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Neuer ESG Letter zum Thema Alkohol blog.de.erste-am.com/dossier/alkohol
Förderung von verantwortungsvollem Alkoholkonsum und Marketing Kernkriterium
Vom wärmenden Glühwein der Advents- und Weihnachtsmärkte über den kräftigen Rotwein zur Weihnachtsgans bis hin zum Glas Sekt für die Feiertage: Kaum eine Zeit des Jahres ist ähnlich stark mit dem Konsum alkoholischer Getränke verknüpft.
Doch Alkohol ist nicht nur ein weithin akzeptiertes Kulturgut, er ist – unverantwortlich konsumiert – mit potentiell negativen Folgen für Gesundheit und Umwelt verbunden. Alkoholproduzierende Unternehmen führen bereits zahlreiche Kampagnen zum verantwortlichen Umgang und fördern Einrichtungen, die Alkoholkranke behandeln. Nachhaltige Investoren müssen bei der Unternehmensbewertung dennoch einige Kriterien beachten.
Folgen übermäßigen Alkoholkonsums
Die Risiken des Produkts Alkohol und seiner Produktionsbedingungen müssen aus ESG (Environmental, Social und Governance) -Sicht Eingang in die Anlageentscheidung finden.
Im Vordergrund stehen meist die potentiell negativen Auswirkungen übermäßigen Alkoholkonsums. Diese reichen von alkoholinduzierten Unfällen mit Sachschäden und Körperverletzungen bis hin zu gesundheitlichen Schäden infolge von Alkoholsucht. Allein in Österreich gelten etwas mehr als 350000 Menschen als alkoholkrank. Folglich problematisiert die öffentliche Diskussion übermäßigen Alkoholkonsum seit einigen Jahren konsequent – Stichwort „Komasaufen“ oder die immer wiederkehrende Debatten um nächtliche Alkoholverbote.
Gefordert sind damit die alkoholproduzierenden Unternehmen. „Aus Perspektive eines nachhaltigen Investors steht die Branche in der Verantwortung den verantwortungsvollen Konsum und bewussten Umgang mit Alkohol sicherzustellen. Dazu gehört der Schutz gefährdeter Gruppen wie Kinder und Jugendliche“, erklärt Dominik Benedikt, Senior Research Analyst der Erste AM. Hinzu kommt der gesellschaftliche und politische Druck infolge des Bewusstseinswandels hinsichtlich Alkoholkonsums. „Die Nachhaltigkeitsbestrebungen der Alkoholindustrie zielen auch darauf, staatlichen Regulativen zuvorzukommen. Das Schicksal der Tabakindustrie, deren License-To-Operate kontinuierlich eingeschränkt wird, dient als warnendes Beispiel“, so Benedikt. Ein nachhaltiges Geschäftsmodell bewirbt einen bewussten, gemäßigten Konsum von Alkohol, statt auf kurzfristige Absatzchancen zu setzen.
Infografik zu Alkoholkonsum:
Alkoholproduktion in Zeiten des Klimawandels
Als nachhaltiger Investor stellen auch die Produktionsbedingungen eine wichtige Rolle hinsichtlich der Anlagemöglichkeiten dar. „Die Alkoholproduktion ist mit zahlreichen ökologischen Fragestellungen verbunden, die vom hohen Wasserverbrauch über die ökologischen Folgen von Biodiversität bis hin zum CO2-Fußabdruck der Produzenten reichen. Nicht zuletzt gefährdet der Klimawandel und seine Folgen immer mehr Anbaugebiete und damit die Rohstoffversorgung der gesamten Industrie“, unterstreicht Benedikt. Aus ESG-Sicht spielen diese Kriterien in die Unternehmensbewertung ein. „Nach und nach reagieren die großen Produzenten auf diese Herausforderung. ABInbev hat beispielsweise als eines der ersten Unternehmen ein Wasser-Management über seine gesamte Lieferkette ausgerollt.“
Fast alle großen Produzenten versuchen dem mit Selbstverpflichtungen oder Industrieinitiativen wie der International Alliance for Responsible Drinking zu begegnen. „Insgesamt aber konzentrieren sich die Nachhaltigkeitsbestrebungen auf die westlichen Märkte, während in den Schwellenländern laut unseren Research-Partnern vor allem noch die Erschließung von Absatzmärkten im Vordergrund steht,“ gibt Benedikt zu bedenken.
Auch wenn verschiedene Maßnahmen bereits in die richtige Richtung gehen, fehlt es bislang an umfassenden Lösungsansätzen oder stehen diese nur im Hintergrund. „Als nachhaltiger Investor können wir aktiv dazu beitragen, die Nachhaltigkeitsbestrebungen voranzutreiben – und anekdotische Lösungsansätze zu ganzheitlichen Maßnahmen zu formen.“
INFO ESG Letter zum Thema Alkohol:
Die nachhaltigen RESPONSIBLE-Fonds der Erste Asset Management unterliegen strengen Regeln, was die Umweltpolitik, Unternehmensführung und allgemeine soziale Verantwortung der Unternehmen betrifft, in die sie investieren.
Werfen Sie einen Blick auf unseren ESG-Letter zum Thema Alkohol und Missbrauchsprävention: http://esgletter.de.erste-am.com/
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.