Für viele institutionelle Investoren sind Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern mittlerweile ein wichtiges Instrument der Portfoliodiversifikation. Nach Einschätzungen des Fondsmanagements liegen die mittelfristigen Renditeerwartungen bei einem Portfolio, das zu 70 Prozent aus Investment-Grade-Anleihen und zu 30 Prozent aus High-Yield-Anleihen besteht, bei ca. 5 Prozent. Das ist mit Rentenpapieren aus den Industrienationen kaum erreichbar.
Im Interview spricht Peter Varga, Fondsmanager des ESPA BOND EMERGING MARKETS CORPORATE über die Vorzüge von Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern.
Wie hat sich die Anlageklasse der Emerging Market- Unternehmensanleihen verändert?
Peter Varga: Dieses Jahr wird die Marke von 2 Billionen US-Dollar im Hartwährungssegment geknackt – ein Zeichen, dass diese Anlageklasse längst unverzichtbar ist. Immer mehr langfristig orientierte institutionelle Anleger wie Versicherer und Pensionskassen setzen Emerging Markets Corporate Bonds ein. Gründe hierfür sind zum einen der Mangel an Alternativen in den entwickelten Märkten mit Blick auf die Renditen im aktuellen Niedrigzinsumfeld, aber auch die relativ geringe Korrelation zu anderen Asset-Klassen. Zu erwähnen ist, dass die Investoren diese Anlageklasse mittlerweile anders betrachten. Sie differenzieren jetzt mehr und orientieren sich langfristig. Länder und Unternehmen werden nicht mehr komplett ausgeschlossen, wenn einzelne Faktoren abweichen. Diese Entwicklung sorgt für deutlich mehr Stabilität – sie verbessert die Liquidität und mindert die Schwankungen.
Wie bewerten Sie den Pick-Up gegenüber anderen Anleiheklassen, und wie hat sich dieser zuletzt verändert?
Peter Varga: Das Bild hat sich gewandelt. Der Risikoaufschlag für Staats- und Unternehmensanleihen aus den entwickelten Märkten ist deutlich gestiegen – und das ist zum Teil auch gerechtfertigt. In unserem Emerging-Market-Corporate-Bond-Universum mit einem High-Yield-Anteil von 35 Prozent hingegen liegt der Risikoaufschlag im mittleren Laufzeitenbereich bei etwa 400 bis 500 Basispunkten. Dieses Niveau wurde seit vier Jahren nicht mehr überschritten. Insgesamt kann man festhalten, dass Emerging Market Corporate Bonds eine nach Branchen gut diversifizierte Anlage-Klasse mit einem breiten High-Yield-Segment und immer mehr großen und liquiden Emissionen sind. Das Anlagesegment ist gereift und die Lücke zum amerikanischen Unternehmensanleihenmarkt wurde mittlerweile geschlossen.
Wie sieht Ihre Prognose für Unternehmensanleihen aus Schwellenländern für dieses Jahr aus?
Peter Varga: Mit aktiven Mandaten kann man aber auch in dieser Phase zwischen 5 bis 6 Prozent p.a. mittelfristig erzielen. Passive Mandate und ETFs jedoch haben hier in den kommenden ein bis zwei Jahren eher schlechte Aussichten. Wir bevorzugen in unseren Mandaten Anleihen in Hartwährung, mischen aber auch Lokalwährungsanleihen bei. Dieses Segment ist aufgrund politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen wie den Ukrainekonflikt, die erwartete Zinserhöhung der Fed und fallenden Rohstoffpreisen derzeit noch etwas riskant. Allerdings wird es wegen der bereits erfolgten Abwertung der Lokalwährungen gegenüber dem US-Dollar zunehmend attraktiver: Es lohnt sich, den Markt für einen baldigen Einstieg näher zu beobachten. Allerdings sind die richtig fetten Jahre vorerst vorbei: Die Renditen sind zwar zum Teil begründet hoch, aber um diese auch auszuschöpfen, braucht man die entsprechende Erfahrung und ein gutes Management. Die nachlassende Konjunktur und die angestiegenen Risikoaufschläge dämpfen die Emissionstätigkeiten in bestimmten Bereichen.
Mehr Infos zum Fonds: ESPA BOND EMERGING MARKTES CORPORATE
Vorteile für Anleger
- Chancen auf attraktiven Ertrag durch die interessantesten Unternehmensanleihen der Emerging Markets.
- Weltweite Streuung in Schwellenländer.
- Fremdwährungen überwiegend gegenüber dem Euro abgesichert.
- Risikostreuung durch eine Vielzahl von Anleihen verschiedenster Emittenten.
Zu beachtende Risiken
- Erhöhtes Risiko durch mittlere bis geringe Schuldnerbonität der partizipierenden Unternehmen.
- Emerging Markets unterliegen traditionell hohen Schwankungen.
- Größere Kursschwankungen sind sohin möglich.
- Kapitalverlust ist möglich.