 Prozentpunkte auf 4,7% nach unten revidiert. Die Fed signalisiert damit, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung für das Wirtschaftswachstum, bei dem kein Inflationsdruck entsteht, etwas nach oben angepasst wurde.
  • Zur Erinnerung hat die Fed auf drei bereits vorher bekannte Kriterien für die Einschätzung der Inflation hingewiesen:
    • Es geht um einen nachhaltigen Anstieg der Inflation in Richtung Inflationsziel von 2%.
    • Um das zu untermauern, spricht die Fed explizit von der Kerninflationsrate exklusive Nahrungsmittel und Energie. Die zugrundeliegende Inflation liegt nach wie vor etwas unter 2%.
    • Das Inflationsziel wurde als symmetrisch bezeichnet. Es wird also toleriert, dass Perioden von Inflationsraten unter 2% Perioden von Inflationsraten über 2% folgen können.

Weder zu locker noch zu straff

  • Das Zusammenspiel aus Zinsanhebung und Statement war ein Meisterstück.
  • Als Reaktion auf das veröffentlichte Fed-Statement sind die Renditen der Staatsanleihen gefallen. Es wurde ein etwas geringerer Zinsanhebungspfad als vor der Zinsentscheidung eingepreist.
  • Bemerkenswert ist, dass auch der Unterschied zwischen der zehn- und der zweijährigen Referenzrendite gefallen ist. Aus Marktsicht läuft die Fed nicht Gefahr, mit der nur graduellen Reduktion der lockeren Geldpolitik das Inflationsrisiko zu erhöhen. Die Geldpolitik ist aus Marktsicht genau richtig. Jener Inflationsbereich, der weder auf Deflation noch auf zu hohe Inflation hinweist, bedeutet generell ein günstiges Umfeld für risikobehaftete Wertpapierklassen.
  • Das Risiko einer deutlichen Abkopplung der Fed von den anderen Zentralbanken ist gesunken.
  • Damit hat der US-Dollar Festigungsdruck abgenommen.
  • Im Einklang damit hat sich das Risiko für einen fallenden Spielraum der anderen Zentralbanken reduziert. So kann auch die Brasilianische Zentralbank die Leitzinsen weiter kräftig senken, ohne dass der Brasilianische Real unter Druck kommt.
  • Es ist kein Zufall, dass sich vor allem die Währungen der Schwellenländer gegenüber dem US-Dollar festigen konnten.

Nachsatz: Das Spannungsfeld zwischen einen günstigen Umfeld für risikobehaftete Wertpapierklassen (höheres Wachstum, unterstützende Zentralbanken), niedrigen eingepreisten Volatilitäten aber einem erhöhten politischen Risiko bleibt bestehen.
 

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